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Die Hafenstadt
in der Mitte der Akte gelegen war, ging nach der Erzählung
Lykurg's (§ 17) Leokrates, als er sich abseits vom grossen
Hafen heimlich ausschiffen wollte1); offenbar diente es ge-
wöhnlich für die Bewohner der Akte zu rascher Kommuni-
kation mit der See. Damit stimmt durchaus, dass die drei
auf der Akte noch jetzt nachweisbaren Pforten (in der Breite
von je 1,50 m.) sämmtlich im Innern von kleinen Buchten,
d. h. in der Nähe von Landungsplätzen für Schifferkähne
liegen2). Auf dem AVestrand der Eetioneia befindet sich
gleichfalls und zwar dicht bei einem Thurme (fünf Schritt
nördlich von ihm) eine solche kleine Pforte5), von der eine
1,18 m. breite zweistufige Treppe direkt ins Meer führte;
und auch für den Altarplatz bei der Krommydaroubucht ist
dementsprechend anzunehmen, dass ein oder zwei Pforten
den Verkehr vermittelten, nicht ein Thor.
Auf der Landseite ist die Stelle des Hauptzuganges, der
die grosse von Athen kommende Chaussee aufnahm, durch die
Natur des Terrains scharf vorgezeichnet: nur in dem schmalen
Kaum der Nordostfront, der zwischen dem sumpfigen Boden
bei der nordöstlichen Ausbuchtung des Peiraieushafens und
den Munychiahöhen bleibt, konnte er liegen. Und eben hier
finden sich auch noch deutliche Ueberreste eines mächtigen
Thores, dessen Grundriss erst durch v. Alten (S. 16 Fig. 10)
genauer festgestellt ist. Es durchschneidet die Mauer im
rechten Winkel und ist noch ein Stück hinter dieselbe
zurückgezogen, während vor diese zwei Thürme zur Yer-
theidigung des Einganges vorgeschoben sind, so jedoch, dass
der Thurm und die ganze Mauer auf der linken Seite des
das Seegestade führte; vgl. Xenoph., Hellen. 11 4, 8 töv dTroYpcujmuevov
dei biä xnc ttuAaöoc em xr\v 8d\axxav eZiivai (eK^Aeuov oi TpiÖKOvxa). em
be tu) alyiaXw touc uev unr^ac evGev Kai evöev KaxecTncav.
1) Vgl. Bd. 1 S. 207 ff.; dass jedoch die dort angenommene Identi-
ficirung dieses Ausgangs mit der ttuAic, bei der der c€puf)c 6 rrpöc xfj
-rruXvbi stand, durch nichts geboten sei, bemerkt Milchhöfer S. 40 mit
Hecht (vgl. unten). Die von Leokrates benutzte ttuäic wird wohl die
mittlere der drei in der Akte nachweisbaren sein.
2) Zuerst von Hirschfeld (Taf. I), dann auch von Alten (auf
Blatt lla) angegeben.
3) Vgl. Alten S. 22 Fig. 18; von mir ergänzt aus Autopsie.
Die Hafenstadt
in der Mitte der Akte gelegen war, ging nach der Erzählung
Lykurg's (§ 17) Leokrates, als er sich abseits vom grossen
Hafen heimlich ausschiffen wollte1); offenbar diente es ge-
wöhnlich für die Bewohner der Akte zu rascher Kommuni-
kation mit der See. Damit stimmt durchaus, dass die drei
auf der Akte noch jetzt nachweisbaren Pforten (in der Breite
von je 1,50 m.) sämmtlich im Innern von kleinen Buchten,
d. h. in der Nähe von Landungsplätzen für Schifferkähne
liegen2). Auf dem AVestrand der Eetioneia befindet sich
gleichfalls und zwar dicht bei einem Thurme (fünf Schritt
nördlich von ihm) eine solche kleine Pforte5), von der eine
1,18 m. breite zweistufige Treppe direkt ins Meer führte;
und auch für den Altarplatz bei der Krommydaroubucht ist
dementsprechend anzunehmen, dass ein oder zwei Pforten
den Verkehr vermittelten, nicht ein Thor.
Auf der Landseite ist die Stelle des Hauptzuganges, der
die grosse von Athen kommende Chaussee aufnahm, durch die
Natur des Terrains scharf vorgezeichnet: nur in dem schmalen
Kaum der Nordostfront, der zwischen dem sumpfigen Boden
bei der nordöstlichen Ausbuchtung des Peiraieushafens und
den Munychiahöhen bleibt, konnte er liegen. Und eben hier
finden sich auch noch deutliche Ueberreste eines mächtigen
Thores, dessen Grundriss erst durch v. Alten (S. 16 Fig. 10)
genauer festgestellt ist. Es durchschneidet die Mauer im
rechten Winkel und ist noch ein Stück hinter dieselbe
zurückgezogen, während vor diese zwei Thürme zur Yer-
theidigung des Einganges vorgeschoben sind, so jedoch, dass
der Thurm und die ganze Mauer auf der linken Seite des
das Seegestade führte; vgl. Xenoph., Hellen. 11 4, 8 töv dTroYpcujmuevov
dei biä xnc ttuAaöoc em xr\v 8d\axxav eZiivai (eK^Aeuov oi TpiÖKOvxa). em
be tu) alyiaXw touc uev unr^ac evGev Kai evöev KaxecTncav.
1) Vgl. Bd. 1 S. 207 ff.; dass jedoch die dort angenommene Identi-
ficirung dieses Ausgangs mit der ttuAic, bei der der c€puf)c 6 rrpöc xfj
-rruXvbi stand, durch nichts geboten sei, bemerkt Milchhöfer S. 40 mit
Hecht (vgl. unten). Die von Leokrates benutzte ttuäic wird wohl die
mittlere der drei in der Akte nachweisbaren sein.
2) Zuerst von Hirschfeld (Taf. I), dann auch von Alten (auf
Blatt lla) angegeben.
3) Vgl. Alten S. 22 Fig. 18; von mir ergänzt aus Autopsie.