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https://doi.org/10.11588/diglit.21981#0161
— i47 —
Haare dieser Ungeheuer sind durch geringelte gravierte Linien in
vertikaler Richtung angedeutet, ein Zusammenschluss am unteren
Ende fehlt.
Im Figürlichen sind beliebt Chöre von Frauen, die sich die
Hände reichen. Die vorderste einmal mit einer Leier. Die Haare
von derselben verwahrlosten Art wie bei den Sirenen und Sphingen.
Am Gewand zwei breite, schräg karrierte Querstreifen. Unter den
Akropolisscherben befindet sich auch ein Tellerfragment dieses
Stils, No. 482bis, das zugleich mit dem Alterattischen, z. B. dem
Fragment 483a ebenda, unverkennbare Verwandtschaft zeigt. Dies
könnte die Vermutung nahe legen, der Ausgangspunkt dieser ganz
besonders schlechten Ware liege im Attischen selbst, etwa in den
älteren Vurvatypen. — Zu dem oben erwähnten Material kommt
jetzt hinzu der von Couve, BCH. 1898 pl. VII, publizierte Drei-
fuss im Louvre. Er scheint noch zu den älteren, besseren Arbeiten
zu gehören. Couve führt gute Gründe für böotische Herkunft an. —
Aus allem und besonders im Hinblick auf die zuletzt skizzierten
verschiedenen Gruppen ergiebt sich, dass das ganze 6. Jahrhundert
hindurch in Attika und Athen eine Verschiedenartigkeit der ein-
zelnen keramischen Werkstätten nebeneinander bestanden haben
muss, wie wir sie im 5- Jahrhundert nicht mehr kennen. Das Alt-
und Mittelschwarzfigurige, sowie die Anfänge des Rotfigurigen zeigen
am stärksten ausgeprägte Individualismen, sie schwinden bereits im
Spät-schwarz und Streng-rotfigurigen; im entwickelt- und freirot-
figurigen Stil scheint alles mit ein und derselben attischen Grazie
so gleichmässig Übergossen, dass einzelne Charaktere oder Ateliers
kaum mehr zu unterscheiden sind.
Der Strom, der schon als kraftvoller Fluss so viele Bäche und
Nebenflüsse in sich aufgenommen, hatte sich zum See erweitert.
Anfangs waren, wenn auch blasser als vorher, die verschiedenen
Färbungen im Zuge der Wellen noch eine Weile zu unterscheiden.
Dann aber glichen sie sich aus, alles Eigensinnige, Harte, Plumpe
10*
Haare dieser Ungeheuer sind durch geringelte gravierte Linien in
vertikaler Richtung angedeutet, ein Zusammenschluss am unteren
Ende fehlt.
Im Figürlichen sind beliebt Chöre von Frauen, die sich die
Hände reichen. Die vorderste einmal mit einer Leier. Die Haare
von derselben verwahrlosten Art wie bei den Sirenen und Sphingen.
Am Gewand zwei breite, schräg karrierte Querstreifen. Unter den
Akropolisscherben befindet sich auch ein Tellerfragment dieses
Stils, No. 482bis, das zugleich mit dem Alterattischen, z. B. dem
Fragment 483a ebenda, unverkennbare Verwandtschaft zeigt. Dies
könnte die Vermutung nahe legen, der Ausgangspunkt dieser ganz
besonders schlechten Ware liege im Attischen selbst, etwa in den
älteren Vurvatypen. — Zu dem oben erwähnten Material kommt
jetzt hinzu der von Couve, BCH. 1898 pl. VII, publizierte Drei-
fuss im Louvre. Er scheint noch zu den älteren, besseren Arbeiten
zu gehören. Couve führt gute Gründe für böotische Herkunft an. —
Aus allem und besonders im Hinblick auf die zuletzt skizzierten
verschiedenen Gruppen ergiebt sich, dass das ganze 6. Jahrhundert
hindurch in Attika und Athen eine Verschiedenartigkeit der ein-
zelnen keramischen Werkstätten nebeneinander bestanden haben
muss, wie wir sie im 5- Jahrhundert nicht mehr kennen. Das Alt-
und Mittelschwarzfigurige, sowie die Anfänge des Rotfigurigen zeigen
am stärksten ausgeprägte Individualismen, sie schwinden bereits im
Spät-schwarz und Streng-rotfigurigen; im entwickelt- und freirot-
figurigen Stil scheint alles mit ein und derselben attischen Grazie
so gleichmässig Übergossen, dass einzelne Charaktere oder Ateliers
kaum mehr zu unterscheiden sind.
Der Strom, der schon als kraftvoller Fluss so viele Bäche und
Nebenflüsse in sich aufgenommen, hatte sich zum See erweitert.
Anfangs waren, wenn auch blasser als vorher, die verschiedenen
Färbungen im Zuge der Wellen noch eine Weile zu unterscheiden.
Dann aber glichen sie sich aus, alles Eigensinnige, Harte, Plumpe
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