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Wagner, Johann Christoph; Koppmayer, Jakob; Franck, H. [Oth.]; Senfftel, Johan. Jacob [Oth.]; Koppmayer, Jakob [Contr.]
Johann Christoph Wagners Christlich- und Türckischer Staedt- und Geschicht-Spiegel: Vorweisend Eine eigentliche Bescheibung aller der vornehmsten Städte/ Vestungen und Schlösser der Christenheit und Türckey (Continuatio): Vorweisend Eine Politisch-Topographisch- Und Historische Beschreibung Deß Chur- und Fürstenthums Pfaltz am Rhein/ Desselben vornehmster Landschafften/ Städte/ Schlösser und Vestungen/ deren Ursprung ... und heutägige Beschaffenheit ... — Augspurg: Koppmayer, 1691 [VD17 3:301600A]

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https://doi.org/10.11588/diglit.62781#0009
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Chur - pfaltzisiherStääts - Spiegel, z

serordnen/welche/so lange jeder in der ihme
«nvemauken Pwvintz die Reichs-Iustitz ver-
walket / biß das Römische Reich Teutscher
Nation besserer Regierung halber / Haupt-
sächlich in zwo Königreiche/das Lombardische
oder Italienische und Teutonische abgtthei-
let / in diesem aber zweyerley Recht / nemlich
das Fränckische und Sächsische gebraucht
worden / daßdannenherodie Reichs-Iustitz
aufzwey Hofgerichte/welche man zuTeutsch
Palyen/ Palanyen oder Pfaltzen von
dem Lateinischen Wort kalmis gemnnet.
Es hat aber die Würde und Amt der
Pfaltz-Grafen Anfangs nicht unfeinem ge-
wissen Fürstenkhum gehasstet/sondern ist eine
bloste?ei5oriLl-OiZmtätgewesen / im-tm
5ec^Io ist es erst aufdie Moselische kamilie
gekommen/ massen den Pfaltz-GrafEhren-
fried / Hertzog zu Lothringen und an der
Mosel; Ingleichem Pfatz-Graf Heinrich/
welcher auch Hertzog zu Bayren gewesen/
nicht weniger Pfaltz-Graf Siegfried/
und Herman/ hekandt sind.
Mit der 8ucceiHoQ indem Pfaltz-Graf-
thum hat sich in diesem 8eLnlo diese merck-
würdige Veränderung zugekragen / daß als
Ehur-FürstFriedrich der V-Pfatz-Graf
heyAhein/flch auf erfordern der meistmBöh-
Mischen Reichs-Stände/unter Verleitung
MerRegiersüchtigk Gemahlin/der ihme an-
getragnenBöhmische Cron annahm/und da-
bey das Unglücke hatte/die Schlacht aufdem
Weiss« Berge beyPragdens.^ov. -sro.
zu verlieren / ist er nicht nur deß neugefuchten
Königreichs sondern auch seiner Uhralk Väk-
terlichen Reichs-viAnrtätett UNd kacrimo-
niLl-Güter/nemlich derPfaltz amRhcin und
veßChurfürstenthums / samt allen darzu ge-
hörigm Landen und Leuten/vermittelsi Kay-
sers kerclinLNlli deß n. Oocrers und der üb-
rigen Chur-Fürsten endlich erfolgten Einwil-
ligung / gäntzlich entsetzet worden. Und hat
weder Alliantz noch Vorspruch hoher Poten-
taten / noch andere vielfältige Bemühungen
vor höchstgedachtm Chur-Fürsten Earl
Ludwigen / den einmal erlittnen schweren
Verlust wieder ersetzen können / biß endlich
durch die WestpMsche Friedens-Handlung
Bin ander LLpeärE außgefunden / und zu
eimgmässlgerErgäntzung deß erlittnenScha-
dens das achte Churfürstenthum von neuem
unter dem Titel eines Ertz-Schatzmeisters
deß Heil. Rom. Reichs conkicuirek / und

höchst erwehnter Ihrs Churfürstl. Durch!,
samt der Untern Psaltz von Reichs wegen zu-
geeignet und übergeben worden / mit welcher
Reichs-Verordnung sie auch zu frieden gewe-
sen / und daß sie mehr Zuneigungen zu wider
Aufrichtung deß gemeinnützigen Ruhestans
des/als Begierde zu Beybehaltung ihrer Alt-
väterlichen Land und OiAnitäten trügen/
im WerckeseWen bezeuget. "
In Krafft solchen achten Churfürsten-
thums leget Chur-Pfaltz bey einer Kayferl.
Wahl ulrimo lbooo die siebende Stimme
ab/sitzet auf Reichs-Tägen/wo I.awrÄ ge-
halten werden/der Kayferl. Majest. an der
drittenstelle zur Lincken nach Chur-Sachsen:
gehet oder reitet bey VortragMg der Reichs-
InssZmen in der andern Reihe zur Lmcke/mit
Chm-Bayren und Brandenburg/ ausserhalb
aber/der Vortragung der Reichs-Kleinodien
in der ersten Reihe mit Chur - Brandenburg
zur Lincken/ und trägt die Kayserkiche Crone.
Bey einem Kayserl. Lolermen Hofhalt /rei-
ten Churfürstl. Durch!. m die Schmucken/
und werffm/ als deß Heil. Römischen Reichs
Ertz«Schatzmeister / die güldene und silberne
Müntzenaus/unter das Volck. Das Erb-^
Schatzmeister-Ampt ist im
lumochey damaliger Reichs-Versammlung
zu Regensburg von Ih.Kayserl.Majest. mit
deß gesamten Churfürstl.(^ol!eZii
dem Gräflichen Geschlechte derer von Sin-
ßendorffLehnswesse aufgetragen worden.
Der LehnhofChurfürst!. Dmchl. ist der- VorMs
massen Hochansehlich / daßer seines gleichen
anfürnehmenStandes-Vasallen im Röm» schenk-»
Reich nirgend findet. Denn zu geschwetgm benhofs
daß die alten Pfältzischen Lehn-Briefe bezem-
gen/was massen die Pfaltz als ein recht Hee-
zogthum wichtige und zwar folgende Graf-
schafften unter sich gehabt r StahlbühR/
Lobodun/Erpach / Altzei/ Dremn-
heim / und ferner die Grafschafft indes
Stadt Trier/und den beyden Palenzen/
Maynefeld / Kirchberg / Gpanheim/
Veldenz/Wieden-Sayn/ Neueuar/
Solms / Virneburg und Maubach/
deßgleichen die Herrschassttn Leich/ Hengs-
bach / Deilstein / rc. Go müssen noch
heut zu Tag alle Aemter Graf-und Hcrr-
schafften / zwischen Cvblenz md Ander-
nach/ Virneburg / Wied / Sayn / und
Manderscheid/ja die vornehmsten Lehn-
schafften deß Hergogthums Jülich/
N r ' solchen
 
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