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DIE ANTIKEN

Die Statuen

ie gut, dass man mich veranlasst hat, ein paar
griechische Bücher in meinem Koffer mitzu-
nehmen. Hier ist nichts nützlicher, und ausser-
dem fallen einem in diesen Galerien einzelne
klassische Sätze immer wieder ein. Manche Statue
macht einen Vers Homers oder den Beginn eines
Gesprächs bei Plato verständlich. Ich versichere
Dich, ein Homer und ein Plato sind hier bessere
Führer als alle Archäologen, alle Künstler und alle Kataloge
der Welt. Zum mindesten sind sie ergötzlicher und für
mich klarer. Als Menelaos durch einen Pfeil verwundet
wird, vergleicht Homer seinen weissen, durch das Blut rot-
gefleckten Körper mit dem Elfenbein, das ein karisches
Weib in Purpur taucht, um daraus ein Stück Zügel zu
machen.
und viel der reisigen Männer
Wünschten es wegzutragen; doch Königen hegt sie das Kleinod,
Beides ein Schmuck dem Rosse zu sein, und Ehre dem Lenker:
Also umfloss, Menelaos, das färbende Blut dir die Schenkel,
Stattlich von Wuchs, und die Bein’ und zierlichen Knöchel hinunter.
Das ist gesehen, und zwar wie von einem Maler oder
einem Bildhauer gesehen. Homer vergisst den Schmerz,
 
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