Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volbehr, Theodor; Kaiser-Friedrich-Museum <Magdeburg> [Hrsg.]
Führer durch die Sammlungen des Kaiser Friedrich Museums der Stadt Magdeburg — Magdeburg, [1907]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23808#0016
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aus

Magdeburgs Vergangenheit.

Wir treten in das Vestibül des Museums. In der
Rotunde, gegenüber der breiten Marmortreppe,
sitzt in schauender Vertiefung Hugo Kauf-
manns „Kunst", das Originalmodell jener be-
kannten Brückenfigur Münchens. Ausruhend
liegt der rechte Arm über dem Wappenschild
der Malerei, der linke Arm ist auf den Schenkel
gestützt, und sinnend betrachten dieAugen eine
kleine Siegesstatuette, die von der Hand ge-
halten wird. Es ist hier also nicht eigentlich die
schöpferische Kunst zur Darstellung gebracht,
sondern es ist gewissermaßen der Kunstgenuß
symbolisiert, die Freude des Menschen an dem,
was Menschenhand gestaltet. So wirkt das feine
Werk an dieser Stelle wie eine Aufforderung
an den Eintretenden, sich auch so — ausruhend
und genießend — dem Eindruck all der Dinge
hinzugeben, die das Museum zur Schau stellt.
Hinter dieser Gestalt in ihrem weichen zeitlosen
Gewände winkt aber ein Raum, der zwingt, aus
den allgemeinen Stimmungen, die der Gedanke
eines Museums weckt, auf den festen Boden der
Heimat zu treten.

Wir stehen in einer flurartigen Nische, die der
Erinnerung an Magdeburgs größten Sohn ge-
weiht ist, an Otto von Guericke. An den
Wänden stehen schwere, wuchtige Schränke, wie
sie gegen Ausgang seines Lebens in Magde-
burg Sitte wurden. Eine Uhr, die ihm selbst ge-
schlagen habensoll, steht zurRechten, einTisch
und Stühle des 17. Jahrhunderts machen
den Raum wohnlich und behaglich. An der
Fensterwand aber ist alles das untergebracht,

R • 1

Nr. 1

Nr. 1 u. 2

Nr. 3
Nr. 10
Nr.llu.12

1
 
Annotationen