DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.43361#0869
871
Erklärung der wichtigsten Begriffe
Abschnittsburg: Eine durch Gräben in mehrere befestigte Abschnitte mit je einem eigenen Hof
unterteilte Burg.
Balleien: Übergeordnete administrative Einheiten in den Besitztümern des Deutschen Ordens
im Heiligen Römischen Reich und in den Mittelmeerländern.
Bergfried: Hauptturm einer Burg, der als letzter Zufluchtsort der Bewohner angelegt war. In den
Ordensburgen war er vom Wehrgang des Haupthauses über einen Steg zugänglich und konnte
selbstständig verteidigt werden. Er diente nicht als Wohnturm; in seinen Verliesen wurden be-
deutendere Gefangene festgehalten.
Binder bzw. Kopf: Backstein, der quer zum Wandverlauf in die Mauer eingesetzt ist, d. h. mit
der Schmalseite nach vorn.
Caponiere: Geschützstellung im neuzeitlichen Festungsbau.
Dansker (Danzker, poln. Gdanisko): Abortanlage in einem Turm oder einem auf der Parcham-
mauer aufliegenden Erker, die über einen Arkadengang mit dem Haupthaus verbunden war.
Firmarie: Krankenräume, entweder in einem Raum innerhalb des Haupthauses oder in einem
gesonderten Gebäude untergebracht.
Flankierungsturm (auch als Flankier- oder Flankenturm bezeichnet): Ein aus der Mauerlinie her-
vorkragender Turm, von dem aus Angreifer mit Streichfeuer abgewehrt werden konnten. Meist
besaßen die Burgen mehrere Flankierungstürme, die als Verteidigungssystem zusammenwirkten.
Futtermauer: Eine Mauer, die die Böschung eines Grabens oder einer Anhöhe stützt, in Preußen
oft gleichzeitig die Parchammauer.
gotischer Verband: Backsteinverband; ein Läufer folgt einem Binder.
Großgebietiger: Die fünf dem Hochmeister zu Rat stehenden Amtsträger des Ordens. Sie waren
teilweise mit konkreten Aufgaben betraut (Oberster Marschall in Königsberg, Oberster Tressler
und der Großkomtur in der Marienburg), teilweise war ihr Amtstitel nur ein Ehrentitel, der mit
der Komtursstellung verbunden war (Oberster Spittler in Elbing, Oberster Trappier in Christ-
burg). Dem Hochmeisterrat gehörten auch die Komture von Thorn und Danzig an, die daher
gelegentlich zu den Großgebietigern gezählt werden.
Haupthaus: Der wichtigste Teil einer Ordensburg mit den Wohn- und Repräsentationsräumen
des Konvents; bei den untergeordneten Burgen Sitz eines Amtsträgers.
Hauptturm: In der Arbeit wird zwischen Bergfrieden (s. dort) und den chronologisch späteren -
in die Wohnflügel integrierten oder freistehenden - und leicht zugänglichen Haupttürmen
unterschieden, die als Wach- und Glockentürme dienten (z.B. Marienburg, Königsberg).
Hürden: Auf vorkragende Balken gestützter Wehrgang an den Wehrmauern.
Erklärung der wichtigsten Begriffe
Abschnittsburg: Eine durch Gräben in mehrere befestigte Abschnitte mit je einem eigenen Hof
unterteilte Burg.
Balleien: Übergeordnete administrative Einheiten in den Besitztümern des Deutschen Ordens
im Heiligen Römischen Reich und in den Mittelmeerländern.
Bergfried: Hauptturm einer Burg, der als letzter Zufluchtsort der Bewohner angelegt war. In den
Ordensburgen war er vom Wehrgang des Haupthauses über einen Steg zugänglich und konnte
selbstständig verteidigt werden. Er diente nicht als Wohnturm; in seinen Verliesen wurden be-
deutendere Gefangene festgehalten.
Binder bzw. Kopf: Backstein, der quer zum Wandverlauf in die Mauer eingesetzt ist, d. h. mit
der Schmalseite nach vorn.
Caponiere: Geschützstellung im neuzeitlichen Festungsbau.
Dansker (Danzker, poln. Gdanisko): Abortanlage in einem Turm oder einem auf der Parcham-
mauer aufliegenden Erker, die über einen Arkadengang mit dem Haupthaus verbunden war.
Firmarie: Krankenräume, entweder in einem Raum innerhalb des Haupthauses oder in einem
gesonderten Gebäude untergebracht.
Flankierungsturm (auch als Flankier- oder Flankenturm bezeichnet): Ein aus der Mauerlinie her-
vorkragender Turm, von dem aus Angreifer mit Streichfeuer abgewehrt werden konnten. Meist
besaßen die Burgen mehrere Flankierungstürme, die als Verteidigungssystem zusammenwirkten.
Futtermauer: Eine Mauer, die die Böschung eines Grabens oder einer Anhöhe stützt, in Preußen
oft gleichzeitig die Parchammauer.
gotischer Verband: Backsteinverband; ein Läufer folgt einem Binder.
Großgebietiger: Die fünf dem Hochmeister zu Rat stehenden Amtsträger des Ordens. Sie waren
teilweise mit konkreten Aufgaben betraut (Oberster Marschall in Königsberg, Oberster Tressler
und der Großkomtur in der Marienburg), teilweise war ihr Amtstitel nur ein Ehrentitel, der mit
der Komtursstellung verbunden war (Oberster Spittler in Elbing, Oberster Trappier in Christ-
burg). Dem Hochmeisterrat gehörten auch die Komture von Thorn und Danzig an, die daher
gelegentlich zu den Großgebietigern gezählt werden.
Haupthaus: Der wichtigste Teil einer Ordensburg mit den Wohn- und Repräsentationsräumen
des Konvents; bei den untergeordneten Burgen Sitz eines Amtsträgers.
Hauptturm: In der Arbeit wird zwischen Bergfrieden (s. dort) und den chronologisch späteren -
in die Wohnflügel integrierten oder freistehenden - und leicht zugänglichen Haupttürmen
unterschieden, die als Wach- und Glockentürme dienten (z.B. Marienburg, Königsberg).
Hürden: Auf vorkragende Balken gestützter Wehrgang an den Wehrmauern.