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Die Hafenstadt
des oberen Schaftes nach der wahrscheinlichsten Annahme,
der von Keil (S. 157 f.), das Fenster so, dass eine 1 % DFuss
messende Luke für den oberen Schaft bleibt, eine genau
3% DFuss grosse Oeffhung den unteren Schaft erleuchtet
und eben diese auch dem Boden und dem Mittelschiff noch
mehr Licht zuführt, als durch die zwei grossen Doppelthüren
gewonnen ist.
Es erübrigt noch die unmittelbar bei den beiden Ein-
gängen, von der Giebelwand bis zu den ersten Säulen ge-
legene Partie des Baues. Hier ist zunächst der 2 Fuss (0,59 m.)
breite Stirnpfeiler, der 15% Fuss (4,59 m.) hoch ist, nach
innen 10 Fuss (2,96 m., d.h. über die 2% Fuss der allgemeinen
Mauerdicke noch 7 % Fuss weiter) fortgeführt (Z. 24) und
auf diesem ruht eine (aus hymettischem Marmor gebildete)
mächtige steinerne (offenbar die ganze Breite des Doppel-
thores einnehmende) Decke, öpocpr] (Z. 59 f.), die, da sie in
gleicher Höhe mit dem Dielenboden des unteren „Schaftes"
liegt, die Schäfte der beiden Seitenschiffe in erwünschter
Weise verbindet.
Ausserdem ist aber noch rechts und links von den
beiden Thüren die Mauer rechtwinklig nach innen um-
gebogen und bis zu den Ecksäulen geführt (Z. 24 f.). An
je einen dieser Mauerflügel soll je eines der grossen Thore
sehlagen, die sich also nach innen öffnen (Z. 25 f.). Ueber
die Höhe der Mauer ist nichts in der Urkunde ausgesagt-,
aber nach dem Wortlaut *) kann nicht wohl daran gedacht
werden, dass diese „umgebogenen Mauern" nur etwa 3 Fuss
hohe Wangen gewesen seien2), deren Bestimmung nur wäre,
zu Widerlagern für die Thüren zu dienen; es muss vielmehr
nach dem Zusammenhang angenommen werden, dass sie in
derselben Höhe, wie der Stirnpfeiler, in der von 15Y2 Fuss bis
zu den Säulen gingen. Andrerseits wären 15V2 Fuss hohe,
2% Fuss dicke Mauern freilich für Thürwangen eine mehr
als verschwenderische Anlage. Wozu also dienten sie? Man
1) Z. 24 f. Kai TrepiKd|iuyei töv toixov |uexpi tüuv frpuÜTLUv kiövuuv
-rrpöc öv dvoiEexai r\ Büpa eKcrrepa.
2) So meinte Keil S. 163.
Die Hafenstadt
des oberen Schaftes nach der wahrscheinlichsten Annahme,
der von Keil (S. 157 f.), das Fenster so, dass eine 1 % DFuss
messende Luke für den oberen Schaft bleibt, eine genau
3% DFuss grosse Oeffhung den unteren Schaft erleuchtet
und eben diese auch dem Boden und dem Mittelschiff noch
mehr Licht zuführt, als durch die zwei grossen Doppelthüren
gewonnen ist.
Es erübrigt noch die unmittelbar bei den beiden Ein-
gängen, von der Giebelwand bis zu den ersten Säulen ge-
legene Partie des Baues. Hier ist zunächst der 2 Fuss (0,59 m.)
breite Stirnpfeiler, der 15% Fuss (4,59 m.) hoch ist, nach
innen 10 Fuss (2,96 m., d.h. über die 2% Fuss der allgemeinen
Mauerdicke noch 7 % Fuss weiter) fortgeführt (Z. 24) und
auf diesem ruht eine (aus hymettischem Marmor gebildete)
mächtige steinerne (offenbar die ganze Breite des Doppel-
thores einnehmende) Decke, öpocpr] (Z. 59 f.), die, da sie in
gleicher Höhe mit dem Dielenboden des unteren „Schaftes"
liegt, die Schäfte der beiden Seitenschiffe in erwünschter
Weise verbindet.
Ausserdem ist aber noch rechts und links von den
beiden Thüren die Mauer rechtwinklig nach innen um-
gebogen und bis zu den Ecksäulen geführt (Z. 24 f.). An
je einen dieser Mauerflügel soll je eines der grossen Thore
sehlagen, die sich also nach innen öffnen (Z. 25 f.). Ueber
die Höhe der Mauer ist nichts in der Urkunde ausgesagt-,
aber nach dem Wortlaut *) kann nicht wohl daran gedacht
werden, dass diese „umgebogenen Mauern" nur etwa 3 Fuss
hohe Wangen gewesen seien2), deren Bestimmung nur wäre,
zu Widerlagern für die Thüren zu dienen; es muss vielmehr
nach dem Zusammenhang angenommen werden, dass sie in
derselben Höhe, wie der Stirnpfeiler, in der von 15Y2 Fuss bis
zu den Säulen gingen. Andrerseits wären 15V2 Fuss hohe,
2% Fuss dicke Mauern freilich für Thürwangen eine mehr
als verschwenderische Anlage. Wozu also dienten sie? Man
1) Z. 24 f. Kai TrepiKd|iuyei töv toixov |uexpi tüuv frpuÜTLUv kiövuuv
-rrpöc öv dvoiEexai r\ Büpa eKcrrepa.
2) So meinte Keil S. 163.