4 Chur - pfaltzisther Staats - Spiegel.
solchen Lehnhof recoFnotcirm. Von
Fürstlichen Personen müssen gewisse Lehn,
schafften daher erkennen : Die Pfälzi-
schen Hauser / Neuburg / Iweybrü-
ckm/Landsberg/SpanheLm / beede
Landgräflich Hessische Linien / beede
Marckgräfiich Baadrsche Häuser/ wie
auch Nassausiegen: Aus dem Graf-
lichenSrande/dievonTastell/Kroeberg/
Erpüch / Hanau/Isenburg/ Löwen-
stern/ Lenningen/ Hartenburg/We-
sterburg / Nassau/ Saar-Brucken/
Oerrngen / Memgraffen / Sayn und
WLtgenstein/ Sintzendorff/ Solms/
Wred / Rsuchgraftn. Nicht weniger
wegen deß Fürstenthums Simmern/
Schönberg/ Falckenstem/Cratz / von
Scharffenstein. Aus dem Freyherrn-
Standedie HerrmPrömler/ Walden-
burg/ Lrmburg / Metternich / Sickm-
gen / mit denen Herrn von Thalberg und
Honecken ist es zweiffelhafftig gewesen/ und
die Lehe vor aperc gehalten worden.
Chur, Dargegen ist merckwürdig / daß in denen
Pfa^tz hat §hur-Pfältzischen Landen dergleichen Land-
Land, Stände / als in Sachsen und dergleichen
Stände Reichs-Fürstenthümmern / ja auch selbst in
den Fürstenthümmern Pfalß/Zweybrucken/
undNeuburg zu finde/mcht angettoffenwerde.
Chur- Die ?iivUe§ieä und womit
Pri. Chur-Pfatz vor andern begäbet / ist das
vilegia. Wildfangs Recht / welches in dm vorigen
Wrtt), Jahren mit der Feder und dem Gchwsrdk ei-
fanqs ferig verfochten worden/und bestehet dasselbe
Recht, in dem Befugeus gewisse ausserhalb der Ehe
gebohrne / und sonsten, fremde Personen
"Mann und Frauen / so keinen nachfolgenden
Herrn haben/ in die Zahl der Leibeignen oder
so genandken Wildfänge anMehmen / und
ihnen zu verstatten daß sie sich an gewissen
Lertcrn Häußlich niederlaffen/und derer den
Wild sängen nachgelaßnm Rechten und
Freyheiten gebrauchen/ daverste ihrem Auß-
fauthoderVoigte den gewöhnlichen Fahgül-
denerlegen / und der ChtmPfaltz sich pflicht-
bar / und zu Erlegung eines gewissen Jahr-
Zinses / und Stcrbgefälle/ Z.E. das beste
Pferd/oder stuck Vieh/ oder Kleid/oder nach
Gelegenheit / wenn es Hagesteltze^ sind/
und ohn Testaments oder andere nahe Erben
verstarb n / zu Überlassung der völligen Erb,
schafft an waab und Gütern/ Schulden und
Pfanden sich verbunden machen. Da son-
sten sothane Sterbgefälle in Kayscrl. Mast
und deß Reichs Cammer verfallen selten/
welches Recht Chur-Pfaltz nicht nur in ders
eignem ^rittorio, sondern auch WM und
breit herum in der Nachbarschaft / durch ihre
hierzu bestellte Außfauthen und Leibherrn
exercieren lassen. Mit Ctzurfürst Johan
Philippen zu Maynz / als Bischoffen za
Worms / wie auch Chur Trier und Chur-
Cöln / mcht weniger dem Herßog von Lo-
thringen hat es Z665. und 66. schweren
Streit und Krieg deßhalber gegeben/ welcher
endlich vermittelst der Cronen Franckmch
undSchwedenE chiedrichttrlichen Außspruch
^nno z 667. also verglichen wordm / daß
Chur-Pfalß an Otten und Enden / wo es
herbrachk / nach der Masse / das Wildfangs-
Recht gebrauchen / hergsgen aber diejenigen
darzu nicht gezogen / noch vor ftemde Ein-
kömmlinge gehalten werden sotten / welche
bloß ihre Wohnung von einer HerrschaW
zur andern rransferüten / deßgleichen solches
ohne Schaden derer Landes hohen -Obrigkeit
schuldigen Abgaben und Diensten/ Gteuren/
Folgen / Gerichtbarkeit / und dergleichen
excrcirc werden solte ; Jnmaffen Chur-
Pfalß sich dieser Eingriffe durchaus zu ent-
halten/ und bey den alten Verträgen es aller-
dings bewenden lasten sollen.
Hiernechst hat dieses Chur-Hauß dasR-chtber
krivi!e§Lum alle Reichs - Pfandschafften /
welche von denen Kaysern aus dem schaffte«
nio deß Reichs verschrieben worden / uw den
Pfand-Schilling/ erfty auch sogertngals er
wplle/an sich zu lösen ; Welche Dreyhcit al-
lem Ansehen nach vomVicariarZ-Rechte her-
rühret. Leßgleichenist Chmfürstl. Ourchl. Derlei,
anch befugt/nicht nur gewisse tüchtige Person
nen in den Adelstand zu erheben / sondern sie Adels
auch zuLaronistren und zu begräftm
Über dieses sind sie mit dcmprivlleAiobe- Keßler
gnadet / daß durch Eifas / Fr Mkenland/Schutz
Schwaben/ und die Benachbarte Krajse alle
KeßlerChurPsälßische Oienstmanne sind/
und Chm-PfalH gleich arwem dero Pfältzi-
schen Leuten mit Gelübde und Pflichten sich
verwand machen müssen / auch danncnhero
innerhalb solcher Lermmeyen und Bezircke/
niemand Kessel nochPfannen feil haben darf/
oder dieselbigm pläßen und flicken solle oder
möge/ er thue es dann mit Verwrlligung deß
krivlleZirten Keßler-Handwercks und trägt
in demFränckischen Krasse das alte A-clrche
Gejchlech-
solchen Lehnhof recoFnotcirm. Von
Fürstlichen Personen müssen gewisse Lehn,
schafften daher erkennen : Die Pfälzi-
schen Hauser / Neuburg / Iweybrü-
ckm/Landsberg/SpanheLm / beede
Landgräflich Hessische Linien / beede
Marckgräfiich Baadrsche Häuser/ wie
auch Nassausiegen: Aus dem Graf-
lichenSrande/dievonTastell/Kroeberg/
Erpüch / Hanau/Isenburg/ Löwen-
stern/ Lenningen/ Hartenburg/We-
sterburg / Nassau/ Saar-Brucken/
Oerrngen / Memgraffen / Sayn und
WLtgenstein/ Sintzendorff/ Solms/
Wred / Rsuchgraftn. Nicht weniger
wegen deß Fürstenthums Simmern/
Schönberg/ Falckenstem/Cratz / von
Scharffenstein. Aus dem Freyherrn-
Standedie HerrmPrömler/ Walden-
burg/ Lrmburg / Metternich / Sickm-
gen / mit denen Herrn von Thalberg und
Honecken ist es zweiffelhafftig gewesen/ und
die Lehe vor aperc gehalten worden.
Chur, Dargegen ist merckwürdig / daß in denen
Pfa^tz hat §hur-Pfältzischen Landen dergleichen Land-
Land, Stände / als in Sachsen und dergleichen
Stände Reichs-Fürstenthümmern / ja auch selbst in
den Fürstenthümmern Pfalß/Zweybrucken/
undNeuburg zu finde/mcht angettoffenwerde.
Chur- Die ?iivUe§ieä und womit
Pri. Chur-Pfatz vor andern begäbet / ist das
vilegia. Wildfangs Recht / welches in dm vorigen
Wrtt), Jahren mit der Feder und dem Gchwsrdk ei-
fanqs ferig verfochten worden/und bestehet dasselbe
Recht, in dem Befugeus gewisse ausserhalb der Ehe
gebohrne / und sonsten, fremde Personen
"Mann und Frauen / so keinen nachfolgenden
Herrn haben/ in die Zahl der Leibeignen oder
so genandken Wildfänge anMehmen / und
ihnen zu verstatten daß sie sich an gewissen
Lertcrn Häußlich niederlaffen/und derer den
Wild sängen nachgelaßnm Rechten und
Freyheiten gebrauchen/ daverste ihrem Auß-
fauthoderVoigte den gewöhnlichen Fahgül-
denerlegen / und der ChtmPfaltz sich pflicht-
bar / und zu Erlegung eines gewissen Jahr-
Zinses / und Stcrbgefälle/ Z.E. das beste
Pferd/oder stuck Vieh/ oder Kleid/oder nach
Gelegenheit / wenn es Hagesteltze^ sind/
und ohn Testaments oder andere nahe Erben
verstarb n / zu Überlassung der völligen Erb,
schafft an waab und Gütern/ Schulden und
Pfanden sich verbunden machen. Da son-
sten sothane Sterbgefälle in Kayscrl. Mast
und deß Reichs Cammer verfallen selten/
welches Recht Chur-Pfaltz nicht nur in ders
eignem ^rittorio, sondern auch WM und
breit herum in der Nachbarschaft / durch ihre
hierzu bestellte Außfauthen und Leibherrn
exercieren lassen. Mit Ctzurfürst Johan
Philippen zu Maynz / als Bischoffen za
Worms / wie auch Chur Trier und Chur-
Cöln / mcht weniger dem Herßog von Lo-
thringen hat es Z665. und 66. schweren
Streit und Krieg deßhalber gegeben/ welcher
endlich vermittelst der Cronen Franckmch
undSchwedenE chiedrichttrlichen Außspruch
^nno z 667. also verglichen wordm / daß
Chur-Pfalß an Otten und Enden / wo es
herbrachk / nach der Masse / das Wildfangs-
Recht gebrauchen / hergsgen aber diejenigen
darzu nicht gezogen / noch vor ftemde Ein-
kömmlinge gehalten werden sotten / welche
bloß ihre Wohnung von einer HerrschaW
zur andern rransferüten / deßgleichen solches
ohne Schaden derer Landes hohen -Obrigkeit
schuldigen Abgaben und Diensten/ Gteuren/
Folgen / Gerichtbarkeit / und dergleichen
excrcirc werden solte ; Jnmaffen Chur-
Pfalß sich dieser Eingriffe durchaus zu ent-
halten/ und bey den alten Verträgen es aller-
dings bewenden lasten sollen.
Hiernechst hat dieses Chur-Hauß dasR-chtber
krivi!e§Lum alle Reichs - Pfandschafften /
welche von denen Kaysern aus dem schaffte«
nio deß Reichs verschrieben worden / uw den
Pfand-Schilling/ erfty auch sogertngals er
wplle/an sich zu lösen ; Welche Dreyhcit al-
lem Ansehen nach vomVicariarZ-Rechte her-
rühret. Leßgleichenist Chmfürstl. Ourchl. Derlei,
anch befugt/nicht nur gewisse tüchtige Person
nen in den Adelstand zu erheben / sondern sie Adels
auch zuLaronistren und zu begräftm
Über dieses sind sie mit dcmprivlleAiobe- Keßler
gnadet / daß durch Eifas / Fr Mkenland/Schutz
Schwaben/ und die Benachbarte Krajse alle
KeßlerChurPsälßische Oienstmanne sind/
und Chm-PfalH gleich arwem dero Pfältzi-
schen Leuten mit Gelübde und Pflichten sich
verwand machen müssen / auch danncnhero
innerhalb solcher Lermmeyen und Bezircke/
niemand Kessel nochPfannen feil haben darf/
oder dieselbigm pläßen und flicken solle oder
möge/ er thue es dann mit Verwrlligung deß
krivlleZirten Keßler-Handwercks und trägt
in demFränckischen Krasse das alte A-clrche
Gejchlech-