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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Editor]
Trierer Jahresberichte: Vereinsgabe d. Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — NF 13.1921/​1922(1923)

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Lehner, Hans: Bericht über die Verwaltung des Provinzialmuseums in Bonn vom 1. April 1920 bis 31. März 1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.45059#0037
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Bericht
über die Verwaltung- des Provinzialmuseums in Bonn
vom 1. April 1920 bis 31. März 1921.
Von Museumsdirektor Prof. Dr. Lehner
mit Beiträgen von Direktorialassistent Dr. Oelmann und Kustos Hagen.
A. Ausgrabungen.
Auch in diesem Jahre, wie in den vorhergehenden, beschränkte sich das
Museum aus den früher angegebenen Gründen im wesentlichen auf die Fort-
setzung einiger kleinerer schon früher begonnener Ausgrabungen. Neue Un-
tersuchungen wurden nur da unternommen, wo sie durch Gefährdung von
Kulturdenkmälern infolge baulicher, industrieller und dgl. Anlagen dringend
geboten waren. Von allen grösseren und kostspieligen Unternehmungen wurde
mit Rücksicht auf die finanzielle Lage auch in diesem Jahre abgesehen.
1. Die Ausgrabung des grossen Grabhügels im Bonefelder
Gemeindewald im Kreise Neuwied wurde im Sommer 1920 beendet.
Die Arbeit beschränkte sich nur noch auf die völlige Ausgrabung des durch
den Steinkranz bezeichneten ursprünglichen Komplexes des Hügels bis auf
den gewachsenen Boden. Neue Funde wurden dabei nicht mehr gemacht, nur
der Steinkranz zeigte an einigen Stellen, wo er besonders gut erhalten war,
deutlich, dass er nachträglich um den Rand des aufgeschichteten Hügels
und zum Teil auf dessen unteren Rand gelegt worden war, was
aus. der Lagerung der Steine mit absoluter Sicherheit zu erkennen
war. Ein illustrierter Bericht über die Grabung, welche, wie schon im vorigen
Bericht erwähnt, durch die Feststellung eines ursprünglich auf dem Hügel auf-
gerichteten hölzernen Denkmals, eines sogenannten „Menhirs“, bemerkens-
wert ist, wurde vom Berichterstatter im 1. Heft des V. Bandes der Zeitschrift
Germania, S. 6 ff., veröffentlicht. Eine Untersuchung weiterer in der Um-
gebung befindlicher Hügel ist für das neue Verwaltungsjahr in Aussicht ge-
nommen. Die Ausgrabung wurde-durch den Vorarbeiter J. Krämer und
seinen Sohn A. Krämer unter Leitung des Berichterstatters ausgeführt.
2. Oberhalb Andernach wurde bei den Ausschachtungen für grosse
industrielle Neuanlagen eine Anzahl von Wohnstätten der Hallstatt-
zeit angeschnitten und vom Provinzialmuseuni beobachtet und weiter frei-
gelegt. Dabei fand sich vor allem der Grundriss einer Rundhütte mit
5 Pfostenlöchern, die eine ovale Herdgrube umgaben. Der Durchmesser der
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