Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6

I. Die Umwelt.

Dienstmaunen aber ist im Gefolge der Patriarchen aus deutschen
Häusern nach Friaul eingerückt^. Von Ulrich I. bezeugt ein zeitge-
nössischer Schriftsteller ausdrücklich, er habe tnutores suos mit sich ins
Patriarchat geführt und sie hier livnoribns et rebus überhäuft^. Das
Land braucht den Adel, um Grenze und Straßen zu schützen, um sich
zu wehren gegen die andrängenden Nachbargewalten, um dem Handel
ruhige Wege zu sichern. Eine dichte Kette von Burgen säumt den
Ostrand des Patriarchats. Deutsche Herren haben sie gebaut, meist
schon im 11. und 12. Jahrhundert; nach dem Beginn des 13. Jahr-
hunderts ist keine mehr neu erstanden??. Wo die Pontebbastraße auf
den Tagliamento stößt, da sperrt das feste Peuschelsdvrf, das die
Welschen Venzona nennen, den Weg. Und eine lange Reihe weiterer
Felsennester von Starhemberg und Satimberg über Großenberg und
Rabenstein, Pramberg, Perchtenstein, Scharfenberg, Auersberg, Grün-
berg, Haumberg nach Wärmstem, „Cassinberch" und Hag deckt den
Osten. Aber auch Westen und Südwesten werden in ähnlicher Weise
geschützt. Überall sitzt kriegsgeübte, wehrhafte Mannschaft. Der
Patriarch ist ihr oberster Lehnsherr.
Dreifach sind die Lehen, die er verleiht^. Es gibt das kouäum
roetum et leZale, das keuäuin lmbitnntiae und endlich das keuckum
ministerinle, also ein rechtes oder vasallisches Lehen, ein Dienstlehen
und ein Lehen linbitnntine, d. h. eine Burghut. Am wenigsten zahl-
reich sind die freien Vasallen. Zu Anfang des 13. Jahrhunderts
zählen dazu außer den Grafen die Herren von Sophumbergo, Villalta,
Savorgnano, Cavoriaco, Strassau, Fontanabona, Castellerio und
Budrio?". Es überwiegen bei weiteni die Ministerialen und die Burg-
huten?°. Unter ihnen ragen die Inhaber der großen Hofämter hervor,
v. Czoernig (Anm. 7) 398; o. Zahn (Anm. 4) 316—328; 6. L I-onxbi,
II pstrisresto äi Xguilsis il ps.ps.to 6 I'impero tino slls prima inst» äst seeol»
XIII. Xuovo arebivio Vvneto X. 8. 61 (1916), Iff.; Franz v. Kranes, Die deut-
sche Besiedlung der östlichen Alpenländer (Forsch, z. deutschen Landes- und Volks-
kunde III 5), Stuttgart 1889, 418ff.; v. Zahn, Die deutschen Burgen in Friaul,
Graz 1883.
de Rubeis (Anm. 16) 681 v t.
v. Zahn (Anm. 26) 18.
-8 1°rsetstuln8 äs ksuäis olim per patrisreimm Xguilezsnssm eoussüsi».
Luä. Xnt. üluratorius, Xntiguitates Itslioss meäü «.svi, sivs äisssrtationss äs
moridnü st«. II Xrretü 1774, 341 ff. (Oiss. XI).
2° Ebd.; ferner de Rubeis (Anm. 16) 581 f.; ferner ArchDG. 21 (1859)
188; Traversa, Pari. (Anm. 18) 81.
°° Vgl. die Aufzählungen bei Muratorius (Anm. 28) und de Rubeis
(Anm. 16) 581 ff.
 
Annotationen