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— 86 —

Innenünie als doppelt gelegt gekennzeichnet sind. Die Rankenenden
gehen immer in Spiralen aus, niemals setzen sie Kelche oder Blüten
an. Eine andere Eigentümlichkeit, speziell der oben genannten früh-
attischen Beispiele, ist die ungewöhnlich grosse Ausdehnung des
Palmettenkernes, dem gegenüber der Blättchenkranz wie ein beschei-
dener Rand sehr zurücktritt; ferner ein in die Achse der Palmette
eingelegter schmaler Knospenspitz. {25}

Auf unseren tyrrhenischen Amphoren findet sich das P.-L.-Kreuz
zunächst im Tierfries, als Mittelglied der symmetrischen Tierreihen,
so dass es Brunn treffend mit einem „Gürtelschloss" vergleichen
konnte, das die beiden Ketten, die wie ein Gürtel um den Leib der
Vase gelegt sind, an ihren Enden zusammenhalte.1) Erst etwas
später erscheint es zuweilen auf dem Hals der Vase an Stelle
des P.-L.-Frieses.

Das hängende Motiv, das sich im untersten Tierfries des
Petersburger Gefässes, N. 151 (20), zwischen die beiden Widderköpfe
herabsenkt [32], ist ebenfalls rein attisch und nichts anderes als ein
später Nachkömmling des Hängefüllwerks auf der altattischen Piräus-
amphora. (Ephim. 1897, pl- 5 uno^ 6. Dreimal! Vgl. auch die
Sirenenamphora, BCH. 1898, p. 285 [33]). —

Gegenständige Lotoskelche ganz vereinzelt zwischen den Sphingen
auf dem Hals von 4 [2S\\ ein korinthisches Gegenstück auf einem
korinthischen Gefäss im Nationalmuseum zu Athen. [27]

IL DIE TIERE.

Eine schon lange bemerkte Eigentümlichkeit der tyrrhenischen
Tierfriese ist die weitgehende Symmetrie in der Anordnung der
einzelnen i-Tiere. Sämtliche auf je einer Seite sichtbaren Tiere
bilden zwei, Glied für Glied sich genau entsprechende Reihen, so dass
grosse zusammengehörige Gruppen von sechs bis elf Figuren ent-
stehen. Auch das Korinthische kennt unter sich abgeschlossene
Tiergruppen, doch von nie mehr als zwei oder drei Gliedern,
welche parataktisch nebeneinander gleichsam addiert werden.

Lau, Einleitung p. 7. Auch im Älterattischen an dieser Stelle der Vase.
Vgl. die Amphoren von Vurva und Marathon.
 
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