Politisches Leben (Einrichtung der Dikasterien)
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von diesem verschieden ist die Rednerbühne., die gleichfalls
ßfjua hiess1). Sie wurde ebensowohl von den Rednern der
beiden Parteien benutzt als von den Zeugen2), welche früher
wohl je auf dem Bema der betreffenden Partei auftraten.
In der Nähe der Podeste, auf denen die Parteien sassen,
aber ausserhalb der Schranken pflegten die Zuhörer bei in-
teressanten Processen in dichten Schaaren zu stehen3). Doch
scheint dieser Zuhörerraum sich noch innerhalb der ganzen
verschliessbaren Anlage befunden zu haben4).
eui tou eTepou ßrmaTOC. Aischin. III 207 toüc öArfapxiKouc . . .
f^Keiv irpöc tö toO Kaxrpföpou ßfjua, touc öe &n|uoTiKouc irpöc tö tou
cpeÜYovToc. Ulpian. zu Demosth. XIX S. 225.
1) Sie ist erwähnt z. B. Aischin. II 59; III 55. 156. 257; sie meint
auch die Glosse bei Bekker, An. Gr. I S. 219, 28 = Hesych. u. d. W.
ßf)ucr ecn öe oü'tuu ttuuc (oü'tuuc Hesych.) Kai tö Xoyelov, üjarep Kai tö
(k. t. fehlt bei Hes.) ev eKKÄ.nda Kai tö ev öiKacTnpiuj (Kai oiKacrripiw
Hes.). Dass diese Rednerbühne von den Podesten der Parteien ver-
schieden war, hat Lipsius S. 182 Anm. 91 aus Stellen wie Aisch. II 59
(TrapeA.0d)v toivuv, AnuöcGevec, e-rri tö ßfjua toOto ev tuj euw \6yvj eine)
mit Recht gefolgert.
2) Dass auch die Zeugen diese Rednerbühne bestiegen, hat Lipsius
S. 887 angenommen, während Schümann S. 677 an die Bühne der
Partei dachte: in gewissem Sinne d. h. für verschiedene Zeiten haben
vielleicht beide Recht.
3) Antiph. VI 24 euoü TrpoKa\ouuevou Kai AiyovToc ev tuj öiKa-
crnpiw (die 21 genau bezeichnete r)\ia(a tüjv GecuoGeTÜjv), oö Kai auToi
oi oiKacTai Kai erepoi i&iüJTai iroÄAoi udpTupec -rrapfjcav. — Aischin. III 207
ouk dv Gauudcaiui öe\ ei ueTaßaAAöuevoc toic eHuu TrepiecrnKoa Äoi6opr)ceTai
qpdcKUJV touc uev öAiyapxiKOuc . . . ükciv ktä. (s. S. 372 Anm. 5). Ders. 56
evavTiov tüjv oiKacrüjv Kai tüjv ö\A.ujv ttoäitüjv öcoi ye eEuuGev -nrepi-
ecTdci. Ders. II 5 ei ydp Tic f) tüjv egwGev irepiecTr)KÖTUJv Trenreicrai (cxeööv
6' ol TiAeiCTOi tüjv TroA.rrü)v irdpeiav) ktA. Demosth. XVIII 196 touc
uepiecrrjKÖTac e'EuiGev Kai dKpoujuevouc. Alle diese Bemerkungen stehen
in Reden, welche bei wichtigen öffentlichen Sachen gehalten sind,
also wahrscheinlich in der Heliaia selbst. Auch für andere Gerichts-
höfe fehlt es über diesen Punkt nicht an Nachrichten; z. B. Isai. V 20
evavTiov uev oiKacrüjv, TrevTaKodujv övtujv, evavTiov Öe tüjv TrepiecTnKÖTUJv
fiYT'JdTO (Erbschaftsprocess); Demosth. XXX 32 (Vormundschaftsprocess)
u. A. Also auch hier waren die Verhandlungen unzweifelhaft öffentlich.
4) Das giebt für die Heliaia bestimmt an eine freilich aus den
Kreisen der Anekdotenfabrikanten stammende Erzählung, welche sich
findet bei Plutarch., Demosth. 5 KaXAiCTpdTou tou pnropoc dyujvtZecGai
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von diesem verschieden ist die Rednerbühne., die gleichfalls
ßfjua hiess1). Sie wurde ebensowohl von den Rednern der
beiden Parteien benutzt als von den Zeugen2), welche früher
wohl je auf dem Bema der betreffenden Partei auftraten.
In der Nähe der Podeste, auf denen die Parteien sassen,
aber ausserhalb der Schranken pflegten die Zuhörer bei in-
teressanten Processen in dichten Schaaren zu stehen3). Doch
scheint dieser Zuhörerraum sich noch innerhalb der ganzen
verschliessbaren Anlage befunden zu haben4).
eui tou eTepou ßrmaTOC. Aischin. III 207 toüc öArfapxiKouc . . .
f^Keiv irpöc tö toO Kaxrpföpou ßfjua, touc öe &n|uoTiKouc irpöc tö tou
cpeÜYovToc. Ulpian. zu Demosth. XIX S. 225.
1) Sie ist erwähnt z. B. Aischin. II 59; III 55. 156. 257; sie meint
auch die Glosse bei Bekker, An. Gr. I S. 219, 28 = Hesych. u. d. W.
ßf)ucr ecn öe oü'tuu ttuuc (oü'tuuc Hesych.) Kai tö Xoyelov, üjarep Kai tö
(k. t. fehlt bei Hes.) ev eKKÄ.nda Kai tö ev öiKacTnpiuj (Kai oiKacrripiw
Hes.). Dass diese Rednerbühne von den Podesten der Parteien ver-
schieden war, hat Lipsius S. 182 Anm. 91 aus Stellen wie Aisch. II 59
(TrapeA.0d)v toivuv, AnuöcGevec, e-rri tö ßfjua toOto ev tuj euw \6yvj eine)
mit Recht gefolgert.
2) Dass auch die Zeugen diese Rednerbühne bestiegen, hat Lipsius
S. 887 angenommen, während Schümann S. 677 an die Bühne der
Partei dachte: in gewissem Sinne d. h. für verschiedene Zeiten haben
vielleicht beide Recht.
3) Antiph. VI 24 euoü TrpoKa\ouuevou Kai AiyovToc ev tuj öiKa-
crnpiw (die 21 genau bezeichnete r)\ia(a tüjv GecuoGeTÜjv), oö Kai auToi
oi oiKacTai Kai erepoi i&iüJTai iroÄAoi udpTupec -rrapfjcav. — Aischin. III 207
ouk dv Gauudcaiui öe\ ei ueTaßaAAöuevoc toic eHuu TrepiecrnKoa Äoi6opr)ceTai
qpdcKUJV touc uev öAiyapxiKOuc . . . ükciv ktä. (s. S. 372 Anm. 5). Ders. 56
evavTiov tüjv oiKacrüjv Kai tüjv ö\A.ujv ttoäitüjv öcoi ye eEuuGev -nrepi-
ecTdci. Ders. II 5 ei ydp Tic f) tüjv egwGev irepiecTr)KÖTUJv Trenreicrai (cxeööv
6' ol TiAeiCTOi tüjv TroA.rrü)v irdpeiav) ktA. Demosth. XVIII 196 touc
uepiecrrjKÖTac e'EuiGev Kai dKpoujuevouc. Alle diese Bemerkungen stehen
in Reden, welche bei wichtigen öffentlichen Sachen gehalten sind,
also wahrscheinlich in der Heliaia selbst. Auch für andere Gerichts-
höfe fehlt es über diesen Punkt nicht an Nachrichten; z. B. Isai. V 20
evavTiov uev oiKacrüjv, TrevTaKodujv övtujv, evavTiov Öe tüjv TrepiecTnKÖTUJv
fiYT'JdTO (Erbschaftsprocess); Demosth. XXX 32 (Vormundschaftsprocess)
u. A. Also auch hier waren die Verhandlungen unzweifelhaft öffentlich.
4) Das giebt für die Heliaia bestimmt an eine freilich aus den
Kreisen der Anekdotenfabrikanten stammende Erzählung, welche sich
findet bei Plutarch., Demosth. 5 KaXAiCTpdTou tou pnropoc dyujvtZecGai