Ihre Befestigungen
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vielmehr von Thukydides einfacli auf die damals noch er-
sichtliche Breite hingewiesen. Nun zeigen die jetzt noch
erhaltenen Reste der Mauern der Seebefestigung auf der
Akte durchweg eine Dicke von 3 bis 3;60 Meter, bei der
Eetioneia selbst eine solche von 5 Meter oder vielmehr
5,15 in.; dagegen sind die Landbefestigungen auf der
Nordfront sogar 8 m. breit 7 während die bei der Eetioneia
von 1,50 bis zu 4,30 m. wachsen1). Und im Ganzen wird
man gewiss nicht irre gehen, wenn man annimmt, dass dieser
Befund auch die Themistokleische Breite wiedergiebt: oder
genauer gesprochen, auf der Seeseite ist sicherlich bei der
Wiederherstellung der Mauern durch Konon die ursprüng-
liche Breite beibehalten. Zweifelhaft bleibt nur, ob man
auf der Landseite., wenigstens auf der am meisten exponirten
Nordfront, gleich bei der ersten Anlage so stark gebaut oder
erst im Laufe der Zeit mit Rücksicht auf die vervollkomm-
nete Technik der Belagerungsmaschinen eine so bedeutende
Verstärkung für nöthig gehalten hat.
Uebrigens hat Ross mit Recht bemerkt, dass sich die
oberen Theile der Mauer nach Analogie erhaltener ähnlicher
Werke etwas verjüngen mussten und ausserdem noch für die
Brustwehr Raum in Anspruch genommen wurde: es würde also
durch den jetzigen Befund mindestens für die Seebefestigung
auf der Akte sich auch materiell als unmöglich die Annahme
erweisen, die nur auf einem Missverständniss der Thukydides-
stelle beruht, als hätten auf der vollendeten Mauer zsvei
Wagen neben einander herfahren können.
Die Höhe der Mauer bleibt dagegen unbestimmbar, da
die einer genauem Detailirung bedürfenden Worte des Thu-
kydides diese anderweit eben nicht finden. Man hat freilich
die Schilderung Appian's2) herangezogen, nach der die Mauern
5', 3—4" engl, bei Ross I S. 231 und Curtius, z. Gesch. d. Wegebaues
b. d. Gr. S. 23 (= S. 233) gut stimmen.
1) Vgl. v. Alten S. 11. 15. 21 (11' engl, gab Ross, 12]/2' Gurlitt
in Jahrb. f. Phil. 1869 S. 147, 3 — 3,50 m. Hirscbfeld Anm. 13 an); Fou-
cart in Bullet, de C. II 1888 S. 338 u. 340.
2) Mithrid. 30 uvpoc ö5 fjv xä xeixn, (des Peiraieus) Trn,xeu)v xecca-
pciKOvxa uüXiCTa Kai eipyacxo Ik Xiöou |ueTa\ou xe Kai xexpaYuuvou,
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vielmehr von Thukydides einfacli auf die damals noch er-
sichtliche Breite hingewiesen. Nun zeigen die jetzt noch
erhaltenen Reste der Mauern der Seebefestigung auf der
Akte durchweg eine Dicke von 3 bis 3;60 Meter, bei der
Eetioneia selbst eine solche von 5 Meter oder vielmehr
5,15 in.; dagegen sind die Landbefestigungen auf der
Nordfront sogar 8 m. breit 7 während die bei der Eetioneia
von 1,50 bis zu 4,30 m. wachsen1). Und im Ganzen wird
man gewiss nicht irre gehen, wenn man annimmt, dass dieser
Befund auch die Themistokleische Breite wiedergiebt: oder
genauer gesprochen, auf der Seeseite ist sicherlich bei der
Wiederherstellung der Mauern durch Konon die ursprüng-
liche Breite beibehalten. Zweifelhaft bleibt nur, ob man
auf der Landseite., wenigstens auf der am meisten exponirten
Nordfront, gleich bei der ersten Anlage so stark gebaut oder
erst im Laufe der Zeit mit Rücksicht auf die vervollkomm-
nete Technik der Belagerungsmaschinen eine so bedeutende
Verstärkung für nöthig gehalten hat.
Uebrigens hat Ross mit Recht bemerkt, dass sich die
oberen Theile der Mauer nach Analogie erhaltener ähnlicher
Werke etwas verjüngen mussten und ausserdem noch für die
Brustwehr Raum in Anspruch genommen wurde: es würde also
durch den jetzigen Befund mindestens für die Seebefestigung
auf der Akte sich auch materiell als unmöglich die Annahme
erweisen, die nur auf einem Missverständniss der Thukydides-
stelle beruht, als hätten auf der vollendeten Mauer zsvei
Wagen neben einander herfahren können.
Die Höhe der Mauer bleibt dagegen unbestimmbar, da
die einer genauem Detailirung bedürfenden Worte des Thu-
kydides diese anderweit eben nicht finden. Man hat freilich
die Schilderung Appian's2) herangezogen, nach der die Mauern
5', 3—4" engl, bei Ross I S. 231 und Curtius, z. Gesch. d. Wegebaues
b. d. Gr. S. 23 (= S. 233) gut stimmen.
1) Vgl. v. Alten S. 11. 15. 21 (11' engl, gab Ross, 12]/2' Gurlitt
in Jahrb. f. Phil. 1869 S. 147, 3 — 3,50 m. Hirscbfeld Anm. 13 an); Fou-
cart in Bullet, de C. II 1888 S. 338 u. 340.
2) Mithrid. 30 uvpoc ö5 fjv xä xeixn, (des Peiraieus) Trn,xeu)v xecca-
pciKOvxa uüXiCTa Kai eipyacxo Ik Xiöou |ueTa\ou xe Kai xexpaYuuvou,
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