AMT BRUCHSAL. — BÜCHENAU. FORST.
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108. BÜCHENAU.
Br. Bei Anlage von Schießständen im Büchenauer Hardtwald wurde fast auf der Wald-
oberfläche ein Bronze-Armring gefunden, aber verschleudert. Uber seine Gestalt fehlen
Nachrichten (Fr.B. 1881).
109. FORST.
Br. Im Wald „oberer Lu ßhart“ zwischen Forst und Karlsdorf im Walddistrikt „Maien-
äcker“ fanden Schumacher und A. Bonnet 1897, 20 — 30 m südlich von der Kronauer
Allee, drei fast in einer Linie stehende aus Sand ohne Steinsetzung aufgeworfene
Grabhügel, von denen ich im Juni 1899 zwei im Beisein S. K. H. des Prinzen Gustav von
Schweden ausgrub, während den dritten Schumacher untersuchte (s. Karlsr. Ver. III. 1902,
S. 61 ff.).
Der erste Hügel (Dm. 14 m, H. 0,90 in) ergab in der Tiefe des gewachsenen Bodens wenig
südlich von der Mitte einen etwas schief gerippten offenen Bronze-Armring (Fig. 144f) und neben
ihm kleine Bruchstücke von Bronzegegenständen, den unteren Teil einer Pfeilspitze zwei
Gefäß(?)-Wandstückchen mit kleinen Ösen /?, 9 ein flaches Stückchen, vielleicht von einer Dolchspitze, k,
ein offenes Ringchen /, ferner
kalzinierte Knochenstück-
chen, zwei derselben erkennbar
von einem menschlichen Schädel.
Etwa 1,40 m weiter nördlich lag
ein Nest von Tonscherben,
aus denen sich drei Gefäße
zusammensetzen ließen, ein
größeres tonfarbiges mit ziemlich
hohem Hals und weiter Öffnung C,
eine niedere tellerartige Schale
mit 2 cm breitem wagrechtem
Rand b und ein schwarzes Hen-
kelgefäß ß mit Strichverzierung
und drei am unteren Teil hervor-
ragenden breiten Buckeln, dabei
ferner rohe Scherben mit einer Reihe eingedrückter Tupfen, wohl um die Schulter, e) die ohne Zweifel
schon als bloße Bruchstücke in den Hügel gebracht worden waren.
Etwa 2,90 m westlich von der Hügelmitte lagen in nur 20 cm Tiefe Scherben eines
größeren Tongefäßes d, dessen obere Endigung nicht mehr festzustellen war, unter ihnen gleichfalls
kalzinierte Knochenstückchen. Man hatte demnach in dem Hügel zwei Bestattungen anzunehmen,
und es wird kaum zu bezweifeln sein, daß sie als Brandbestattungen anzusehen waren, wobei
die Verbrennung selbst an einem andern Ort stattgefunden haben dürfte.
In dem 33 m östlich vom ersten aufgerichteten zweiten Flügel (Dm. 16 m, IT. 1 m) zeigten
sich ähnliche Verhältnisse: in der Nähe der Mitte kalzinierte Knochenstückchen und ein
vom Brand etwas verbogenes, an den Rändern geschmolzenes Stückchen Bronze /7Z, das nach der
oberen Bruchfläche zu schließen einer Schwertklinge angehört hat; 2,15 m westlich davon zwei
Haufen von Tonscherben, deren etliche zwei flachen Schalen von der Form b angehörten. Ob
auch hier zwei Brandbestattungen anzunehmen, war nicht sicher.
In dem dritten, 19 m von dem zweiten entfernten Hügel (Dm. 16 m, IT. r,io m) fand sich
ungefähr in der Mitte, etwas in den gewachsenen Boden eingeschnitten, ein größeres Nest von Ton-
scherben. Unter den Töpfen, zu welchen sie gehört haben, befanden sich wieder ein Henkeltopf
mit Buckeln wie ß, nur von brauner Tonfarbe, sowie eine flache Schale, deren Rand mit einem ein-
geritzten Zickzackmuster (ri) verziert war. Von den Gefäßen zog sich eine Verwesungsschicht 2 m
iS®
Fig. 144.
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108. BÜCHENAU.
Br. Bei Anlage von Schießständen im Büchenauer Hardtwald wurde fast auf der Wald-
oberfläche ein Bronze-Armring gefunden, aber verschleudert. Uber seine Gestalt fehlen
Nachrichten (Fr.B. 1881).
109. FORST.
Br. Im Wald „oberer Lu ßhart“ zwischen Forst und Karlsdorf im Walddistrikt „Maien-
äcker“ fanden Schumacher und A. Bonnet 1897, 20 — 30 m südlich von der Kronauer
Allee, drei fast in einer Linie stehende aus Sand ohne Steinsetzung aufgeworfene
Grabhügel, von denen ich im Juni 1899 zwei im Beisein S. K. H. des Prinzen Gustav von
Schweden ausgrub, während den dritten Schumacher untersuchte (s. Karlsr. Ver. III. 1902,
S. 61 ff.).
Der erste Hügel (Dm. 14 m, H. 0,90 in) ergab in der Tiefe des gewachsenen Bodens wenig
südlich von der Mitte einen etwas schief gerippten offenen Bronze-Armring (Fig. 144f) und neben
ihm kleine Bruchstücke von Bronzegegenständen, den unteren Teil einer Pfeilspitze zwei
Gefäß(?)-Wandstückchen mit kleinen Ösen /?, 9 ein flaches Stückchen, vielleicht von einer Dolchspitze, k,
ein offenes Ringchen /, ferner
kalzinierte Knochenstück-
chen, zwei derselben erkennbar
von einem menschlichen Schädel.
Etwa 1,40 m weiter nördlich lag
ein Nest von Tonscherben,
aus denen sich drei Gefäße
zusammensetzen ließen, ein
größeres tonfarbiges mit ziemlich
hohem Hals und weiter Öffnung C,
eine niedere tellerartige Schale
mit 2 cm breitem wagrechtem
Rand b und ein schwarzes Hen-
kelgefäß ß mit Strichverzierung
und drei am unteren Teil hervor-
ragenden breiten Buckeln, dabei
ferner rohe Scherben mit einer Reihe eingedrückter Tupfen, wohl um die Schulter, e) die ohne Zweifel
schon als bloße Bruchstücke in den Hügel gebracht worden waren.
Etwa 2,90 m westlich von der Hügelmitte lagen in nur 20 cm Tiefe Scherben eines
größeren Tongefäßes d, dessen obere Endigung nicht mehr festzustellen war, unter ihnen gleichfalls
kalzinierte Knochenstückchen. Man hatte demnach in dem Hügel zwei Bestattungen anzunehmen,
und es wird kaum zu bezweifeln sein, daß sie als Brandbestattungen anzusehen waren, wobei
die Verbrennung selbst an einem andern Ort stattgefunden haben dürfte.
In dem 33 m östlich vom ersten aufgerichteten zweiten Flügel (Dm. 16 m, IT. 1 m) zeigten
sich ähnliche Verhältnisse: in der Nähe der Mitte kalzinierte Knochenstückchen und ein
vom Brand etwas verbogenes, an den Rändern geschmolzenes Stückchen Bronze /7Z, das nach der
oberen Bruchfläche zu schließen einer Schwertklinge angehört hat; 2,15 m westlich davon zwei
Haufen von Tonscherben, deren etliche zwei flachen Schalen von der Form b angehörten. Ob
auch hier zwei Brandbestattungen anzunehmen, war nicht sicher.
In dem dritten, 19 m von dem zweiten entfernten Hügel (Dm. 16 m, IT. r,io m) fand sich
ungefähr in der Mitte, etwas in den gewachsenen Boden eingeschnitten, ein größeres Nest von Ton-
scherben. Unter den Töpfen, zu welchen sie gehört haben, befanden sich wieder ein Henkeltopf
mit Buckeln wie ß, nur von brauner Tonfarbe, sowie eine flache Schale, deren Rand mit einem ein-
geritzten Zickzackmuster (ri) verziert war. Von den Gefäßen zog sich eine Verwesungsschicht 2 m
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Fig. 144.