mangelhafte Funktion nicht kompensieren.
Es ist angebracht, während dieser Phase die
verschiedenen in Frage kommenden Ferti-
gungsverfahren zu prüfen. Man muß auch auf
dem laufenden sein über die ungestüme Ent-
wicklung von Verfahren, die zu einer Verein-
fachung oder Verbesserung des Produktes
führen. Die Phase der Analyse mündet direkt
in die Phase des Designs.
Die dritte Phase ist die eigentliche Entwurfs-
phase. Hierzu gehört eine neue Idee, vielleicht
eine formale Idee. Sollte sie fehlen, so kann
der Industrial Designer gewöhnlich nur Varia-
tionen schon vorhandener Ideen ausführen.
Absichtlich sage ich “nur“. Ich halte nicht viel
von solchen Variationen, weil ich befürchte,
daß unsere eigene Arbeit ebenfalls zum Gegen-
stand solcher Modifikationen gemacht werden
könnte. Diese Phase des Gestaltungsprozesses
ist für den Industrial Designer die beste der
ganzen Arbeit: hier kann er schöpferisch
tätig sein.
Er muß nun genau die Gruppen kennen, mit
denen er später Zusammenarbeiten soll.
Gewöhnlich handelt es sich dabei um die
Konstruktionsabteilung der Firma. Diese
Gruppen können entscheiden, ob die Ideen
eines Industrial Designers brauchbar sind oder
nicht. Ein Konstruktionsbüro ist in der Regel
eine geschlossene Gruppe mit einem starren
hierarchischem Aufbau. Ihre Verhaltensregeln
sind sehr streng. Eine von diesen Regeln
beinhaltet, daß die Gruppe fest daran glauben
muß, daß ihre eigenen Ideen die richtigen
seien. Diese Verhaltensregeln nehmen sogar
einen aggressiven Zug an, und zwar in dem
Augenblick, wenn Ideen und Empfehlungen
eines anderen zu beurteilen sind. Vorschläge
jedoch, die mit dem Fertigungsverfahren zu tun
haben, lassen sich in der Regel leicht durch-
setzen. Viel schwieriger ist es, einen Vorschlag
über das Produkt selbst durchzubringen. Ich
denke hierbei an Empfehlungen von Berufs-
kollegen, deren Hauptbegabung nicht auf dem
Gebiet der Konstruktion liegt. Das Konstruk-
tionsbüro sieht seine Arbeit an dem Produkt
als Privileg an und betrachtet Vorschläge von
außen als unerwünschte Eindringlinge. Auf
eine ähnliche Haltung stoßen auch die Ideen
des Industrial Designers. Wenn man will, kann
man immer eine Barriere aufbauen. Die Mei-
nungsschwierigkeiten entspringen nicht im
Zusammenhang mit Statusfragen; sie erreichen
vielmehr ihren Höhepunkt bei der Produkt-
planung. So ist es jedenfalls in der Regel.
Nur bei einem aufgeschlossenen Management,
das seine Ideen mittels gemäßigter Diktatur
durchsetzen kann, können brauchbare Resul-
tate erreicht werden. Ein nicht mit diesen
Bedingungen vertrauter Industrial Designer
wird schwerlich mehr als eine formale Wirkung
haben. Seine Ideen hinsichtlich der Konstruk-
tion werden aus diesem oder jenem Grund
beiseite geschoben werden. Alle diese Hinder-
nisse lassen sich jedoch überwinden. Früher
oder später einigen sich die an der Entwick-
lungsarbeit beteiligten Instanzen.
lification or improvement of the product. This
research stage leads directly to the design
phase.
To the success of the design phase belongs a
new idea, perhaps a form idea. When this
fails, the designer can usually only make
variations on the preceding idea. I say “only”
purposely. I do not think much of such
variations, because I fear that our own work
too could be made the theme of such modi-
fications. This stage of the design process
is for the industrial designer the best of the
whole work: here he can work creatively.
He must now have an exact knowledge of the
groups with whom he will later have to
work. These groups are generally the con-
struction departments of the cooperating
firm. These groups are in a position to decide,
whether or not an industrial designer’s ideas
are feasible. A construction department is a
very closed group with a strict hierarchical
structure. The rules for its behaviour are very
severe, and one of these is that the group
must firmly believe in its own ideas,
and even assume an aggressive attitude
immediately it is called upon to judge other
ideas or recommendations. However, sug-
gestions which can affect the manufacturing
procedure are easy to carry through.
It is much more difficult to carry through a
suggestion about the product itself. I am
thinking here of recommendations made by
colleagues whose prime job is not to act in a
constructional capacity. The department sees
its working on the product as prerogative
and regards suggestions from outside as un-
wanted intruders. Naturally a similar attitude
is held toward the ideas of an industrial
designer. One can always think of some
reason to form a barrier. The differences are
not of a social status nature, but reach their
climax during a product assessment. These
conditions are often met. Only when the
management of a concern is very enlightened
and can realize its ideas by temperate
dictatorship can good results be obtained.
The industrial designer who is not familiar
with all these conditions will find it hard to
have any influence beyond the formal
design. His constructional ideas will be dis-
counted for one reason or another. All
these obstacles can be overcome, however,
and sooner or later the parties cooperating
in the development come to an agreement
over the solution.
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Es ist angebracht, während dieser Phase die
verschiedenen in Frage kommenden Ferti-
gungsverfahren zu prüfen. Man muß auch auf
dem laufenden sein über die ungestüme Ent-
wicklung von Verfahren, die zu einer Verein-
fachung oder Verbesserung des Produktes
führen. Die Phase der Analyse mündet direkt
in die Phase des Designs.
Die dritte Phase ist die eigentliche Entwurfs-
phase. Hierzu gehört eine neue Idee, vielleicht
eine formale Idee. Sollte sie fehlen, so kann
der Industrial Designer gewöhnlich nur Varia-
tionen schon vorhandener Ideen ausführen.
Absichtlich sage ich “nur“. Ich halte nicht viel
von solchen Variationen, weil ich befürchte,
daß unsere eigene Arbeit ebenfalls zum Gegen-
stand solcher Modifikationen gemacht werden
könnte. Diese Phase des Gestaltungsprozesses
ist für den Industrial Designer die beste der
ganzen Arbeit: hier kann er schöpferisch
tätig sein.
Er muß nun genau die Gruppen kennen, mit
denen er später Zusammenarbeiten soll.
Gewöhnlich handelt es sich dabei um die
Konstruktionsabteilung der Firma. Diese
Gruppen können entscheiden, ob die Ideen
eines Industrial Designers brauchbar sind oder
nicht. Ein Konstruktionsbüro ist in der Regel
eine geschlossene Gruppe mit einem starren
hierarchischem Aufbau. Ihre Verhaltensregeln
sind sehr streng. Eine von diesen Regeln
beinhaltet, daß die Gruppe fest daran glauben
muß, daß ihre eigenen Ideen die richtigen
seien. Diese Verhaltensregeln nehmen sogar
einen aggressiven Zug an, und zwar in dem
Augenblick, wenn Ideen und Empfehlungen
eines anderen zu beurteilen sind. Vorschläge
jedoch, die mit dem Fertigungsverfahren zu tun
haben, lassen sich in der Regel leicht durch-
setzen. Viel schwieriger ist es, einen Vorschlag
über das Produkt selbst durchzubringen. Ich
denke hierbei an Empfehlungen von Berufs-
kollegen, deren Hauptbegabung nicht auf dem
Gebiet der Konstruktion liegt. Das Konstruk-
tionsbüro sieht seine Arbeit an dem Produkt
als Privileg an und betrachtet Vorschläge von
außen als unerwünschte Eindringlinge. Auf
eine ähnliche Haltung stoßen auch die Ideen
des Industrial Designers. Wenn man will, kann
man immer eine Barriere aufbauen. Die Mei-
nungsschwierigkeiten entspringen nicht im
Zusammenhang mit Statusfragen; sie erreichen
vielmehr ihren Höhepunkt bei der Produkt-
planung. So ist es jedenfalls in der Regel.
Nur bei einem aufgeschlossenen Management,
das seine Ideen mittels gemäßigter Diktatur
durchsetzen kann, können brauchbare Resul-
tate erreicht werden. Ein nicht mit diesen
Bedingungen vertrauter Industrial Designer
wird schwerlich mehr als eine formale Wirkung
haben. Seine Ideen hinsichtlich der Konstruk-
tion werden aus diesem oder jenem Grund
beiseite geschoben werden. Alle diese Hinder-
nisse lassen sich jedoch überwinden. Früher
oder später einigen sich die an der Entwick-
lungsarbeit beteiligten Instanzen.
lification or improvement of the product. This
research stage leads directly to the design
phase.
To the success of the design phase belongs a
new idea, perhaps a form idea. When this
fails, the designer can usually only make
variations on the preceding idea. I say “only”
purposely. I do not think much of such
variations, because I fear that our own work
too could be made the theme of such modi-
fications. This stage of the design process
is for the industrial designer the best of the
whole work: here he can work creatively.
He must now have an exact knowledge of the
groups with whom he will later have to
work. These groups are generally the con-
struction departments of the cooperating
firm. These groups are in a position to decide,
whether or not an industrial designer’s ideas
are feasible. A construction department is a
very closed group with a strict hierarchical
structure. The rules for its behaviour are very
severe, and one of these is that the group
must firmly believe in its own ideas,
and even assume an aggressive attitude
immediately it is called upon to judge other
ideas or recommendations. However, sug-
gestions which can affect the manufacturing
procedure are easy to carry through.
It is much more difficult to carry through a
suggestion about the product itself. I am
thinking here of recommendations made by
colleagues whose prime job is not to act in a
constructional capacity. The department sees
its working on the product as prerogative
and regards suggestions from outside as un-
wanted intruders. Naturally a similar attitude
is held toward the ideas of an industrial
designer. One can always think of some
reason to form a barrier. The differences are
not of a social status nature, but reach their
climax during a product assessment. These
conditions are often met. Only when the
management of a concern is very enlightened
and can realize its ideas by temperate
dictatorship can good results be obtained.
The industrial designer who is not familiar
with all these conditions will find it hard to
have any influence beyond the formal
design. His constructional ideas will be dis-
counted for one reason or another. All
these obstacles can be overcome, however,
and sooner or later the parties cooperating
in the development come to an agreement
over the solution.
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