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Städtische Demen und Quartiere

wird gewöhnlich mit der Artemis oder direkt mit aypa
(Jagd) in Zusammenhang gebracht1).

Hiera Syke ist gleichfalls ein vorstädtisches Revier
und zwar im Nordwesten der Stadt, an der eleusinischen
Strasse, im Demos Lakiadai belegen2); seinen Namen erhielt
es von dem heiligen Feigenbaum, den die Demeter dem
Phytalos zum Dank für gastliche Herberge dereinst ge-
schenkt hatte, bei welchem infolge dessen die eleusinischen
Processionen Station zu machen pflegten.

Skiron, ein gleichfalls von der eleusinischen Strasse
aber schon unmittelbar vor dem Thor durchschnittenes und
von dem Bache Cxipoc durchflossenes Quartier3), das seinen
Namen von dem Kalksteinboden trägt4), spielt zunächst im
gottesdienstlichen Leben eine gewisse Rolle. Denn hier lag
einmal das Grab des eponymen Heros dieses Ortes, des
Sehers und Wahrsagers Skiros, der aus Dodona zu den
Eleusiniern kam, die mit Erechtheus im Kampfe lagen, in

1) Etyrn. Magn. u. d. W. "A-{pa. Afnunxpoc iepöv Aexexar Kai
r) Gfipa. AeY°VTCü oe TrAriGuvxiKÜuc Kai oi töttoi. Bekker's An. Gr. I
S. 334, 11 u. d. W. 'TVfpai — övouacBnvai be aüxö oi uev dn:ö xfjc
'Apxeuiöoc . . . oi be otTTÖ xou evGnpov eivai Kai TrAfjpec dYpeüuaxoc.

2) Vgl. Bd. I S. 261 f. und oben S. 265. Vgl. übrigens
Bötticher, Erinnerungen an Skiron und Hiera Syke irn Philol. XXII
S. 221 ff. und Töpfer, att. Geneal. S. 248.

3) S. oben S. 260 Ann». 2; Steph. Byz. u. d. W. Cmpoc- ecxi Kai
exepov CKipov töttoc 'Attiköc . . . ö töttoc be. äirö CKipou ripuuoc (vgl.
Rohde, Herrn. XXI S. 118 Anm. 1). Auch Lysimachides in der Schrift
irepi eopxurv Kai unvwv 'AGrivnav erwähnt bei Harpokr. (Suid.) u. d. W.
CKipov gleichmässig xiva töttov KaAoü^evov CKipov in Athen. Nur bei
Strabon IV S. 393 heisst der Ort Cwpa (töttoc Gapa ev Tfj 'AxxiKfj),
indem er den Namen des Festes mit dem Ortsnamen verwechselt (s.
Rohde S. 119); aus Strabon schöpfte Eustath. zu Dionys. Perieg. V. 511.
Pausan. I 36, 4 |uexd toö 'AvGeuoKpixou xiqv cxnAnv MoAoxxoü xe xdqpoc
ecxl . . Kai x^Piov CKipov ctti xoiwoe KaAoüuevov. 'GAeuavioic xroAe-
|uoua Trpöc 'Gpexöea ävr\p udvxic fjAGev £k Auj6uuvr|c övoua CKtpoc . . .
Trecövxa be aüxöv ev rrj p.dxr) GdTrxouav 'CAeudvioi TrAndov Troxauou
Xeiuüppou Kai xuj xe x^piw övoua arto xoö fjpuuöc ecxi Kai xw Troxajuuj.
Der Bach wird wohl der sich jetzt westlich der Stadt verlierende, von
Curtius sicherlich unrichtig Kykloboros genannte sein.

4) S. Robert im Hermes XX S. 350.
 
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