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weit aufsperrenden Schlange (vgl. etwa als Analogie das gleichfalls
in Tierform gebildete Verbindungsglied bei Amasis W. V. Bl. 1889,
Taf. III, 3b).

30. Teilweise übermalt. Einmal Schild mit weissem Feld und
breitem roten Rand. Beiderseits drei Monomachien von je zwei
Kämpfern; über den Fussstrahlen breiter, rot aufgemalter Streifen.

31. Die nackten Tänzer mit rotem Bauch, die füllenden Reiter,
die Pantherpaare im zweiten Tierfries, das Saummuster am Röckchen
der Nymphe sowie am Mantel der zuschauenden Frau rechts deuten
auf späte Zeit.

IV a.

32—35. Alle vier untereinander aufs engste verwandt und sicher
bald hintereinander von einer Hand gemacht. Wie sofort ersichtlich,
sind es lauter alte Exemplare und etwa gleichzeitig den oben be-
schriebenen Nummern 3—6 auszusetzen. Die Schulterbilder sind,
was die ornamentalen Tiere betrifft, noch in dem oben angedeu-
teten Ausscheidungsprozess begriffen: 32 hat beiderseits noch je vier
symmetrische Tiere und nur eine menschliche Figur; der Revers
von 35 nur Tiere, der von 33 und 34 erst je eine menschliche Figur;
der Avers von 33 dann zwei, der von 34 drei menschliche Figuren.
Erst auf 35 sind, vorne wenigstens, die Tiere völlig verschwunden. Im
Tierfries fehlen die dreigliedrigen Tiergruppen noch gänzlich. Nur
Paare der älteren Art (Sirenen, Panther und Widder) kommen vor;
dazwischen fehlt fast nie die altertümliche Füllrosette. Die Formen
der Tiere sind durchweg gut und kräftig, noch frei von Verzerrungen.
Der weisse Bauchstreif fehlt natürlich noch gänzlich.

Eine kleine Eigentümlichkeit in der Bemalung der Vierfüssler,
die ich sonst nicht gefunden habe, ist die, dass das Rot der Hals-
partie in einer schmalen, rundlich ausgehenden Zunge oben um das
Schulterblatt herum reicht. Beim Panther sind zuweilen auch Stirne und
Nasenrücken rot. Das Auge der Sirenen und Sphingen ist ein flüchtig
graviertes Dreieck (siehe auch oben bei der gleichzeitigen Amazone
auf 5). Das P.-L.-Band, besonders in der ersten Bauchzone, immer
stark in die Breite gezogen, am wenigsten auf 35, das sich auch
sonst als das jüngste Stück unter den vieren herausstellt. Inschriften
fehlen noch gänzlich.
 
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