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Die Hafenstadt
sind Grundmauern;, polygonale Terrassenmauern, Cisternen1);
und auch die vielbesprochene; erst neuerdings aber genauer
bekannt gewordene2) grossartige unterirdische Wasseranlage
stand meines Erachtens mit der Festung in Beziehimg. Hart
unterhalb der Kuppe führt nämlich auf der Westseite ein
Felsgang durch ein 8 Fuss hohes und 6 Fuss breites Fels-
thor auf 165 Stufen 65 m. tief in den Schoss hinein und
mündet hier in ein umfassendes Wasserwerk von mehreren
horizontalen (mit Stuck ausgestrichenen) Gängen, auf die
auch von der Höhe direkt mehrere Schachte senkrecht hinab-
führen3). Diese gewaltige Felsanlage für eine Zufluchtstätte
1) S. Graser S. 42, Hirschfeld S. 17, Milchhöfer S. 62.
2) Auf diesen Felsgang („Gefängniss der Arethusa" in dem Ero-
tokritos-Roman genannt) hatte nach Prokesch, Uenkw. II S. 649 nament-
lich Curtius, de portubus S. 14 aufmerksam gemacht. Er wurde 1862
zum Theil aufgeräumt (s. Arch. Zeitg. 1862 S. 327 ; Arch. Eph. 1862
S. 152); im Sommer 1869 wurden die Ausgrabungen von Ziller fort-
gesetzt (s. Beiblatt zur Zeitsclir. f. bild. Kunst V. Jahrg. N. 1 S. 52;
Hirschfeld S. 17). — Viel besprochen sind bei dieser Gelegenheit die
Worte Strabon's IX 1, 15 S. 395 C Xöcpoc ecriv f) Mouvuxia . . . koiXoc
Kai uttövouoc ttoXü uepoc qpücei xe Kai eTriTnoec, üjct' ok/jceic öexecGar
ctoluuj oe utKpiu xnv ei'coöov exuiv. Diese Worte hat in ihrem ersten
Theile bis 6exec9ai zuerst Westermann in Zeitsclir. f. A. W. 1843
S. 997 ff. richtig erklärt, indem er sie auf die noch jetzt sichtbaren
Grotten, Gruben, Kanäle und Cisternen des Hügels bezog; auf Grund
jüngster Aufdeckungen unterirdischer Brunnenanlagen im Peiraieus
trug eine ähnliche Auslegung Hirschfeld in der Arcli. Zeitg. 1874
S. 105 vor (vgl. auch Milchhöfer S. 62 f.). Curtius wollte a. a. 0. die
Worte vielmehr auf jene älteste unterirdische Zurluchtstätte, die er
in der Felsanlage erblickte, beziehen, was ja jetzt durch die Fund-
thatsachen widerlegt ist. Dagegen scheint mir seine Erklärung der
zweiten Hälfte des Zeugnisses (ctouilu — e%wv), das er eben auch auf
unsere Felsanlage bezieht, auch jetzt noch die einzig richtige. Es wird
eben vom Hügel gesagt, dass er (in sein Inneres) den Zugang durch
eine kleine Oeffnung (eben jenes Felsenthor) biete. So urteilt auch
Milchhöfer S. 63, während andre die Meldung vielmehr auf die einzige
breite Strasse, die nach Xenoph., Hellen. II 4, 11 zur Munychia hinauf-
führte, bezogen (eine solche breite Strasse kann aber unmöglich —
abgesehen von allem andern — eröuiov uiKpöv genannt werden).
3) Das ist erst durch die Ziller'schen Aufräumungen konstatirt;
doch muss bemerkt werden, dass Curtius in den Äbh. d. Gotting.
Ges. VIII S. 179 auf die gchräg durch alte Burghöhen gehauenen
Die Hafenstadt
sind Grundmauern;, polygonale Terrassenmauern, Cisternen1);
und auch die vielbesprochene; erst neuerdings aber genauer
bekannt gewordene2) grossartige unterirdische Wasseranlage
stand meines Erachtens mit der Festung in Beziehimg. Hart
unterhalb der Kuppe führt nämlich auf der Westseite ein
Felsgang durch ein 8 Fuss hohes und 6 Fuss breites Fels-
thor auf 165 Stufen 65 m. tief in den Schoss hinein und
mündet hier in ein umfassendes Wasserwerk von mehreren
horizontalen (mit Stuck ausgestrichenen) Gängen, auf die
auch von der Höhe direkt mehrere Schachte senkrecht hinab-
führen3). Diese gewaltige Felsanlage für eine Zufluchtstätte
1) S. Graser S. 42, Hirschfeld S. 17, Milchhöfer S. 62.
2) Auf diesen Felsgang („Gefängniss der Arethusa" in dem Ero-
tokritos-Roman genannt) hatte nach Prokesch, Uenkw. II S. 649 nament-
lich Curtius, de portubus S. 14 aufmerksam gemacht. Er wurde 1862
zum Theil aufgeräumt (s. Arch. Zeitg. 1862 S. 327 ; Arch. Eph. 1862
S. 152); im Sommer 1869 wurden die Ausgrabungen von Ziller fort-
gesetzt (s. Beiblatt zur Zeitsclir. f. bild. Kunst V. Jahrg. N. 1 S. 52;
Hirschfeld S. 17). — Viel besprochen sind bei dieser Gelegenheit die
Worte Strabon's IX 1, 15 S. 395 C Xöcpoc ecriv f) Mouvuxia . . . koiXoc
Kai uttövouoc ttoXü uepoc qpücei xe Kai eTriTnoec, üjct' ok/jceic öexecGar
ctoluuj oe utKpiu xnv ei'coöov exuiv. Diese Worte hat in ihrem ersten
Theile bis 6exec9ai zuerst Westermann in Zeitsclir. f. A. W. 1843
S. 997 ff. richtig erklärt, indem er sie auf die noch jetzt sichtbaren
Grotten, Gruben, Kanäle und Cisternen des Hügels bezog; auf Grund
jüngster Aufdeckungen unterirdischer Brunnenanlagen im Peiraieus
trug eine ähnliche Auslegung Hirschfeld in der Arcli. Zeitg. 1874
S. 105 vor (vgl. auch Milchhöfer S. 62 f.). Curtius wollte a. a. 0. die
Worte vielmehr auf jene älteste unterirdische Zurluchtstätte, die er
in der Felsanlage erblickte, beziehen, was ja jetzt durch die Fund-
thatsachen widerlegt ist. Dagegen scheint mir seine Erklärung der
zweiten Hälfte des Zeugnisses (ctouilu — e%wv), das er eben auch auf
unsere Felsanlage bezieht, auch jetzt noch die einzig richtige. Es wird
eben vom Hügel gesagt, dass er (in sein Inneres) den Zugang durch
eine kleine Oeffnung (eben jenes Felsenthor) biete. So urteilt auch
Milchhöfer S. 63, während andre die Meldung vielmehr auf die einzige
breite Strasse, die nach Xenoph., Hellen. II 4, 11 zur Munychia hinauf-
führte, bezogen (eine solche breite Strasse kann aber unmöglich —
abgesehen von allem andern — eröuiov uiKpöv genannt werden).
3) Das ist erst durch die Ziller'schen Aufräumungen konstatirt;
doch muss bemerkt werden, dass Curtius in den Äbh. d. Gotting.
Ges. VIII S. 179 auf die gchräg durch alte Burghöhen gehauenen