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Toelken, Ernst Heinrich
Erklärendes Verzeichniss der antiken vertieft geschnittenen Steine der Königlich Preussischen Gemmensammlung — Berlin, 1835

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https://doi.org/10.11588/diglit.11788#0518

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Dritte Abtheilung.

Abraxas-Gemmen: mystische Darstellungen,
Insignien späterer Geheimlehren 7 hervorgegangen
aus der Zusammenfassung Aegyptischer, Griechi-
scher und Orientalicher Religion.

Man pflegt die Denkmäler mit dem Namen Abra-
xas (Abrasax), so wie alle durch mystischen Inhalt
denselben verwandte, christlichen Basilidianern und
Opbiten beizulegen; allein die nachfolgenden Gem-
men werden die Überzeugung gewähren, dafs ent-
weder jenen Sectirern darin Unrecht geschieht, oder
dafs Basilides und seine Anhänger gar keine Christen
gewesen sein können. Es finden sich auf diesen Anm-
ieten die verschiedensten Aegyptischen und Griechi-
schen Götterwesen, Hebräische Gottes- und Engel-
namen, ja selbst kabbalistische Abstractionen; allein
nirgend eine Hindeutung auf das Christenthum. Bei
der Neigung der Gnosis, alle Gegensätze zu vermit-
teln, ist dies sehr bemerkenswerth. Basilides, ein
christlicher Gnostiker aus Alexandrien, lehrte dort
und im Saitischen Nomos Aegyptens ums Jahr 100
nach Chr. Geb. unter der Regierung Hadrians und
hinterliefs Schriften über die Evangelien. Der Name
Abraxas wurde nach Augustinus (de haeres. c.4.) zur
 
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