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Thieme, Paul [VerfasserIn]
Der Fremdling im Ṛgveda: eine Studie über die Bedeutung der Worte ari, arya, aryaman und ārya — Leipzig, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.40195#0015
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1. Kapitel

Mittelindisch are, re „du da“ und ein Problem
der RV.-Exegese
1 Ans dem Prakrit der indischen Dramen wohlbekannt ist
eine Anredeform halä. Sie wird gebraucht zwischen vertrauten
Freundinnen, wie z. B. der Sakuntalä einerseits und der Anasüyä
und Priyamvadä andererseits inKälidäsas berühmtem Schau-
spiel. halä mag gefolgt sein von der Anredeform des Namens
der Angesprochenen (z. B. halä Saündale (Sak. I V. 17/18,
V. 18/19) oder auch allein stehen (z. B. halä, na de juttarn
gantum I V. 25/26); es darf auch an mehrere Freundinnen
zugleich, die dann nicht genannt sind, gerichtet sein (z. B.
halä, parittäaha ... I V. 20/21). So auch bei Häla (halä sin-
gularisch z. B. 430, 899, pluralisch wohl 893, 901, 930).
Offenbar hat die auf ä auslautende Form den Eindruck er-
weckt ein Vokativ des Plural zu sein. Diese Vermutung wird
bestätigt durch das singularisch gebrauchte hale der Jaina-
Mähärästri (vgl. z. B. Jacobi, Erzählungen S. 9 Z. 7f. hale
Vanalaie, S. 50 Z. 24 hale), welches ganz offensichtlich zu
pluralisch gefaßtem halä neu hinzugebildet ist.
Wenn nun auch halä bereits bei Kälidäsa die Rolle einer
Anredepartikel spielt, die nicht nur singularisch gebraucht
wird, so wird es doch wohl kaum einem, der dem Worte
nachgedacht hat, zweifelhaft scheinen, daß es nichts anderes
darstellt als eine Mägadhlform halaa / halaa < skrt. hnlaya
„Herz“ (vgl. z. B. Mrcch. I V. 28, ed. Stenzler S. 11 Z. 22
halaam, X V. 29/30, ed. Stenzleb, S. 163 Z. 24 halaassa
palidose „Befriedigung des Herzens“; skrt. *dvihrd: pali
*duhali, wovon pali dohala, prakrt. dohala: Lüdebs, NGGW.
1898 S. 2ff.; skrt. *rdi [— ägdig]: altvolkssprachlich a\i,
später ali: Lüdebs, Festschrift E. Kuhn S. 313ff.). Daß
T h i e m e, Der Fremdling Im Bigveda.

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