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Kolonos; Eretria; Neu-Athen

277

Während vor diesem sich der Eisenmarkt ausdehnte, stan-
den bei jenem die männlichen und weiblichen Dienstleute,
die sich um Lohn verdangen und eben von ihrem Standort
den Beinamen KoXwveTcn und KoXuuvikou erhielten1).

Endlich Eretria, nur zweimal gelegentlich von Strabon
erwähnt, kann, wenn überhaupt in Athen, nur nördlich der
Burg in der Niederung gelegen haben2).

Selbst das bleibt unbestimmbar, ob in den städtischen
Ordnungen das Neu-Athen, welches der Kaiser Hadrian
im Osten der alten Stadt anlegte3), eine Sonderstellung er-
hielt. Dass die alten städtischen Komen in jener Zeit noch
fortbestanden, ist sicher nicht sehr wahrscheinlich: in welcher
Weise aber die städtische Polizei sonst gehandhabt wurde,
entzieht sich jeder Vermuthung. Die Hadriansstadt wurde
dagegen dem alten Athen insofern scharf4, gegenübergestellt,

1) Die Belege für all dies stehen Bd. I S. 177—180; nur die
weiblichen Dienstboten sind dort nicht erwähnt; diese Nachricht bietet
die dort nicht angeführte Stelle aus Etym. Magn. u. d. W. KoAuivöc
S. 528, 6 'Aörrvnct bvo KoAuuvoi, ittttioc Kai örfopaloc, eqp' (äqp' Gud.) oö toüc
uicöapvoOvTac dvecpepov Kai utcGapvoucai KoAuuviKai. (Wenn beiläufig
hier fortgefahren wird Kai a\\o xwpiov eKaXeuo koAuuvöc mTrörric, so ist
natürlich an Soph. Oid. Kol. 59 gedacht, zugleich aber ein besonders
starker Beweis erbracht, wie wenig der hier ausgeschriebene Gram-
matiker von den athenischen Demen überhaupt eine Ahnung hatte.)
Uebrigens findet sich einmal auch die Bezeichnung KoXuuvöc epYariKÖc,
nämlich im Schol. zu Aischin. I 125, wo es heisst oüo eici KoAuivoi
önuoi (s. Bd. I S. 355 Anm. 3) Tfjc 'Attikhc. Kai ev toj uev epYaxai
fjcav Kai eKeKAuxo epYariKÖc, 6 5e exepoc ittttioc . . . ev öe xuj epYaxiKw
ol aYopaioi Kai oi ]uic9apvo0vxec fjcav.

2) S. Bd. I S. 120. Die verschiedensten Vermuthungen sind vor-
gebracht von Leake, Topogr. v. Athen S. 317 f., Dem. v. Aüika S. 21
d. Uebers., Krüger, Jcrit. Analekten I S. 89 Anm. 3, Forchhammer,
Topogr. S. 326 (54) f., Curtius in den Verh. d. Hamburger Philologen-
Vers. S. 71 und in att. Stud. II S. 53, Ross, Theseion S. 41, Göttling,
ges. Äbh. I S. 84, Heinze, de reo. Eretr. S. 29. Strabon nennt X S. 445
Eretria ausdrücklich einen attischen Demos (evioi 6' utt' 'AGnvaiuuv
dTTOiKicOnvai 9aa xf|v 'Icxiaiav dtrö toO öf|,uou toö 'Icxiateuuv, tue Kai
äTTÖ toö 'Gperpieiuv xr)v 'Gpexpiav): ein solcher Demos ist sonst un-
bekannt und das Ganze soll offenbar nur auf mythische Zeiten sich
beziehen; s. Grotefend, de dentis S. 39.

3) S. Bd. I S. 687 f.
 
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