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208

AMT MANNHEIM.

145. FEUDENHEIM.

Br. Am westlichen Dorfabhang, 40 m südlich von der Landstraße, stieß man bei
Kanalisationsarbeiten 1902/03 in 1 m Tiefe auf vier Flachgräber der jüngeren
Bronzezeit. Sie enthielten Skelettreste. In Grab I und IV keine Beigaben. In Grab II
fanden sich zwei Bronze-Radnadeln, die eine 20,8 cm, die
andere, etwas größere 22,2 cm lang, ihre Räder mit vier Speichen
und oberer dreieckiger Öse (wie bei Wiesloch Fig. 265 £); die in der
Gegend häufiger vorkommende Form scheint auf gemeinsamen Her-
stellungsort oder Handelsmittelpunkt zu deuten), ferner ein Paar
Spiral-Armbänder mit dreieckigem Querschnitt (neun Viertelwin-
dungen), beide Enden in sehr kleine Spiralen ausgehend, und ein
bauchiges glattes, schwärzliches, am Rand etwas eingezogenes Tonge-
fäß (H. 10 cm, W. 18 cm), das zwischen den Füßen lag. Grab III er-
gab einen Bronze-Armring von 4 mm starkem Bronzedraht, der in
zwei verhältnismäßig kleinen (Dm. 3,2 cm) Spiralscheiben mit je sieben
Windungen endigt (ähnlich Fig. 265 d). — Mannh. Gesch.Bl. IV, 1903,
S. 132. — Fundstücke in Mannheim. — Aus neuerer Zeit enthält
die Mannheimer Sammlung von dort auch Tongefäße aus Urnen-
gräbern, darunter zwei schwarze Töpfchen mit Deckeln
(Fig. 179). Der etwas elliptische Deckel aus Ton mit einem mittleren Kanal wurde durch
ein Stäbchen festgehalten, das man durch Löcher in den aufwärts gerichteten Lappen
der Wandungen durchsteckte.

LT. R. Seit 1907 besitzt die Sammlung des Mannheimer Altertumsvereins vom Löll-
bach’schen Neubau in Feudenheim einen meist aus Bronzen bestehenden Grabfund.
Zu demselben gehören (Fig. 180) ein ziemlich großer
eiförmiger Eimer aus Bronze mit Bogenhenkel und
Ösen aus Eisen a, die Wandreste eines bauchigen
Bronzegefäßes b, der verzierte Henkel eines Kruges c,

Stücke eines 2 cm breiten linienverzierten Bronze-
bändchens mit angefügten Ringchen d, ein verzierter
Bronzeknopf e, eine Fibel f und zwei Bronzemesser-
chen g, h, dazu ein Beil i und noch eine Speerspitze
aus Eisen.

Die Formen, besonders von c und f, zeigen
bereits römischen Charakter; man wird den Fund der

FeixcteuHim.
Fig. 179.
 
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