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38

Die Hafenstadt

Taue1) oder ein anderes Sperrmittel gewesen sein. Diese
offenbar gleich bei der ersten Anlage der Fortifikationen
getroffene2) Einrichtung lässt sich noch bei allen drei Häfen
deutlich erkennen.

Die Konstruktion der Molen (xm^ oder xXeiBpa3)) war

locandae, ex quibus catenae traduci per machinas pjossint) vorschreibt
und wie es wirklich in Karthago nach Appian., Libyc. 96 ecrrXouc Ik
ireXdYouc tc auxoOc f|v ec eöpoc ttooujv eßöouf|KovTa, öv dXüceav dire-
KÄeiov aönpaic oder in Byzanz nach Gass. Dio 74, 10 oi Xtuevec . .
KÄ.eiCToi dXüceciv fjcav geschah.

1) Wie in Chios nach Aineias, Poliorlc. 11 Xefwv, tue eiteic-n.
tipnvr-] eirj, toO xe Xiuevoc tö KÄ.ei0pov eic ff\v dvaendcavTac Hnpavai öei
Kai -mccaXoicpf|cai.

2) Leake, Topogr. S. 266 meint, dass erst im dritten Jahre des
peloponnesischen Krieges, nachdem die Ueberrumpelung des Peiraieus
durch die Peloponnesier beinahe gelungen war, die baulichen
Aulagen zur Fortifikation der Hafenmündungen gemacht seien. Das
ist eine Annahme, die mir durchaus nicht zulässig scheint: gerade auf
Sicherang der Häfen war ja das Hauptaugenmerk des Themistokles
gerichtet; wenn also Thukyd. II 94, 4 sagt cpuAuK^v ctucx tou TTeipaiwc
uäWov tö Aonröv eTTOioOvxo Xiuevurv re KÄfjcei Kai Tfj dWrj eiriueAeia,
so bezieht sich das nur auf die Vorlegung der Ketten oder der
sonstigen KXeiBpa und Aufstellung von Wachposten, was beides man
bisher für unuöthig gehalten hatte, wie das zum Ueberfluss ganz
direkt bezeugt ist durch Dioclor XII 49 (s. oben S. 37 Anm. 4).

3) Solche vorspringende Molen werden — wenn man nicht das
allgemeinere Wort für Hafendamm xd>ua anwendet — griechisch ge-
wöhnlich x*l^cd genannt. Dies Wort bezeichnet freilich auch die natür-
lichen Vorsprünge des Landes, welche in Hellas nicht selten scheeren-
artig in die Einfahrt der Häfen hineingreifen, wie z. B. Thukydides
gerade beim Peiraieus die Landzunge Eetioneia so nennt (VIII 90, 4
Xr]\v) ydp ecn tou TTeipaiwc f] 'Hexiujveia). Allein gerade für künstlich
angelegte Molen ist das Wort fast regulär gebraucht, so werden als
XY)\ai bezeichnet die Molen bei Byzanz von Xenophon, Anab. VII 1, 17
und Cassius Dio 74, 10, die bei Potidaia von Thukydides I 63, 1 und
die bei Syrakus von dems. VII 53, 1, wohl auch die bei Mitylene von
Diodor. XIII 78 (vgl. Strab. XIII S. 617); und auch das zu Thukyd.
I 63, 1 angeschriebene Scholion yj\\y\ Ka\eixai oi euirpocOev tou upöc
OdXaccav Teixouc TrpoßeßAr|u.evoi AiGoi bid TU.v tüjv KUudTOiv ßiav uf| tö
Teixoc ßAduTOiTo will nichts Anderes als eine Mole bezeichnen. — In
der Inschrift '€qpnu. dpx- 1884 S. 170 Z. 43 ijJÜKTpac (d. h. Trocken-
häuser: s. unten) Täc irpöc t[o!]c veuipioi[c t]ou Xiuevoc toö iv Zea upöc
toic KÄei | [Gpoic und Z. 44 f. ipÜKTpac tüc ev tuj jueYdA.uj |......toö
 
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