Epoche des Weltverkehrs.
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Ein weiter gezogener Kreis von Denkmälern liegt auf der westlichen Peripherie
der alten Welt. W ir beginnen das Verzeichnis der mcgalithen Monnmentc mit den
Heiligtümern auf Malta und Gaulos (Hagiar Chim und Giganteja) und bemerken
deren orientalisch qucrliegcmkq liier aber im Halbrund endende Säle. Daran reihen
wir die Steintürmc (Selsi) von Pantcllcria, die Nuraghcn und Riesengräber Sardiniens,
die Talayots der Balearen. Weiterhin handelt es sich um die so berühmten wie rätsel-
vollen Steinkammern, Steinkreise und Malsteine (Dolmens, Cromlechs und Menhirs);
als Art, als Entwickelungsstufe werden sie am richtigsten an dieser Stelle eingeordnet,
obwohl sie undatiert und zum Teil sicher erheblich später entstanden sind. Als reich
an Dolmen und verwandten Steinbauten kommt Nordafrika, besonders Algier in
Betracht, ferner Südspanien und Portugal, Frankreich in einer vom Mittelmeer
zur Bretagne reichenden, das Gebiet der urzeitlichen Höhlenbewohner deckenden Zone,
Irland, England und Schottland. Nordholland und Norddeutschland mit
Ausläufern das Elbtal hinauf, der dänische Archipel und Südschweden bilden die
äussersten Provinzen der megalithcn Bauweise. Kupfer und Bronze begleiten die
Denkmäler der Mittelmeerländer und Westeuropas, je weiter nach Norden, desto spär-
) ich er, um in Skandinavien ganz aufzuhören, dort herrschte die reine Steinzeit. S
Stilkritik.
Alle in der gegebenen Übersicht zusammengefassten Denk-
mäler tragen den Stempel einer Epoche, obgleich sic sich auf
eine ganze Reihe von Jahrhunderten verteilen, auch gruppen-
weise in zeitliche Unterabteilungen sich ordnen lassen. Am ge-
nauesten zu datieren sind die ägyptischen, ohne dass selbst ihre
Chronologie durchaus sicher stände. Die hittitische Kunst muss
in dieser Zeit angefangen haben, mögen ihre meisten Monumente
immerhin jünger sein. Auch die Denkmäler des ägäischcn Kreises
tragen das Gepräge spätestens der Ramcssidcnzcit.'-)
Ein hgurenreiches Gemälde hat sich da vor unseren Augen
Bull. com. 1898, 55. Etrurien: Petersen, Anzeiger 1901, 60. Terra-
maren: Degering, Gott. Nachr. 1897, 146. Petersen, Röm. Mitt. 1899,
291. Unteritalien: Tarent, eb. 293. Salerno: Anzeiger 1901, 60. Ober-
italien: Helbig, Italiker in der Poebene 1879. Montelius, Civilisation
primitive en Italie I 1895, 29. Alpen: Munro, Lake dwellings 1890, 512.
Bertrand, La Gaule 1891. 210. Hörnes, Urgeschichte 1898, 239.
i) Megalithika: Fergusson, Rüde stone monuments in all coun-
tries 1872. Malta und Gaulos: Perrot etChipiez 111 1885, 292. Mayr,
Bayer. Akad. Abh. 1901, 642. A. Evans, Journ. hell. 1901, 195. Pantel-
leria: Mayr, Röm. Mitt. 1898, 367. Sardinien: Pais, Lincei Mem. VII
1881, 259. Perrot etChipiez IV 1887, 22. Petersen, Röm. Mitt. 1897,77.
Engelmann, Hübner, Diels, Anzeiger 1898, 122. Balearen: Oartailhac,
Mon. primit. des iles des Baleares 1892. Nordafrika: Carton, 17Anthro-
pologie 1891 La Tunisie, les mögalithes. Maumenö, Rev. arch. XXXIX
1901, 21. Spanien und Portugal: Siret, l'Espagne prehistorique 1893.
Frankreich: Bertrand, La Gaule avant les Gaulois 1891, 121. 196.
Norden: Sophus Müller, Nordische Altertumskunde I 1897, 55.
s) E. Meyer, Altertum II 1893, 129. Spätere Datierung: Torr, Memphis and Mycenae 1896, 61.
Murray, Excavations in Cyprus 1900.
Blume. (Prisse).
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Ein weiter gezogener Kreis von Denkmälern liegt auf der westlichen Peripherie
der alten Welt. W ir beginnen das Verzeichnis der mcgalithen Monnmentc mit den
Heiligtümern auf Malta und Gaulos (Hagiar Chim und Giganteja) und bemerken
deren orientalisch qucrliegcmkq liier aber im Halbrund endende Säle. Daran reihen
wir die Steintürmc (Selsi) von Pantcllcria, die Nuraghcn und Riesengräber Sardiniens,
die Talayots der Balearen. Weiterhin handelt es sich um die so berühmten wie rätsel-
vollen Steinkammern, Steinkreise und Malsteine (Dolmens, Cromlechs und Menhirs);
als Art, als Entwickelungsstufe werden sie am richtigsten an dieser Stelle eingeordnet,
obwohl sie undatiert und zum Teil sicher erheblich später entstanden sind. Als reich
an Dolmen und verwandten Steinbauten kommt Nordafrika, besonders Algier in
Betracht, ferner Südspanien und Portugal, Frankreich in einer vom Mittelmeer
zur Bretagne reichenden, das Gebiet der urzeitlichen Höhlenbewohner deckenden Zone,
Irland, England und Schottland. Nordholland und Norddeutschland mit
Ausläufern das Elbtal hinauf, der dänische Archipel und Südschweden bilden die
äussersten Provinzen der megalithcn Bauweise. Kupfer und Bronze begleiten die
Denkmäler der Mittelmeerländer und Westeuropas, je weiter nach Norden, desto spär-
) ich er, um in Skandinavien ganz aufzuhören, dort herrschte die reine Steinzeit. S
Stilkritik.
Alle in der gegebenen Übersicht zusammengefassten Denk-
mäler tragen den Stempel einer Epoche, obgleich sic sich auf
eine ganze Reihe von Jahrhunderten verteilen, auch gruppen-
weise in zeitliche Unterabteilungen sich ordnen lassen. Am ge-
nauesten zu datieren sind die ägyptischen, ohne dass selbst ihre
Chronologie durchaus sicher stände. Die hittitische Kunst muss
in dieser Zeit angefangen haben, mögen ihre meisten Monumente
immerhin jünger sein. Auch die Denkmäler des ägäischcn Kreises
tragen das Gepräge spätestens der Ramcssidcnzcit.'-)
Ein hgurenreiches Gemälde hat sich da vor unseren Augen
Bull. com. 1898, 55. Etrurien: Petersen, Anzeiger 1901, 60. Terra-
maren: Degering, Gott. Nachr. 1897, 146. Petersen, Röm. Mitt. 1899,
291. Unteritalien: Tarent, eb. 293. Salerno: Anzeiger 1901, 60. Ober-
italien: Helbig, Italiker in der Poebene 1879. Montelius, Civilisation
primitive en Italie I 1895, 29. Alpen: Munro, Lake dwellings 1890, 512.
Bertrand, La Gaule 1891. 210. Hörnes, Urgeschichte 1898, 239.
i) Megalithika: Fergusson, Rüde stone monuments in all coun-
tries 1872. Malta und Gaulos: Perrot etChipiez 111 1885, 292. Mayr,
Bayer. Akad. Abh. 1901, 642. A. Evans, Journ. hell. 1901, 195. Pantel-
leria: Mayr, Röm. Mitt. 1898, 367. Sardinien: Pais, Lincei Mem. VII
1881, 259. Perrot etChipiez IV 1887, 22. Petersen, Röm. Mitt. 1897,77.
Engelmann, Hübner, Diels, Anzeiger 1898, 122. Balearen: Oartailhac,
Mon. primit. des iles des Baleares 1892. Nordafrika: Carton, 17Anthro-
pologie 1891 La Tunisie, les mögalithes. Maumenö, Rev. arch. XXXIX
1901, 21. Spanien und Portugal: Siret, l'Espagne prehistorique 1893.
Frankreich: Bertrand, La Gaule avant les Gaulois 1891, 121. 196.
Norden: Sophus Müller, Nordische Altertumskunde I 1897, 55.
s) E. Meyer, Altertum II 1893, 129. Spätere Datierung: Torr, Memphis and Mycenae 1896, 61.
Murray, Excavations in Cyprus 1900.
Blume. (Prisse).