Schiffshäuser, Zeughäuser und sonstige Anlagen für die Marine 67
je unter rechten Winkeln die parallel neben einander lang-
gestreckt ins Meer laufenden Schuppen an. Ihre Breite ist
im Ganzen ziemlich, aber nicht durchaus gleich: die jetzt
genau gemessenen schwanken zwischen 6,47; 6,49; 6,50;
6,52; 6,54 m. Die Scheidewände zwischen je zwei Schuppen
werden zumeist lediglich durch runde, unkanellirte Säulen
aus peiraiischem Gestein gebildet, die 0,58 m. im Durch-
messer haben und deren Fundamente, auf dem sich langsam
abdachenden Felsboden eingebettet, stufenförmig bis zum
Meeresspiegel sich senken und in derselben Neigung noch
ein Stück unter demselben fortlaufen. Diese Säulen trugen
das Dach, von dem mit Wahrscheinlichkeit angenommen
werden darf, dass es nur aus Holz gebildet war. Der
Grund, der für diese Annahme geltend gemacht ist1), dass.
nämlich bei der Zerstörung des Peiraieus durch Sulla
vom Verbrennen der Schiffshäuser die Rede sei, be-
weist freilich nicht mit Sicherheit; aber auch das Philo-
nische Arsenal, von dem beiläufig derselbe Ausdruck bei
der nämlichen Gelegenheit gebraucht wird und das ja,
wie wir jetzt bestimmt wissen, sonst ein massives Ge-
bäude war, hatte nur ein aus Holz konstruirtes, natür-
lich mit Ziegeln gedecktes Satteldach (s. unten). Und es
ist das Einfachste, dasselbe auch für die Schiffshäuser an-
zunehmen, zumal irgend welche Reste von Steinplatten oder
sonstigen Theilen eines steinernen Daches nirgends sich
gefunden haben.
Zwischen den Säulenreihen ist der Felsboden ausgetieft
und zu einer ebenen Fläche bearbeitet, die sich (entsprechend
den Säulen) allmählich und sanft zu dem Meere senkt und
unter Wasser noch ein Stück nach der Mitte des Bassins
zuläuft.
muthung von Milchhöfer S. 58 § 62, dass diese Mauer eine Stoa ge-
tragen habe, ist jetzt erledigt: die gefundenen Säulenstümpfe dienten
eben als Stützen der Dächer der Schiffshäuser.
1) Von Graser S. 15. — Appian., Mithr. 41 6 CüXXac töv TTeipaiä
. . . KaT€TTi|UTTpr| cpeioö|uevoc ouxe TfjC ÖTr\o8f|Kr|c oüxe tujv veuucoüajuv;
Plutarch, Sulla 14 rä irXeicxct (im Peiraieus) xcrr^Kaucev (ö CuÄXac), üjv
rjv Kai f| <t>i\wvoc ÖTTÄo6riKr|.
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je unter rechten Winkeln die parallel neben einander lang-
gestreckt ins Meer laufenden Schuppen an. Ihre Breite ist
im Ganzen ziemlich, aber nicht durchaus gleich: die jetzt
genau gemessenen schwanken zwischen 6,47; 6,49; 6,50;
6,52; 6,54 m. Die Scheidewände zwischen je zwei Schuppen
werden zumeist lediglich durch runde, unkanellirte Säulen
aus peiraiischem Gestein gebildet, die 0,58 m. im Durch-
messer haben und deren Fundamente, auf dem sich langsam
abdachenden Felsboden eingebettet, stufenförmig bis zum
Meeresspiegel sich senken und in derselben Neigung noch
ein Stück unter demselben fortlaufen. Diese Säulen trugen
das Dach, von dem mit Wahrscheinlichkeit angenommen
werden darf, dass es nur aus Holz gebildet war. Der
Grund, der für diese Annahme geltend gemacht ist1), dass.
nämlich bei der Zerstörung des Peiraieus durch Sulla
vom Verbrennen der Schiffshäuser die Rede sei, be-
weist freilich nicht mit Sicherheit; aber auch das Philo-
nische Arsenal, von dem beiläufig derselbe Ausdruck bei
der nämlichen Gelegenheit gebraucht wird und das ja,
wie wir jetzt bestimmt wissen, sonst ein massives Ge-
bäude war, hatte nur ein aus Holz konstruirtes, natür-
lich mit Ziegeln gedecktes Satteldach (s. unten). Und es
ist das Einfachste, dasselbe auch für die Schiffshäuser an-
zunehmen, zumal irgend welche Reste von Steinplatten oder
sonstigen Theilen eines steinernen Daches nirgends sich
gefunden haben.
Zwischen den Säulenreihen ist der Felsboden ausgetieft
und zu einer ebenen Fläche bearbeitet, die sich (entsprechend
den Säulen) allmählich und sanft zu dem Meere senkt und
unter Wasser noch ein Stück nach der Mitte des Bassins
zuläuft.
muthung von Milchhöfer S. 58 § 62, dass diese Mauer eine Stoa ge-
tragen habe, ist jetzt erledigt: die gefundenen Säulenstümpfe dienten
eben als Stützen der Dächer der Schiffshäuser.
1) Von Graser S. 15. — Appian., Mithr. 41 6 CüXXac töv TTeipaiä
. . . KaT€TTi|UTTpr| cpeioö|uevoc ouxe TfjC ÖTr\o8f|Kr|c oüxe tujv veuucoüajuv;
Plutarch, Sulla 14 rä irXeicxct (im Peiraieus) xcrr^Kaucev (ö CuÄXac), üjv
rjv Kai f| <t>i\wvoc ÖTTÄo6riKr|.
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