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Tools & tillage: a journal on the history of the implements of cultivation and other agricultural processes — 2.1972/​1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.48999#0004

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ZUM GELEIT

TOOLS AND TILLAGE erscheint nun seit
vier Jahren und hat sich in dieser Zeit als eine
Fachzeitschrift erwiesen, die einem ausgedehn-
ten Bedarf entgegenkommt; nun lasst ihr das
Danische Nationalmuseum seine voile Unter-
stlitzung angedeihen. Von diesem Heft an er-
scheint die Zeitschrift im Verlag des National-
museums. Die Redaktion begriisst diese An-
derung und hofft auf dauernde, fruchtbare
Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum.
Gleichzeitig mochte sie dem bisherigen Verlag,
G. E. C. Gad, bestens danken, und ebenso dem
Rask-0rsted Fonds, der die Anfange der Zeit-
schrift grossherzig finanziert hat.
Im vorliegenden Heft begriissen wir ins-
besondere den Beitrag von Dr. A. V. Tscherne-
zow, dessen Artikel liber den Ursprung und die
friihe Entwicklung des osteuropaischen Pfluges
und des russischen Sokha unseren Gesichts-
kreis in bezug auf friihe »Pflug«-Teile er-
weitert. Dr. A. T. Lucas tragt unter kritischer
Benutzung urkundlicher Nachweise aus Irland
dazu bei, eine Lucke in unserer Kenntnis bri-
tischer Daten auszufiillen, und wir freuen uns
auf eine Reihe weiterer Beitrage von seiner
Hand in kommenden Heften. Dr. D. W. Gades
und R. Rios Ausflihrungen liber den Chaqui-
taclla sind sehr aufschlussreich, nicht nur was
ihre typologischen Betrachtungen anlangt, son-
dern auch in bezug auf die Technik der An-
wendung von mit Hand und Fuss bedienten
Geraten. Dr. E. J. T. Collins schildert die Ver-
breitung der Dreschmaschine in Britannien von
1790-1880.
Friihe Joche. Mit Unterstiitzung des Rask-
0rsted Fonds hat einer der Redakteure (Fen-
ton) im Friihjahr 1972 eine Bestandsaufnahme
von Jochen in danischen Museen vorgenom-
men. Insgesamt wurden 22 registriert. Auf-
fallend war ihre weitgehende Ubereinstimmung
in Form und Grosse (im Gegensatz zu der
grossen Variationsbreite der Grossen und For-
men der schottischen und irischen Joche). Ana-
log dem Joch von Lundgardshede, das laut

Altersbestimmung nach der Radiokarbonme-
thode auf die Zeit um 330 v. Chr. zurlickgeht,
TOOLS AND TILLAGE Band 1:1,1968, stam-
men sie aus der vor-rdmischen Eisenzeit. Ein
Bericht hierliber wird in einem spateren Heft
von TOOLS AND TILLAGE erscheinen.
Seit der Herausgabe der letzten Nummer von
TOOLS AND TILLAGE sindzwei bedeutungs-
volle Werke erschienen: »Die Pfluggerate Finn-
lands« von Kustaa Vilkuna und »Getreidebau
in Ost- und Mittel-Europa« unter der Redaktion
von Ivan Balassa. Professor Vilkunas Ausflihr-
ungen liber den Ursprung und die friihe Ver-
breitung des Sokha sind sehr wertvoll, weil der
Autor liber eine so umfassende Kenntnis der
Praxis und der wissenschaftlichen Theorie, ins-
besondere auf dem Gebiet der Philologie und
Ethnographie, verfiigt. Er meint, dass der Sokha
ein sehr altertlimliches Bodenbearbeitungsgerat
ist, das oft aus natlirlich gegabelten Zweigen
angefertigt wurde, mit drei Zacken wie eine
Egge, und es ist faktisch denkbar, dass es ir-
gendwie mit dem dreizackigen chinesischen
Bodenbearbeitungsgerat aus dem 5. Jahrhundert
n. Chr. in Verbindung steht.
Das von Dr. Balassa redigierte Werk ist be-
sonders deshalb interessant, weil es Abschnitte
liber Bodenbearbeitungsgerate aus Aserbaid-
shan und Armenien enthalt, einem Grenz-
gebiet zwischen Europa und dem Nahen Osten,
wo viele Altertiimer erhalten geblieben sind,
die vielleicht neues Licht auf die friiheste Ent-
wicklung des Ackerbaus werfen kbnnen, und
von wo bisher keine detaillierten Beschreib-
ungen zuganglich waren. Ausserdem hat der
Philologe Ymar Daher in der finnischen Schrif-
tenreihe Studia Orientalia ein Buch »Agricul-
tura Anatolica I, Die volksttimlichen landwirt-
schaftlichen Gerate« (Helsinki 1970) - ver-
offentlicht, worin das Problem unter einem an-
deren Gesichtspunkt betrachtet wird. Diese
Bucher werden in den kommenden Heften
von TOOLS AND TILLAGE besprochen wer-
den.
 
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