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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0499
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Andrea del Sarto. 427
Hannes erkennt man die zärtliche Hingebung jenes Apostels,
Magdalenens Liebe offenbart sich in Thräncn, und der tiefste
Schmerz liegt in dem Angesicht der Madonna, welche, wie
sie Christum anblickt, der wirklich rund und einem wahrhaf-
tigen Leichnam gleich sieht, durch Mitgefühl bewirkt daß die
HH. Petrus und Paulus, die den Erlöser der Welt todr im
Schooß der Mutter sehen, ganz bestürzt und erschreckt da-
siehen. Lauter bewunderungswürdige Motive, welche zeigen
wie sehr Andrea an der Vervollkommnung und Vollendung
der Kunst Freude fand. In Wahrheit, dieß Bild hat jenem
Kloster mehr Namen gemacht denn alle Bauten und sonsti-
gen Ausschmückungen, welche dort vorgenommen worden sind,
ob sie auch noch so glänzend und prächtig seyn mochten ^).
Andrea hatte die Tafel vollendet, die Gefahr der Pest war
indeß noch nicht vorüber, deßhalb verweilte er einige Wo-
chen länger in dem genannten Kloster, woselbst man ihn
gerne sah und ihm freundlich begegnete. In jener Zeit
malte er, um nicht müßig zu bleiben, eine Heimsuchung der Mariä Heim-
Madonna bei der heiligen Elisabeth, welche rechter Hand in
YO) Dieses Gemälde vom I. 1 527 — 28, zu welchem Andrea die Motive
aus dem ähnlichen des Fra Bartolomeo (jetzt im Pall. Pitti) ent-
lehnt, was deutlicher noch, als aus dem Bild, aus dem Entwurf dazu'
(Sammlung der Handzeichnungen in den Uffizi Nr. 3) erhellt, wird
zu seinen vorzüglichsten gerechnet, obschon es weniger warm und kräf-
tig, als man von ihm gewohnt ist. Andrea erhielt außer der freien
Bcwirthung für sich und die Seinen für das Bild 90 Goldgulden,
nne aus einer von ihm für die Aebtissin von Luco, Donna Caterina
della Casa, am i l Oct. 1 528 ausgestellten Quittung (Biadi x- 89)
hervorgeht. Der Großherzog Peter Leopold kaufte es vom Kloster
und wieö ihm ein.cn Platz in der Tribüne der Uffizi in Florenz an-
Nun befindet es sich im Pallast Pitti (Apollozimmer III, 5), und
die Madonna di S. FranceSco trat an dessen Stelle. Die Piet«
ward gestochen von Pietro Bettelini, I8II nach einer Zeichnung von
Ermini; außerdem von Pauguel und Forster in den äs ia
Kalorie äe k'loroncs, von C. Lasinio, von M. Eßlinger.
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