132 I,XXXIX. Leben des florentinischen Malers
von S. Pier Gattolini, wo sie gemeinschaftlich vieles ar-
beiteten, Mariotto aber war nicht eben so stark im Zeichnen
den^Anttken Baccko, deßhalb studirte er die Alterthümer in Florenz,
im Pal.Moderen größter und bester Theil sich im Hause der Medici
AnmeRe- befand. Hiezu gehörten ein paar kleine halberhobne Bilder
liess im Gar-im Garten jenes Palastes, unter der Loge gegen S. Lorenzo,
ren daselbst, , ,
welche Mariotto zu verschredenenmalen zeichnete; das eine
stellt Adonis mit einem sehr schönen Hunde dar, das an-
dere zwei nackende Gestalten, die eine sitzend, ihr zu Füßen
ein Hund, die andere stehend, auf einen Stab gestützt, die
Beine übereinander geschlagen. Beide Bilder sind bewun-
dernswert!) und man findet in jener Loge noch zwei von der-
selben Größe; in dem einen find ein paar Kinder welche
die Blitze Jupiters tragen, in dem andern ist ein nackter
Greis, die Gelegenheit darstellend; er hat Flügel an Schul-
tern und Füßen und wagt eine Wage in der Hand. Außer-
Fragmente hem war jener Garten voll von Bruchstücken antiker mann-
' licher und weiblicher Figuren, welche nicht nur dem Mariotto,
sondern allen Bildhauern und Malern damaliger Zeit zum
Studium dienten. Sie sind nunmehr zum Theil in der
Garderobe des Herzogs Cosimo, andere befinden sich noch
an ihrem früher» Platz; darunter die zwei Rümpfe des
Figuren desMarjyas, die Köpfe über den Fenstern und die Büsten der
Marsra.. oberhalb der Thüren. 2) — Das Studium dieser
Alterthümer half Mariotto so, daß er im Zeichnen große
Fortschritte machte, und verschaffte ihm den Vortheil, der
i) Dem jetzigen Palazzo Riccardi.
-) Einige dieser Sculpturen wurden bei der zweiten Vertreibung der
Medici zerstreut; andere, und besonders die von Donatello und
Verrocchio restaurirten Figuren des Marsyas, sind jetzt in der Gal-
lerie degli Uffizj. Wenn von der Garderobe der Medici die Rede
ist, darf man jetzt fast immer die öffentliche Gallerie oder den Pal-
Pitti dafür annehmen.
von S. Pier Gattolini, wo sie gemeinschaftlich vieles ar-
beiteten, Mariotto aber war nicht eben so stark im Zeichnen
den^Anttken Baccko, deßhalb studirte er die Alterthümer in Florenz,
im Pal.Moderen größter und bester Theil sich im Hause der Medici
AnmeRe- befand. Hiezu gehörten ein paar kleine halberhobne Bilder
liess im Gar-im Garten jenes Palastes, unter der Loge gegen S. Lorenzo,
ren daselbst, , ,
welche Mariotto zu verschredenenmalen zeichnete; das eine
stellt Adonis mit einem sehr schönen Hunde dar, das an-
dere zwei nackende Gestalten, die eine sitzend, ihr zu Füßen
ein Hund, die andere stehend, auf einen Stab gestützt, die
Beine übereinander geschlagen. Beide Bilder sind bewun-
dernswert!) und man findet in jener Loge noch zwei von der-
selben Größe; in dem einen find ein paar Kinder welche
die Blitze Jupiters tragen, in dem andern ist ein nackter
Greis, die Gelegenheit darstellend; er hat Flügel an Schul-
tern und Füßen und wagt eine Wage in der Hand. Außer-
Fragmente hem war jener Garten voll von Bruchstücken antiker mann-
' licher und weiblicher Figuren, welche nicht nur dem Mariotto,
sondern allen Bildhauern und Malern damaliger Zeit zum
Studium dienten. Sie sind nunmehr zum Theil in der
Garderobe des Herzogs Cosimo, andere befinden sich noch
an ihrem früher» Platz; darunter die zwei Rümpfe des
Figuren desMarjyas, die Köpfe über den Fenstern und die Büsten der
Marsra.. oberhalb der Thüren. 2) — Das Studium dieser
Alterthümer half Mariotto so, daß er im Zeichnen große
Fortschritte machte, und verschaffte ihm den Vortheil, der
i) Dem jetzigen Palazzo Riccardi.
-) Einige dieser Sculpturen wurden bei der zweiten Vertreibung der
Medici zerstreut; andere, und besonders die von Donatello und
Verrocchio restaurirten Figuren des Marsyas, sind jetzt in der Gal-
lerie degli Uffizj. Wenn von der Garderobe der Medici die Rede
ist, darf man jetzt fast immer die öffentliche Gallerie oder den Pal-
Pitti dafür annehmen.