Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
^»-schränkten

— 35 -
49. Ornamentstich. — P. 182. B. 582.

Ein wahrscheinlich nach einer Zeichnung Giovannis da Udine gefertigter Stich, der in der Gesammt-
anlage modern, als Hauptmotiv eine antike Statue der ephesischen Artemis verwendet, wie es
deren verschiedene in jener Zeit in Rom gab.

[39. If

antfe

3. Marco Dente.

a. Historische Darstellungen.

50. Die Zusammenkunft Scipios und Hannibals. — P. 63 B. Schule XV, p.
30, 5-

bez. 1541. Die beiden Feldherrn verhandeln, durch einen Fluss getrennt, in dem man links
vorne einen Flussgott und neben diesem ein Seeungeheuer sieht, miteinander. Hinter dem
Carthager steht eine Phalanx von Elephanten.

51. Scipio nimmt das Lager der Carthager. — P. 64. B. XV, p. 30, 4.

bez. 1540. Vor dem rechts befindlichen Lager, aus welchem Soldaten hervorbrechen, ist der Kampf
entbrannt. Von links naht der Kaiser mit seinem Gefolge.

52. Die Grossmuth des Scipio. — P. Schule 56. B. XV, p. 30, 3.

Dem von zahlreichem Gefolge umgebenen, sitzenden Feldherrn überreichen kniend Männer Gefässe
als Geschenk. Eine Frau bringt ihm die Stadtschlüssel.

Alle drei, wahrscheinlich auf die Erfindung Giulio Romanos zurückgehenden Stiche verrathen
das Studium der Trajanssäule, sowohl in der Bewaffnung und Bekleidung der Krieger, als in der
Darstellung des Lagers und in einzelnen Motiven. Der Flussgott mit dem Ungeheuer erscheint
ähnlich auf alten Sarkophagrcliefs. (Vergl. z. B. den Mars und Rhea Sylvia Sarkophag der
Villa Matthei. Mon. Matthej III, 32.)

53. Eutellus und Dares. — P. 22. B. 195,

bezeichnet Entelli et Daret. cestuum cert. Vor den Ruinen eines Amphitheaters streiten zwei
nur mit einem Schurz bekleidete Männer, ein jüngerer vom Rücken und ein älterer bärtiger von vorne
gesehen, im Faustkampfe miteinander, die mit Riemenwerk versehenen Arme zum Angriff erhoben.
Die Thatsache, dass diese Darstellung ein jetzt im Lateranensischen Museum, früher in den
Gärten der Aldobrandini befindliches Relief ergänzt, (denn die beiden Figuren sind nur zur Hälfte
und in zwei Stücken erhalten), wiedergiebt, ist eine längst bekannte. (Abgeb. Mus. Chiaramonti
II, 21. 22. Pistolesi: il Vaticano descr. III, tav. 16, I. 2. Fabretti: de col. Traj. p. 260. Montfaucon
ant. exp. III, 2 tav. 169. — Die Literatur bei Benndorf und Schöne: Ant. Bildwerke des Lat.
Mus. S. 8. N. 13.) Nach einer Vermuthung der Verfasser des later. Museum stammen die
Fragmente vom Trajanischen Forum her. Der Stich zeigt abgesehen von den ergänzten Beinen
einige Verschiedenheiten, die auch auf den Abbildungen Fabrcttis und Montfaucons wiederkehren,
so dass die Annahme nahe liegt, dass die letzteren Dentes Blatt benützt haben. In höherem
Grade gilt dies von der Reproduction bei G. Choul (discorso sopra la Castro metazione c bagni
antichi dei Greci e Romani 1559 p. 71), der die ganzen Figuren wiederholt. Die Faust des
bärtigen Mannes ist mehr und in höherer Lage dem Kopfe genähert und die innere Handfläche
dem Beschauer zugekehrt, auf der rechten Schulter sieht man einen Theil des Gewandes. Das
Haar des jüngeren Kämpfers ist reicher gelockt und dreifach von einem Bande durchwunden;
an beiden Armen reicht das Riemenwerk höher hinauf und der rechte ist fast horizontal aus-
gestreckt. — Die Zeichnung des Blattes wird, wie ich glaube, mit Unrecht dem Raphael zu-
geschrieben, da die unteren Extremitäten für diesen ungeschickt und plump gebildet und zudem
nicht ganz richtig im Sinne der Antike ergänzt sind.

mm


 
Annotationen