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Die Hafenstadt
zwar wohlhabende und vornehme sind, dieses selbst aber
hängt offenbar mit dem Ursprung zusammen. Die Stiftung
ging nämlich (wohl Anfang des zweiten Jahrhunderts v. Chr.)
aus von einem Bürger aus gutem attischen Geschlecht und
stand räumlich in unmittelbarem Zusammenhang mit dessen
Wohnhaus1). Und zwar war der Vater Agathokles — wie
es scheint — der erste Gründer2); Dionysios7 sein Sohn, hat
den Tempel hergestellt und geschmückt, den Versammlungs-
raum für die opfernden Genossen hergerichtet3) und neben
kostbaren Gefässen auch ein zweites Kultbild gestiftet4); und
wie der Vater und Dionysios selbst Priester gewesen waren,
so erbte in ihrer Familie die lebenslängliche Priesterschaft
fort5). Hier waren also die Athener aus den besten Fami-
lien ganz unter sich0).
1) S. die Beschreibung der Baureste von Dörpfeld in Mitth. d.
Inst. IX S. 279 und Köhler S. 297.
2) Das lässt sich daraus erschliessen, dass überall nur der Vater
des Dionysios als Inhaber des Priesterthums und dann als Heroisirter
und im Heiligthum neben dem Gott Aufgestellter, nie ein älterer Ahne
genannt wird.
3) Die Inschr. I Z. 22 töv xe veui xou Öeoö KaxecKeüacev Kai
eKÖcjur|cev <(ev)> ttoAAoic [Kai kcx\oic öva]8f|uaav und Z. 27 (TrapecKeüacev)
[töttov eile öv cuviövxec (oi Aiovuaacxai) xa9 5 eKacxov unva ueBeHouciv
xwv iepüuv und ähnlich Inschr. III Z. 13 ff. In dem gl. a. Epigramm
heisst dieser Raum xeuevoc Guöev, es ist wohl einfach ein Säulenhof
um den Tempel (Köhler S. 297).
4) Inschr. III Z. 17 KaxecKeudcaxo xö äyaXua xoü Aiovücou xoic
öpYeüuav Kai irpociopucaxo. Ob der Torso eines jugendlichen Dio-
nysos, der bei den Ausgrabungen zum Vorschein kam, diesem oder
dem früheren Kultbild angehört, steht dahin. — Auch das Dedikations-
epigramm des Dionysios ist noch erhalten (Eph. arch. 1884 S. 49. 50,
Köhler, Inschr. II, jetzt = C. i. Att. II N. 1336) und lautet: xövbe veii
coi, äval, Aiovucioc ei'caxo xr]5e | Kai xejuevoc Guöev Kai iEöav' evxeXd
coi || Kai irdvx', ou ttX.oüxov Kpivac TToXudpYupov aüteiv | ev ööjlilu wc xö
ceßeiv, BdKxe, xd coi vö|iu|ua. || [d]v9' uiv, Ob Aiövuc', uuv i'Aaoc oTkov'Ö|u'
aüxoö | Kai yeveMv cüj£oic Trdvxa xe xöv öiacov.
5) Während sonst bei den Thiasoi der Priester durch Loos aus
den Genossen auf Zeit bestimmt wurde (s. Köhler S. 294).
6) Auch darauf hat sehr treffend Köhler S. 293 aufmerksam
gemacht.
Die Hafenstadt
zwar wohlhabende und vornehme sind, dieses selbst aber
hängt offenbar mit dem Ursprung zusammen. Die Stiftung
ging nämlich (wohl Anfang des zweiten Jahrhunderts v. Chr.)
aus von einem Bürger aus gutem attischen Geschlecht und
stand räumlich in unmittelbarem Zusammenhang mit dessen
Wohnhaus1). Und zwar war der Vater Agathokles — wie
es scheint — der erste Gründer2); Dionysios7 sein Sohn, hat
den Tempel hergestellt und geschmückt, den Versammlungs-
raum für die opfernden Genossen hergerichtet3) und neben
kostbaren Gefässen auch ein zweites Kultbild gestiftet4); und
wie der Vater und Dionysios selbst Priester gewesen waren,
so erbte in ihrer Familie die lebenslängliche Priesterschaft
fort5). Hier waren also die Athener aus den besten Fami-
lien ganz unter sich0).
1) S. die Beschreibung der Baureste von Dörpfeld in Mitth. d.
Inst. IX S. 279 und Köhler S. 297.
2) Das lässt sich daraus erschliessen, dass überall nur der Vater
des Dionysios als Inhaber des Priesterthums und dann als Heroisirter
und im Heiligthum neben dem Gott Aufgestellter, nie ein älterer Ahne
genannt wird.
3) Die Inschr. I Z. 22 töv xe veui xou Öeoö KaxecKeüacev Kai
eKÖcjur|cev <(ev)> ttoAAoic [Kai kcx\oic öva]8f|uaav und Z. 27 (TrapecKeüacev)
[töttov eile öv cuviövxec (oi Aiovuaacxai) xa9 5 eKacxov unva ueBeHouciv
xwv iepüuv und ähnlich Inschr. III Z. 13 ff. In dem gl. a. Epigramm
heisst dieser Raum xeuevoc Guöev, es ist wohl einfach ein Säulenhof
um den Tempel (Köhler S. 297).
4) Inschr. III Z. 17 KaxecKeudcaxo xö äyaXua xoü Aiovücou xoic
öpYeüuav Kai irpociopucaxo. Ob der Torso eines jugendlichen Dio-
nysos, der bei den Ausgrabungen zum Vorschein kam, diesem oder
dem früheren Kultbild angehört, steht dahin. — Auch das Dedikations-
epigramm des Dionysios ist noch erhalten (Eph. arch. 1884 S. 49. 50,
Köhler, Inschr. II, jetzt = C. i. Att. II N. 1336) und lautet: xövbe veii
coi, äval, Aiovucioc ei'caxo xr]5e | Kai xejuevoc Guöev Kai iEöav' evxeXd
coi || Kai irdvx', ou ttX.oüxov Kpivac TToXudpYupov aüteiv | ev ööjlilu wc xö
ceßeiv, BdKxe, xd coi vö|iu|ua. || [d]v9' uiv, Ob Aiövuc', uuv i'Aaoc oTkov'Ö|u'
aüxoö | Kai yeveMv cüj£oic Trdvxa xe xöv öiacov.
5) Während sonst bei den Thiasoi der Priester durch Loos aus
den Genossen auf Zeit bestimmt wurde (s. Köhler S. 294).
6) Auch darauf hat sehr treffend Köhler S. 293 aufmerksam
gemacht.