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a. O. p. 5g.) Die sehr aufgetriebene und lockere Vaginalportion mit rundlich ver-
engtem Muttermunde zeigt mehrere Einrifsnarben als Spuren früherer Entbindungen.
Der Leichnam dieser in die niedrigste Ausschweifung versunken gewesenen Person
wurde im hiesigen Stadtgraben gefunden.
j4- Ein haselnufsgrofses rundliches Tuberculum an der hinteren Platte
des breiten Mutterbandes.
Es sitzt mit einem schmalen Fufse auf, welcher aus einer Verdoppelung des
Peritonaei besteht, das vom breiten Mutterbande zum Gewächse übergeht und die
äufscre Haut desselben bildet. Unter dieser befinden sich mehrere aus Fibrine ge-
bildete weiche röthliche membranöse Schichten. Die von letzten umschlossen in-
nerste Substanz ist weifslich, einem fettreichen Zellstoffe ähnlich und entwickelt sich
durch vorsichtiges Anziehen als eine vielfach gefaltete selbsständige Membran.
VI. Gefäfssystcm.
(In Weingeist),
ä. HerzundBlutgefäfse.
j5. Das Herz eines zehnjährigen Mädchens mit noch offenem eirunden
Loche.
Die Oeffnung in der Fossa ovalis befindet sich, wie insgemein, am oberen
Theile ihres vordem Randes und verstattet einem vom rechten Atrio schräg vorwärts
zum linken geführten Gänsekiele den Durchgang. Der sie begränzende Rand der
Klappe und der Isthmus sind überall glatt und ohne Spur einer gewaltsamen Tren-
nung. Aufserdem ist keine Abnormität an diesem Herzen zu bemerken.*)
*) Das früher gesunde Kind wurde von einem vehementen Keichhusten ergriffen, welchem Palpitatio
cordis und Symptome von Blausucht sicli zugesellten. Mit Abnahme der Grundkrankheit hörten
auch diese Erscheinungen auf, allein die Kranke starb sechs Wochen später an einer aus dem
Keichhusten entwickelten Phthisis exulecrata. Die Glätte der Ränder der Oeffnung widerspricht
der Annahme, dafs das schon geschlossene Foramen ovale sich durch die vermöge der Vehemenz
des Hustens im rechten Herzen gewaltsam zurückgehaltene und andrängende Blutwelle wieder geöff-
net habe, obgleich aus Otto's und Anderer Beobachtungen die Möglichkeit einer solchen Wieder-
eröffnung seltsam erhellet. Es ist daher zu glauben, dafs diese Oeffnung immer bestanden habe,
(da überhaupt Beispiele der unvollkommenen Verwachsung der Klappe mit dem Isthmus nicht
selten vorkommen und auch von mir beobachtet worden sind, — die Mittheilungen der mediz.
chirurg. Gesellschaft in Hamburg enthalten mehrere Fälle von offen gebliebenem Foramen ovale,
im 3ten, i6ten, selbst 50 — Gosten Lebensjahre, ohne dafs im Leben immer Symptome der Blau-
sucht zugegen waren, S. 214 — 2I8 ), aber durch das von den Lungen in den linken Vorhof ein-
strömende Blut die Valvula foraminis ovalis fortwährend gegen das Septum atriorum angedrückt
und hierdurch der Uebertrilt des carbonisirten Blutes der rechten Vorkammer in die linke ver-
hindert worden sey; während des Keichhustens aber wurde durch da« vermöge des stürmischen
a. O. p. 5g.) Die sehr aufgetriebene und lockere Vaginalportion mit rundlich ver-
engtem Muttermunde zeigt mehrere Einrifsnarben als Spuren früherer Entbindungen.
Der Leichnam dieser in die niedrigste Ausschweifung versunken gewesenen Person
wurde im hiesigen Stadtgraben gefunden.
j4- Ein haselnufsgrofses rundliches Tuberculum an der hinteren Platte
des breiten Mutterbandes.
Es sitzt mit einem schmalen Fufse auf, welcher aus einer Verdoppelung des
Peritonaei besteht, das vom breiten Mutterbande zum Gewächse übergeht und die
äufscre Haut desselben bildet. Unter dieser befinden sich mehrere aus Fibrine ge-
bildete weiche röthliche membranöse Schichten. Die von letzten umschlossen in-
nerste Substanz ist weifslich, einem fettreichen Zellstoffe ähnlich und entwickelt sich
durch vorsichtiges Anziehen als eine vielfach gefaltete selbsständige Membran.
VI. Gefäfssystcm.
(In Weingeist),
ä. HerzundBlutgefäfse.
j5. Das Herz eines zehnjährigen Mädchens mit noch offenem eirunden
Loche.
Die Oeffnung in der Fossa ovalis befindet sich, wie insgemein, am oberen
Theile ihres vordem Randes und verstattet einem vom rechten Atrio schräg vorwärts
zum linken geführten Gänsekiele den Durchgang. Der sie begränzende Rand der
Klappe und der Isthmus sind überall glatt und ohne Spur einer gewaltsamen Tren-
nung. Aufserdem ist keine Abnormität an diesem Herzen zu bemerken.*)
*) Das früher gesunde Kind wurde von einem vehementen Keichhusten ergriffen, welchem Palpitatio
cordis und Symptome von Blausucht sicli zugesellten. Mit Abnahme der Grundkrankheit hörten
auch diese Erscheinungen auf, allein die Kranke starb sechs Wochen später an einer aus dem
Keichhusten entwickelten Phthisis exulecrata. Die Glätte der Ränder der Oeffnung widerspricht
der Annahme, dafs das schon geschlossene Foramen ovale sich durch die vermöge der Vehemenz
des Hustens im rechten Herzen gewaltsam zurückgehaltene und andrängende Blutwelle wieder geöff-
net habe, obgleich aus Otto's und Anderer Beobachtungen die Möglichkeit einer solchen Wieder-
eröffnung seltsam erhellet. Es ist daher zu glauben, dafs diese Oeffnung immer bestanden habe,
(da überhaupt Beispiele der unvollkommenen Verwachsung der Klappe mit dem Isthmus nicht
selten vorkommen und auch von mir beobachtet worden sind, — die Mittheilungen der mediz.
chirurg. Gesellschaft in Hamburg enthalten mehrere Fälle von offen gebliebenem Foramen ovale,
im 3ten, i6ten, selbst 50 — Gosten Lebensjahre, ohne dafs im Leben immer Symptome der Blau-
sucht zugegen waren, S. 214 — 2I8 ), aber durch das von den Lungen in den linken Vorhof ein-
strömende Blut die Valvula foraminis ovalis fortwährend gegen das Septum atriorum angedrückt
und hierdurch der Uebertrilt des carbonisirten Blutes der rechten Vorkammer in die linke ver-
hindert worden sey; während des Keichhustens aber wurde durch da« vermöge des stürmischen