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Tourtual, Caspar Theobald
Zweiter anatomischer Bericht, enthaltend eine Beschreibung der seit meinem Antritte des Lehramtes der Anatomie im Frühjahre 1830 zum anatomischen Museo zu Münster hinzugekommenen pathologischen Präparate: Mit 4 Steindruck-Tafeln — Münster, 1833

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https://doi.org/10.11588/diglit.13807#0034
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Gliedes des kleinen Fingers. Da dieser Muskel sich um das Erbsenbein wie um
eine Rolle wendet, so mufste seine Hauptwirkung Abduction des ersten Gliedes seyn,
doch konnte er bei stärkerer Zusammenziehung auch die Flexion desselben in der
Art unterstützen, dafs im 'Zustande der Pronation seine Volarfläche"cinigermafsen auf-
wärts und nach der Radialseite sich hinwendete, obne gleichzeitige Beugung des zwei-
ten und dritten Gliedes, wodurch er zur Opposition behülflich wurde. olb

IV. Aeufsere Bedeckungen.

36. Ein grofses Stück Epidermis, welches, sich in Folge des Scharlachs
sammt einem Clavus von der Fufssohle abgeschält hat. (Vom Herrn Med.-Rath
v. Druffel zu Münster.)

V. Eingeweide,
a. Respirations organe.
3j. Ein männlicher Larynx, an welchem sämmtliche Knorpel mit Aus-
nahme der Epiglottis, bis auf wenige Punkte verknöchert sind. (Trocken. Aus
dem Nachlasse des verstorbenen Herrn Generalarztes Lehmann.)

38. Fistulöser Larynx mit Perforation des Schlundes aus einem zwan-
zigjährigen Jünglinge.

Die äufsere Fläche der Knorpel ist an vielen Stellen vom Perichondrio und
den umgebenden Muskeln getrennt. Nach Eröffnung der Kehlkopfshöhle von hinten
sieht man beträchtliche Höhlungen zwischen der Schleimhaut und der inneren Fläche
der Knorpel, welche von zahlreichen Fistelgängen in verschiedenen Richtungen durch-
kreuzt werden und durch Oeffnungen in den Knorpeln und Bändern mit den Exca-
vationen an der äufseren Fläche im Zusamnienhange stehen. Die Verbindungen der
Knorpel unter sich sind durch theilweise Zerstörung mehrerer Kapsel- und Faser-
bänder sehr locker und heweglich, daher die Gestalt des Kehlkopfes sich beim ge-
ringsten Drucke verändert, und mehrere Knorpeltheile, als die Basis des linken giefs-
Deckenlörmigen Knorpels, das linke absteigende Horn und ein Theil des oberen Ran-
des des Schildknorpels, ragen, vom Perichondrio entblüfst und corrodirt, einwärts
durch die Löcher der Schleimhaut hervor. An der hinteren Wand der cartilago cri-
Coidea ist linkerseits der Knorpelfrafs bis zu einer völligen Gontinuitätstrennung vor-
geschritten. Die vordere Fläche des Kehlkopfes hat unten-zwei sich nahe liegende
Oeffnungen von der Gröfse eines Stecknadelknopfes, deren eine durch das ligamen-
tum cricotracheale, die andere durch den obersten Ring der Luftröhre in die Höhle
desselben eindringt. Der Winkel des Schildknorpels ist nahe dem Einschnitte und
dem unteren Rande getrennt, so dafs zwischen beiden Hälften nur eine Knorpelbrü-
cke yon einer Linie Breite besteht., an welche die Stimmritzen- und Taschen-Bänder
 
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