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Ulm — Nr. 19/​20.1967

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Krampen, Martin: Computer und Gestaltung - ein Überblick
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https://doi.org/10.11588/diglit.60952#0009
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hierarchie visuell auf dem Bildschirm darstellt, und zwar während
der Computer diesen Rekonstruktionsprozeß vornimmt
Schließlich sollte das automatisierte Designsystem eine Datenbank
für Designvariabein aus dem Bereich der Sozial- und Natur-
wissenschaften und einen Katalog für bekannte Wechsel-
wirkungen enthalten, die in dem Zerlegungs- und Rekonstruk-
tionsprozeß eine Rolle spielen. Der Designer beobachtet den
hierarchischen Neuaufbau auf dem Bildschirm und kann den
Prozeß unterbrechen, um Eingabedaten hinzuzufügen oder zu
streichen, wonach der Prozeß von neuem in Gang gesetzt wird.
Es sollte möglich sein, auf dem Bildschirm besondere Abschnitte
der Hierarchie entweder durch Helligkeit oder Linienstärke
hervorzuheben, wobei der Leuchtstift als Zeichenstab benutzt
wird. Die sprachliche Formulierung der in den Untermengen
eines hervorgehobenen Abschnitts enthaltenen Variabein sollte
ebenfalls auf dem Bildschirm erscheinen können, oder vielleicht
gedruckt werden. Auf einem Nebenschirm der Sketchpad Ill-Art
— angeschlossen an den Hauptbiidschirm — kann der Designer
mit dem Leuchtstift die aufeinanderfolgenden Stufen der
Hierarchie in Form von Skizzen lösen, sie je nach Bedarf
verändern, speichern und bei der Bearbeitung seines Programms
wiederum abberufen. Der Computer sollte Warnsignale abgeben
oder sich weigern, Diagramme anzunehmen in dem Fall, daß
irgendeine Designvariable vernachlässigt oder gegen sie
verstoßen ist. Wenn schließlich das Problem in Diagrammform
dargestellt ist, sollte das System in der Lage sein, genaue
Maßangaben aufzunehmen. Sogar noch komplexere Mensch-
Maschine-Systeme sind für den Bereich des Flugzeugbaus
vorgeschlagen worden (z. B. Boyles, R., 1965).

on the cathode ray tube as the Computer “recomposes“ it.
The ultimate computerized design System should contain a data
file for design variables derived from the social and
physical Sciences and a file for known interactions feeding
into the decomposition and recomposition processes.
The designer observes the hierarchical recomposition on the
cathode ray tube and is able to stop the process in order
to add or subtract input data recycling the process. It should be
possible to emphasize on the display face special sections of
the hierarchy either by brightness or thickness of the displayed
lines, using the light pen as a pointer. The verbal Statement
of the variables contained in the subsets of an emphasized section
of the hierarchy should also appear on the display face
or perhaps be printed out. On a “slave scope“ of the Sketchpad
III variety which should be attached to the cathode ray tube
displaying the hierarchy, the designer can diagram with the
light pen the successive levels, changing them as needed,
storing them and recalling them, as he proceeds through his
program. The Computer should display warning Signals or refuse
to accept diagrams in case any one of the design variables
is neglected or violated. Finally, when the problem is diagrammed
entirely, the System should be capable of accepting exact
dimensions. Even more complex man-machine Systems have been
proposed in the aircraft design fieid (e.g. Boyles, R., 1965).

Erziehung mit Computern

Computer aided Instruction

Die Erziehung ist ein weiterer Bereich, in dem visuelle Eingabe-
und Ausgabegeräte zunehmend an Bedeutung gewinnen werden.
Unterrichtssysteme mittels Computern könnten dazu dienen,
Aufgaben reinen Auswendiglernens einzuüben, gleichsam als
Lehrhilfen odervielleicht als intelligente Partner in einem
Dialog. Programme mit alphanumerischer Eingabe und Ausgabe
haben sich beim Einüben von Arithmetik erfolgreich bewährt.
Lehrsysteme dieser Art bestehen aus einem Bildschirm, auf dem
vielfältige Wahlen zwischen visuell dargestellten Gegenständen
getroffen werden unter Benutzung eines Leuchtstiftes als
Zeigestab. Die Besonderheit dieser Programme liegt darin, daß
sie sich dem Rhythmus der Studenten anpassen. Langsam
Lernende werden anders behandelt als schnell Lernende. Ent-
sprechend seiner bisherigen Leistung werden dem Studenten
schwierigere oder leichtere Aufgaben gegeben (Suppes, P., 1966).
Eine besondere Stellung im computerisierten Unterricht nehmen
die Computerfilme ein. Die Bewegung von Planeten oder
Molekülen, das Vibrieren einer Geigensaite, die Verbreitung
elektromagnetischer Wellen oder das Fließen von Flüssigkeiten
folgen physikalischen Gesetzen, die mittels Differentialglei-
chungen mathematisch zwar formuliert werden können, sich aber
dem Blick entziehen. Wenn man die mathematischen Formeln
dieser Erscheinungen in einen Computer eingibt und die
beschriebenen Techniken des computerisierten Trickfilms benutzt,
können sonst nicht sichtbare Vorgänge visualisiert werden,
möglicherweise in Zeitlupe und mit einer mathematischen
Genauigkeit, die ein Trickfilmspezialist niemals erreichen könnte
(Sinden, F. W„ 1967).
“Sokratische Lehrsysteme“ werden in Zukunft wahrscheinlich in
den Bereichen der Erziehung eingeführt werden, die über
eine lange Zeit hin sich nicht verändert haben und wohl definiert
sind. Der Student wird an den Computer Fragen stellen können,
die dieser als solche erkennt. Dazu müßte ein Computer-
programm also in der Lage sein, den Sinn eines Satzes zu
verstehen. Jüngste Fortschritte im Bereich der künstlichen

Another area in which visual input and Output devices will become
increasingly important is that of education. Computer aided
Instruction Systems may function to drill rote memory Problems,
as tutors and perhaps as intelligent Partners in a dialogue.
Programs with alphanumeric input and Output have proven very
successful in drills of arithmetic Problems. Tutor Systems
consist of a display consul on which multiple choices between
visually represented objects are made by using the light pen
as a pointer. The special property of a tutoreal System is
that the program follows the student’s pace. Siow iearners
are treated differently than fast Iearners. On the basis
of past performance the Student is given more difficult or easier
tasks at present (Suppes, P., 1966).

Especially important in Computer aided instruction are Computer
generated movies. The motion of planets or molecules, the
Vibration of a violin string, the propagation of electromagnetic
waves or the flow of fluids all follow physical laws which can
be expressed mathematically by differential equations but
are not accessible to visual inspection. By feeding the
mathematic formulae describing these phenomena into the
Computer and using the described techniques of Computer
animation, otherwise invisible processes can be shown, perhaps
in slow motion, with mathematical exactness, which a human
animation specialist would never accomplish (Sinden, F. W., 1967).

“Socratic“ teaching Systems will be possible in future probably
in areas of instruction which have been stable and well defined
for a long time. The Student would be able to ask the
Computer questions and the Computer would recognize the
question. This means in effect that a Computer program must be
capable to understand the meaning of a sentence. Recent
advances in artificial Intelligence make progress in this area

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