VON NEAPEL NACH ROM
Den 6. März 1864, von
Neapel nach San Germano
: -nis Capua ist das Land ein Garten. Ein grünes,
B maifrisches Erntefeld bedeckt die Ebene, von
fünfzehn zu fünfzehn Fuss stützen abgeästete
Ulmen gewundene Reben, welche jedesmal Ranken
bis zum nächsten Stamme treiben; das ganze Feld
w bildet auf diese Weise eine Weinlaube. Über
dem braunen Rebengewinde und den weisslichen
Zweigen der Ulmen erheben die Pinien wie ein
seltsames höheres Geschlecht ruhig ihre schwarzen Wipfel.
Der Volturno ist ein mittelmässiger, gelblicher Fluss, und
Capua eine mehr als gewöhnliche Stadt, aber dieses Land
ist so reich! Der Pflanzenboden hat oft Manneshöhe und
die Luft ist so mild, dass man alle Fenster des Waggons
offen lässt. Man denkt an die alten Samniten, wenn man
den steilen Berghaufen betrachtet, der sich hinter der Stadt
erhebt. Wie sollten diese Wölfe der Schluchten und der
Höhen nicht raubend über die Ebene hergefallen sein?
Eine derartige Stadt war eine willkommene Jagdbeute.
Man erinnert sich dann der Worte des Titus Livius und
jener grossen Auftritte voll Emphase und südlicher Heiss-
Taine, Reise in Italien I 6