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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0319
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Cronaca.

269

besten der neuern Baumeister in Florenz, er wußte mit Urtheil
den Platz zu wählen, und sein Geist, erhabner als bei vielen
seines Berufes, gab sich in seinen Werken kund, die erkennen
ließen: er verstehe die Alterthümer nachzuahmen, und die
Regeln des Vitruvius wie die Werke des Filippo di Ser Bru-
nelleschi zu beachten.
In Florenz lebte damals Filippo Strozzi, jetzt zur Unter- Bau des
scheidung von seinem Sohnes der Alte genannt; dieser besaß
große Reichrhümer und wünschte, seiner Vaterstadt und seinen
Kindern unter andern Zeichen des Gedächtnisses auch einen
schönen Pallaft zu hinterlassen. Benedetto von Majano Benedetw
, von Majan
war deßhalb von ihm berufen worden, und verfertigte das baut das
Modell zu einem ringsum frei stehenden Gebäude, welches Nutzere,
zur Ausführung kam, ob auch nicht ganz, weil einige Nach-
baren ihre Häuser nicht hergeben mochten, wie später erzählt
werden wird. Benedetto begann den Bau des Pallastes
in der Weise wie er konnte, und brachte vor dem Tode
Filippo's die äußere Schale des Gebäudes fast zum Schluß.
Diese ist nach rustiker Bauart mit Abstufungen wie jeder
sehen kann; denn von sehr erhobener Rustik sind die Bossa^
gen von der ersten Fensterreihe abwärts, sammt den Thüren,

5) Dieser Sohn des alten Filippo Strozzi war derselbe, welcher unter
Cosimo I. Regierung ins Gefängniß geworfen ward, und sich darin
selbst tödtete, auch einigen Geschichtschreibern zufolge vorher mit
seinem eignen Blute den Lirgil'schen Vers niederschrieb:
daher ec den Namen des toscanischen Cato erhielt. Aus einem
Manuscript dieses jüngern Filippo hat Gaye die Geschichte des Baues
des Pallastes Strozzi mitgetheilt im Kunstbl. 18 37. Nr. 67 ff. und
vollständiger im Carteggio I, S. 354 ff., wozu das Document II.
S. 497 zu vergleichen.
*) Nicht im I. 1491, wie Filippo d. I. angibt, sondern 1489, vergs.
Gaye Cart. II- S. 358.
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