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Stuart, James; Revett, Nicholas
Die Alterthümer von Athen: aus dem Englischen übers. nach der Londoner Ausg. vom Jahre 1762 und 1787 und bereichert mit einigen eigenen und allen Zusätzen der neuen Ausg. vom Jahre 1825 (Band 1) — Darmstadt, 1829

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https://doi.org/10.11588/diglit.1127#0554
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534 NACHTRAEGE UND BERICHTIGUNGEN.

Meine Gründe sind folgende: 1) Die regierende Kaiserin durfte
hier am wenigsten fehlen. 2) Der Ehrentitel Hqövoia (Providcn-
tiaj ist passender für die Livia als für August's Tochter Julia,
eben zum Theil auch desswegen, weil jene regierende Kaiserin war.
3) Zweifle ich sehr, dass selbst die Athener einen so offenbaren
Verstoss gegen die diplomatische Sprache des römischen Reichs
sich erlaubt haben würden, um die Prinzessin Julia, eine Person,
die sonst niemals Augusta benannt wurde, mit diesem Ehrenna-
men, ja heiligen Namen, und noch dazu auf einem öffentlichen
Denkmahl zu beehren. 4) Einer solchen Annahme widersprechen'
auch die sichersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Numismatik,
und namentlich hat auch Eckhel durch Stuart's Zweifel - sich im
Geringsten nicht irre machen lassen; denn er sagt in der D. N.
V. Vol. VI. p» 157. unter dem Artikel Livia ausdrücklich: tiUaä-
"vom, Providentia^ dicitur in basi märmorea, quae exstat 'Athenis,
»cujus epigraphe ineipit: IOTAlAN 6JSAN 2EBA2THN UPO-
»TSOIAN. (Ahtiquit. of Athens; p. 6.) CrSuzer.

S. 72. und besonders S. 81. Anm. 2. Die Stellen der Alten
über den pentelischen Marmor findet man gesammelt bei Caryo-
philus de marmorr. antiqq. p. 4. sqq. p. 59. und im Fischerischen
Index zum Äeschines Socrat. unter: ittvrehxol Xl&oi. -Die genaue-
sten Untersuchungen* über diese Marmorbrüche und ihr Product
hat neuerlich Dodwell an Ort und Stelle unternommen. Wenn
derselbe gelehrte Reisende jedoch in "seiner classischen und topo-
graphischen Reise durch Griechenland Band I. Abtheil. 2. fp.
332. nach Sickler's Uebersetzung sagt: »Der grobkörnige pari-
sche Marmor ist durchgängig aus Misäverstand für pentelischen
Marmor genommen worden; und so haben hinwiederum den fein-
und glättkörnigen letzteren Marmor nur" diejenigen für parischen
gehalten, welche die griechischen Marmorbrüche nie besuchten.«
— so trifft dieser Vorwurf zwar den Winckelmann (Gesch. d. K.
III. p. 100. f. neuest. Dresdn. Ausg.; wo die Herausgeber p. 396.
f. jetzt die riöthige Berichtigung gegeben haben) und vielleicht ei-
nige andere Schriftsteller, aber er trifft, wie unsere Stelle und
noch bestimmter eine andere in den- Anmerkungen der^ N. A. im
2. Theilp.; 297. zeigt, seine Landsleute Stuart und Revett eben
so wenig wie die neueren französischen und deutschen Archäo-
logen'. Man vergleiche nur Dolomicu Und Miliin in des Letzteren
Mörmmens inedits Vol. II. Livr. 1. p. 44. BÖttiger's Andeüt. zur
Archäologie' p. 71. und Facius zu den Excerptt. ex Plütarchi ope-
rib. p. 215. 'Hieraus können auch' die etwas unbestimmten Anga-
 
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