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Verkündigungsblatt des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine — 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.7986#0022
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4- 22 -k"

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Mosel und Rhein bestimmt hat, erläßt der Landesdirektor der Rhein-
xrovinz ein Preisausschreiben. Zugelassen sind nur Angehörige des
Deutschen Reiches; bserstellungsxreis 500,000 Mk. Modelle des Reiter-
standbildes in der wirklichen Größe, Zeichnungen für den Unter-
bau im Maaßstabe ;: 200. — Linsendungstermin: Vktober ;8g2;

Preise SOOO, »000 und 2000 Mk. Näheres ersehen unsere Leser aus
dem im Jnseratentheil abgedruckten Preisausschreiben; ein Lxemplar
des in demselben erwähnten Lageplanes liegt im Sekretariat des
baperischen Aunstgewerbevereins auf. O.

Wettbewerbungs -Lalender.

termin

1892

Betreff

Grt

der Linsendung

Beiblatt

f. Mai.

Grabkreuz

Bcrlin

f8I2 S. 9

f. Iuni.

Freskeu

Stuttgart

f8g2 S. 9

f. I»ni.

Fignrengruppen

Stuttgart

f892 S. 9

f5. Iuui.

Waschtisch-Garnitur

Loburg

f89f N. f2

f5. Iuli.

Blumentisch

Nürnberg

f89fN. ff

,. Gktbr.

Wandgemälde

Düsseldorf

f892 s. 9

f. Bktbr.

Aaiserdenkmal

Düsseldorf

I892 s. 2f

KmstgknikBlUk Litkrlltuk.

Bucherschau.

Der Aktsaal von Lhr. Roth, Bildhauer uud Agl. Professor zu
München. Titelbild und so große Ruustblätter (circa 20:50 ctm.),
nach Mriginalzeichnungen in Aohle, Rothstift u. s. w. in vorzüg-
lichem Lichtdruck zum Studium des Nackten. vollständig in
>;o Lieferungen a Nark s.—. Stuttgart, Rerlag von Lbner 6:
Seubert (Paul Neff).

Dcr „Aktsaal" von Professor Lhristof Roth ist ein Brigiual-
werk von großer Bedentuug. Der Name des Aünstlers, der durch

Silberner Schlüsselring.

seinc hervorrageudcn plastischcn Ar-
beiteu, sowie seinen weitverbreiteten
anatomischen Athleten längst be-
kannt ist, bürgt dasür. Sat er in
seincm ersteu kverke „Plastisch-auato-
mischer Atlas sür Aüustler", welches
seit Iahren jedem ernststrebenden
Aünstler als Leitfadeu dieut, gezeigt,
mit welch tiesem eingeheuden ver-
ständniß er den menschlichen Vr-
ganismus studirtc, so beweist er
durch dicsesVriginalmerk ueuerdings,
mit welch künsllerischcr Freiheit er
die anatomischen Formen und Gesetze
handhabt und wie bvissenschaft und
Aunst denselben inspirirten, ein
lverk zu schaffen, wie die Neuzeit
keiu derartiges aufzuweiseu hat. —
vou den zchn Lieserungen, aus wel-
chen das lverk besteht, ist dic crste
soeben erschienen; ein Blick in die-
selbe beweist, daß jeder Aünstler, der
sich bereits etwas mit Auatomie
vertraut gemacht hat, mit hohem
Jnteresse diese Blätter stndieren
wird. Möge daher der „Roth'sche
Aktsaal" I^dem, dem es an tieferem
Studium gelegen ist, sei er Aüustler,
Anatom, Mediziner oder kunstver-
ständiger Laie, auf das lvärmste
empfohlen sein; das origiuelle hoch-
bedeutsame kverk wird sich rasch
genug durch seine eigene Gcdiegen-
heit den lveg bahnen.

F. Aanitz, Aatechismusjder Brnameutik. vicrte, verbesserte Auslage.
Mit tLt'.in den Tcxt gedruckten Abbildungen. rsz Seitcn. preis in
Grigiliai-Leiueiibaiid 2litk. Verlag von)J. I. webcr, Leipzig
Jn engem Rahmen will dieß Büchlein Ausängern nnd Laien
die^elementarsten Begriffe der verschiedeneii Vrnamentstile vor Augen
führen und erläutern. Vb hierfür gerade die Form des Aatechismus
das geeignetste Mittel ist, kann man in Zweifel ziehen, da es sich ja
nicht um von eiuander unabhängige Diuge — wie z. B. technische
Rezepte — soudern um eine mehr oder weuiger geschichtliche Lnt-
wickelung handelt; abgesehen jcdoch von dieser Form bietet das Büchlein
auf engstem Raum sehr viel Lehrreiches, und kann sehr nutzbringend
wirken, wenn demselben für die eiuzelnen Stile das Studium jener

Spezialwerke folgt, welche der verfasser zum Schluß seiues Buches
anführt. Daß bereits die vierts Anflage vorliegt, spricht jedenfalls
für das lverk; für eine spätere Auflage wäre vielleicht ein Rcgister
über die darin vorkommeudcn technischen Ausdrücke sehr wohl ange-
zeigt. Auch dürften hin und wieder kleiue Aorrekturen und Lrgänz-
ungen vorgenommen werdeu, so z. B. Seite tl?, wo von dem gothischen
Bogen der Frühzeit gesagt ist, er habe ein gleichschenkliges (statt
gleichseitiges) Dreieck gebildet; ebeuda sollte die Benennung „Aiel-
bogen" erklärt werden. Doch sind dies geringe Mäugel, die deu
lverth des Biichleius kaum bceinträchtigen. O.

Denkmäler der Auiist, Architektur, Skulptur, Nalerei. Bearbeitet
von Prof. Or. lv. Lübke und prof. Or. L. von Lützow. Sechste,
revidirte und bis anf die Gegenwart fortgeführte Auflage. Mit
ca 2500 Abbilduugen und erkläreudem Textband. Alassiker-
Ausgabe. 202 Tafeln iu Lithographie, darunter 7 Farbentafcln.
Jn Briginal-Prachtband M. -fs. — S ta hlst ich - Ausgabe. ;ss
Tafeln in Stahlstich, 7 in Farbendruck und ;; Lrgänzuugstafeln
in Photolithographie. Jn eiuem Vriginal-Prachtband Ak. 8S- —,
in zwei Vriginal-Prachtbänden M. 92.—.
vor Aurzem ist dicser gehaltoolle Bilder-Atlas zur Aunstge-
schichte fertig geworden. In mehreren stets erweiterten und verbesserten
Auflageu hat dcrselbe bereits seinen Gang mit stets wachsendem Lrfolg
gemacht. Liue Anzahl prachtvoll kolorirter Tafeln verauschanlichen
die antike und mittelalterliche polychromie. Die Trefflichkeit der Aus-
wahl bedarf keines Lobes; es sei nur gesagt, daß die Gegenwart aus-
giebig hereingezogen ist und man also das vollständigste Anschanuugs-
werk über die Auust aller Iahrhunderte erhält, das ebeuso zum raschem
Nachschlagen wie zu eingeheudem Studium vortrefflich dicnt.
Diesen beiden Gesichtspunkten trägt auch der Text in ausgezeichneter
Weise Rechnung. Lr erklärt Bild für Bild sehr genau und berück-
sichtigt zugleich den Zusammeuhang der Auustgeschichte, so daß er eine
Arbeit von selbständigem lverth darstellt. Sach- und Namens-Register
erleichtern das Aufsucheu der eiiizeluen Auustwerke.

Max kseiden, Motive; Sammlung von Linzelheiten aller Techniken
der Aunstgewerbe als vorbilder und Studienmaterial. f8gz. Leipzig.
Artur Seemann.

Dieses lverk, das schon bei seinem Lrscheinen (S. 22 des. letzten
Ihrgs.) besprochen wurde, liegt uns jetzt bis zur -f2. Lieferung vor.
!vas damals über dassclbe gesagt wurde, kanu jetzt, nachdem über
200 Blätter mit etwa (200 Motiven vorliegen, in vollem Umfang
aufrecht erhaltcn werden. Der darin enthalteue Reichthum au Brnament-
Motiven aus allen Gebieten kunstgewerblichen Schaffens ist geradezu
überraschend, so daß jeder Musterzeichner — sofern er nur die Augen
offen hat und seine Phantasie mitarbeiteu läßt — eine Fülle von
Idcen daraus schöpfeu wird, dic er je nach seinem Geschmack und
seinem Aönnen in verschiedenster kveise mit eiuander verbinden und
so ncuc Lombinationen aus denselbeu schaffen kann. Die Textilmotive
sind nicht nur in den verschiedenartigsten Geweben — darunter auch
Bortenwirkerei, Ieugdruck, koptische Liueugemebe — vorhanden, sondern
auch in allerlei Stickereien, Aufnäharbeiten, Tambourierarbeiten, ge-
klöppclten und genähten Lpitzen. Naturgemäß überwiegen weitaus
dic Flachornameutc, wie uainentlich (außer den Tcxtilsachcn) Intarsien
— in ^olz, Metall, Perlinutter, Llfenbeiu — Stein- und Stuckmosaik,
Ledcrschuitt und Lederpressung, Papierpressuug, Glasschliff, Metall-
ätzungen und Gravirungen; dazu kommen aber noch zahlreiche freier


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