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566

Paul Thieme

Bäume: Birke, Buche, Espe, Eiche, Eibe, Weide, Fichte, Tanne, Erle,
Esche.
Haustiere: Hund, Rind, Schaf, Pferd, Schwein, Ziege1.
Sonstige Landtiere: Wolf, Bär, Luchs, Fuchs2; Hirsch, Hase; Maus,
Schlange, Igel, Schildkröte.
Vögel: Adler, Falke, Eule, Kranich, Drossel.
Wasservögel: Gans, Ente, Taucher.
Wassertiere3: Lachs; Otter, Biber.
Insekten: Fliege, Hornisse, Wespe, Biene, Laus und Floh.
Das ist ein gewiß lückenreiches, aber in sich nicht widerspruchsvolles
Bild, ein Bild auch, auf dem offenbar die wesentlichsten Punkte erkenn-
bar sind: es fehlt kein Haustier und auch kein größeres Raubtier, das wir
in der jüngeren »Stein-, Bronze- und Kupferzeit in der Norddeutschen Tief-
ebene voraussetzen dürfen, und die in dieser Gegend häufigsten, auf-
fallendsten und für den Menschen wichtigsten Bäume sind auch die best-
beglaubigten.
Die Stimmigkeit des Ganzen tritt noch einmal nachdrücklich ein für
die Richtigkeit unserer Hypothesen:
1. daß es eine idg. Gemeinsprache gab,
2. daß es möglich ist, sie innerhalb gewisser Grenzen zu rekonstruieren,
und
3. daß ihre Heimat im Gebiet der Lachsflüsse gelegen war: bis hin zur
Ost- und (?) Nordsee, westlich der Buchengrenze und östlich des Rheins,
also im Stromnetz von AVeichsel, Oder, Elbe und (?) Weser.

II. Anhang
A. Exkurse
1. Die homerischen Benennungen des Löwen
1. Bei dem Versuch, griech. λέων „Löwe“ etymologisch zu analysieren,
geht W. Schulze, Quaestiones epicae 70f. von einer Wz. *slei/*sli „zer-
reißen“ aus: *slej-on- (> λέων), *slej-on- (> λείων, lies *λήων) „Zer-
reißer“. Dagegen muß man geltend machen, daß die hier vorausgesetzte
Wz. weder im Griechischen, noch in einer andern idg. Sprache zweifels-
frei nachweisbar ist. W. Schulze entnimmt sie dem germ. slltan „zer-
reißen,“ das sich zu dem erschlossenen *slei/*sU verhalten würde wie
1 Vgl. Anhang A 4 (u. S. 42ff.). . 2 Vgl. W. Schulze, Kl. Sehr. 218f.
3 Vgl. Anhang A 5 S. 47 ff.
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