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Althaus Kulm

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ALTHAUS KULM (Alt-Kulm, Althausen Höhe) / STAROGRÖD CHELMINSKI
(Abb. 4)
Kulmerland; Woiwodschaft Torun,
1244-1444 Komturssitz
? - 1251 Sitz der Landmeister (?)
1251-1336 Sitz der Landkomture von Kulm (?)
Geschichte
Bis 1242 werden hier alle Daten zu Kulm angegeben, auch wenn seine ursprüngliche Lage (Alt-
haus oder Kulm) strittig ist. Nach 1244 s. auch Kulm.
1222
Im „castrum Colmen per multos annos a prutenis destructum et totaliter desolatum“ ließ sich
der preußische Bischof Christian nieder (PUB 1/1, Nr. 41; bezieht sich auf Althaus Kulm?).
1232
An der Stelle einer durch Verrat eroberten und zerstörten prußischen Burg (Rogov) wurde eine
Deutschordensburg angelegt (SRP V, S. 596: „Eodem tempore Pruteni construxerant castrum
quoddam Rogon nomine iuxta Wislam ultra Thorun et aliud inferius Thorun, ubi nunc est an-
tiquum Culmen“; SRP V, S. 597: „Postea venerunt multi nobiles [...] et adunati cum fratribus
construxerunt Culmen castrum et ciuitatem anno Domini MCCXXXII“; vgl. auch SRP I, S. 677;
vgl. SRP III, S. 44; Clasen 1927/1, S. 18). „Culmen edificatur et translata in montes“ (SRP I,
S. 280).
1233
Handfeste der Stadt Kulm, erneuert 1251, dabei wurde Kulm als „civitas metropolitana“, bzw.
„civitas capitalis“ bezeichnet (PUB 1/1, Nr. 105; zur Beibehaltung der Ordenssitze in Kulm und
Thorn: „In hiis tarnen condicionibus municiones nostras, quas in eisdem civitatibus iam habe-
mus, volumus non includi“).
Nach 1242
Althaus Kulm (die heutige Stadt oder Althaus) ist neben Thorn und Rehden der einzige Ort im
Kulmerland, der von den Prußen nicht erobert wurde (Dusb., S. 138, 148; SRP I, S. 681: „[...] et
omnes munitiones destruxerunt, excepto Thorn, Culmen et Redeno“).
Althaus war Aufbewahrungsort einer der wichtigsten Reliquien Preußens, des Hauptes der hl.
Barbara, die dorthin von der eroberten pommerellischen Feste Sartowitz überführt worden war
(Dusb., S. 140; SRP I, S. 681; SRP II, S. 410; SRP II, S. 400; SRP III, S. 548; vgl. Heise V, S. 15).
1244
Gründung einer Ziegelei der Dominikaner in der Stadt Kulm, die mit dem Beginn der Backstein-
bauten in der Stadt in Zusammenhang gebracht wurde (UBC, Nr. 1227; die Dominikaner siedel-
ten sich zwischen 1233 und 1244 in Kulm an, vielt schon vor 1238: vgl. Mroczko 1974, S. 286).
Nach 1251
Übersiedelung des bislang in Althaus residierenden Landmeisters nach Elbing (auf Beschluß des
Deutschmeisters Eberhard von Seyn; PUB 1/1, Nr. 251; vgl. Schumacher 1993, S. 60; Dygo
1992, S. 280ff.).
 
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