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io. Die drei Grazien - P. 188. B. 340.

bezeichnet: Sic Romae carites niveo ex marmore sculp. (Copie von Marco Dcnte P. 43. B. 341.
— Copie von dessen Stich, die offenbar identisch ist mit dem im Spcculum abgedruckten/ Statuarisch
aufgefasst kehren sie genau so als Schmuck eines triumphbogenartigen Baues auf dem Stiche
Enea Vicos B. 417 wieder; nur die Pfeiler und die Palmbäume sind weggelassen. Die drei Grazien
auf einem anderen Blatte desselben Meisters B. 20, welche Bartsch mit denen des Marcanton
identificirt, gehen, wie die verschiedene Stellung, der Mangel an Kränzen und Früchten und die
Gruppirung mit zwei Eroten beweisen, auf ein anderes Vorbild zurück, das man vielleicht in einem
der beiden von Jahn Entführung der Europa S. 34 ff mit b und d bezeichneten Exemplare zu
suchen hat.

Es ist mir nicht gelungen, das Original von Marcantons Darstellung festzustellen, wenn ich
es auch der Beschreibung nach am ersten in dem mit der YYcihinschrift: Batinia Priscilla Nymphis
sacrum versehenen Reliefe zu erkennen glaube, welches Aldovrandi im Besitze des Carlo da Eano
erwähnt (a. a. O. S. 147). Freilich stimmt die Handhaltung der beiden äusseren in Gestalt der
Grazien gegebenen Nymphen nicht. Die Hände ruhen nämlich auf den Wasserurnen, die neben
ihnen auf Pfeilern liegen. Auch werden die Palmbäume nicht erwähnt. [Vergl. O. Jahn a. a. O.
Mazocchi f. 1051' (Smet 32, 7} in domo Lud. Apodacatharii Cyprii Card. Caputaquen. Jacoboni
App. de prisca gente p. 30: in aedibus Justiniani Orfiti.1 Aldovrandi (a. a. O. S. 288) und Boissard
(a. a. O. S. 58) erwähnen noch eine zweite Tafel mit den drei Grazien im Hause des St. Bufalo. —■
Von den sehr verwandten statuarischen Gruppen im Vatican Chirac 632, 1427 und der von
Sandrart als im Besitze des Giustiniani publicirten (T. A. I Sculpt. Tav. 9) müssen wir absehen,
da das Nebenwerk abweicht. Ebenso hat die angeblich RaphaeFsche Zeichnung in der Akademie
zu Venedig (Passavant: R. d'Urb. II, S. 408 N. 10 franz. ausg., abgeb. Gaz des b. arts 1880 II
Per. XXI, S. 353), welche zwei Grazien der Sieneser Gruppe wiedergiebt, Nichts mit unserm
Stiche zu thun.

11. Trajan von der Victoria bekränzt und Kampfsecne. — P. 196. B. 361.

Wie bereits Bartsch und Passavant bemerken, nach dem Relief des Constantinsbogen, das bei
Bellori vet. arc. Aug. 112) und Perrier (Ic. et seg. 26) abgebildet ist. Links steht Trajan zwi-
schen Roma und der ihn bekränzenden Victoria, rechts greifen zwei römische Reiter und zwei
Fussgänger Asiaten an. Ich erwähne kurz die hauptsächlichsten Abweichungen. Trajan hält
keine Kugel in der Rechten, und in der Linken statt des Stabes das Gewand. Der rechte Flügrel
der den Kranz höher haltenden Victoria ist nicht sichtbar. Die fünf Männer im Hintergründe
erscheinen in mehr parallel symmetrischer Haltung. Der vordere Reiter ist bärtig, trägt die
Beine in Schienen und kein Schwert im Wehrgehenk. Das andere Pferd zeigt den Kopf mein-
en face. Der zu Boden gefallene Asiat hat einen Schnurrbart, ebenso wie die beiden römischen
Fusskämpfer. Der Schild des stehenden Asiaten hat zwei lyraförmige Ornamente, zwischen
denen geflügelte Genienköpfe angebracht sind. Im Hintergrunde sieht man eine Mauer. — Ein
anderes Relief vom Constantinsbogen werden wir bei Marco Dente ,1'. 27. B. 206^ finden, sechs
Tafeln, welche die kleineren Darstellungen wiedergeben, bei G. Baptista del Eranco (B. 48—53).

5t



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12. Löioenjagd. — P. 247. B. 422.

Bezeichnet: Que stabant vix hospitibus speetanda sepulchra quilibet arbitrio jam videt illa suo.

Romae in impluvio S. Petri. Vasari sagt (vite IX, S. 277), dieser Stich sei nach einem sehr

schönen aus Majano stammenden, im Hofe von St. Peter befindlichen Relief gefertigt. Pulszky

• identificirt dasselbe (a. a. O. S. 23) mit dem des Louvre, das früher in der Villa Borghcse war.

(Abgeb. Bouillon III, 31. Clarac: Mus. de sculp. II, 15 r, N. 186.) Entschieden steht dieses unserm

Stiche näher, als irgend eine der anderen immer denselben Typus wiederholenden Darstellungen.

Verglichen habe ich: Gallerie Giustiniani II, 136. — Mon. Matthcjana III, XL, 1. Bartoli: admir.

24. — Mon. Matthej. III, XL, 2. — Montfaucon ant. expl. III, 2, CLXXXIII. Rheims Caylus: recueil

IV, CXIX. — Caylus: recueil IV, CIX, 1 in Barcelona. — Righetti: Mus. Cap. I, CXXXI. auf einer Urne. —

Ein zweites im Capitol. Mus. befindliches Relief kenne ich nur aus der kurzen Erwähnung bei Platner

Beschr. Roms III, 1, S. 162]. Gleichwohl verbieten es einige bedeutende Verschiedenheiten, den
 
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