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Die Köpfe der Gorgonen (abgeb. Mon. VIII, 34) erinnern, be-
sonders in der Anordnung der Schlangen um das Haupt, sehr an
die Darstellung derer bei Amasis (Wiener V. Bl. 1889, Taf. IV ib).
Die Art, der einen Rundflügel, der andern mehr natürliche, eckige
Flügel zu geben kehrt ganz ebenso wieder auf der Frangoisvase.

Die Inschriften immer sehr sorgfältig, aber ebenso mit
Ausnahme des Heraklesnamens — immer sinnlos. Oft wiederholen
sich N, O, I, I, V, A, ^. Merkwürdig ist die Häufigkeit des I.

Als einen jüngeren Abkömmling dieser kleinen Amphoren-
gruppe möchte ich eine Amphora in Florenz mit der Befreiung des
Prometheus (Tafel II, 6), ansehen. Gewiss gleichzeitig mit den tyr-
rhenischen Amphoren, unterscheidet sie sich von diesen durch
eine grössere Ausbauchung in der Mitte, durch die massigeren Pro-
portionen von Henkeln, Fuss- und Mündungswulst, durch die Feinheit
von Thon (tieforange) und Firnis, endlich auch durch reichliche An-
wendung der korinthischen Wellenlinie im Ornament. Die Sphingen
schreiten und haben Kopfranken. Zu beachten ist endlich auch der
rundliche Gewandkontur bei den Hopliten in der Kentauromachie
des Reverses, wie er sonst nur im Chalkidischen vorkommt.

Aus einer anderen, den jünger „tyrrhenischen" Arbeiten wohl gleich-
zeitigen, aber durch eine reichlichere Aufnahme fremder, unattischer
Elemente von ihr unterschiedenen Werkstatt gingen Amphoren
hervor, von denen hier drei Vertreter genannt sein mögen:

1. Florenz. Herkunft unbekannt; publ. JHS. 1887, pl. LXX
und p. 196 ff. A: Parisurteil. B: Gelage (vgl. Tafel II, 7).

2. Rom, Museo Gregoriano, aus Cäre. H. 0,36 m; abgeb. Mus.
Gregor. II, 28, 1. A: Zweikampf. B: Löwe—Sphinx—Sphinx—Löwe.

3. München 570, aus Vulci H. 0,37 m. A: 4 Mantelfrauen.
B: Löwe—Sphinx—Sphinx—Löwe.

Diese Amphoren gehören nach Mafsen, Form, Technik und
Stil aufs engste zusammen. Sie entstammen sicher ein und der-
selben Werkstatt.

Der Bauch ist voller und weniger schlank als durchgehends bei
den tyrrhenischen Amphoren. Auch die Henkel sind stärker; Mündungs-
und Fusswulst laden kräftiger aus. Die Lippe ist oben scharf horizontal
 
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