Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]: Trierer Jahresberichte: Vereinsgabe d. Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier (NF 13.1921/1922(1923))

JAHRESBERICHT IQ2I.

XVII

Tätigkeitsbericht
der
Gesellschaft für nützliche Forschungen
für das Geschäftsjahr 1921
(vom 1. April 1921 bis 31. März 1922).
Die Gesellschaft hat aus der Reihe ihrer Vorstandsmitglieder den Ver-
lust eines ihrer ältesten und treuesten Mitglieder, des Herrn Prof. Dr. Isen-
krahe zu beklagen, der,-seit 24 Jahren ordentliches Mitglied der Gesellschaft,
im Alter von 77 Jahren verstorben ist. Seiner Bedeutung als Gelehrter auf
dem Gebiete der Naturwissenschaft und der Philosophie ist in der Öffentlich-
keit von zuständiger Seite gedacht worden.
Besonders schwer und schmerzlich ist auch die Gesellschaft für nützliche
Forschungen getroffen durch den am 4. Dezember erfolgten Hingang ihres
Ehrenmitgliedes, des hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Ko rum, der nicht
nur in den Listen der Gesellschaft als Ehrenmitglied geführt wurde, sondern
stets seinen lebendigen Anteil an allen ihren Bestrebungen durch Wort und
Tat, als Besucher ihrer Veranstaltungen und durch manche reiche Spende
bekundet hat. Sein Gedächtnis wird stets in der Gesellschaft weiterleben.
Das Andenken des im November verstorbenen Ehrenmitgliedes, des Malers
Prof. Eugen Pracht in Darmstadt, wird in der Gesellschaft erhalten bleiben
durch seine verdienstvolle Erforschung der Buchenlochhöhle bei Gerolstein,
deren Ergebnisse, jetzt im Provinzialmuseum aufbewahrt, von ihm in der
Festschrift der Gesellschaft vom Jahre 1878 veröffentlicht worden sind.
Der Gesamtvorstand hielt im Laufe des Jahres drei Sitzungen ab am
17. Juni, am 14. Oktober und am 9. Februar. Die Jahresversammlung
der Mitglieder wurde am 17. Juni abgehalten, auf der der Jahresbericht
und der Kassenbericht für 1920 genehmigt wurden.
Die von Trier verzogenen Vorstandsmitglieder, Geheimrat Freiherr
v. Troschke in Berlin und Stadtbaudirektor Schilling in Düsseldorf, wurden
zu Ehrenmitgliedern ernannt, desgleichen Landgerichtsdirektor Kickton unter
dem Ausdruck des Bedauerns, daß seine Versetzung nach Königsberg ihn
seiner vielseitig anregenden Tätigkeit für die Geologie der Trierer Landschaft
entzogen hat, ferner Lehrer Nikolaus Schneider in Oberleuken (Kr. Saar-
burg) in Anerkennung der verdienstvollen, erfolgreichen Tätigkeit, die er seit
langen Jahren in steter Zusammenarbeit mit dem Provinzialmuseum für die
archäologische Erforschung der Landschaft entfaltet hat.
Die Gesellschaft war bemüht, die Ausgestaltung der seit langen Jahren
von Prof. Dr. Kentenich geleiteten „Trierischen Chronik“ zu „Trierer
Heimatblättern“ mit allen Kräften zu unterstützen, in denen unter Beigabe
von Abbildungen auch die archäologische Bodenforschung zum Wort kommen
soll und die besonders für den Trierer Bezirk als engere Heimat den Heimat-
sinn als eine im besten Sinne volkstümliche und doch wissenschaftliche Zeit-
schrift pflegen soll. Eine Anregung, mit Coblenz gemeinsame Heimatblätter
herauszugeben, die zugleich als Vereinszeitschrift für den Mosel-, Hochwald-
und Hunsrück-Verein dienen könnten, wurde deshalb abgelehnt. Die „Trierer
Heimatblätter“ sind unter der Schriftleitung der Vorstandsmitglieder Dr. Ken-
tenich, Dr. Kenne, Baurat Kutzbach und Dr. Lager im Januar ins Leben