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AMT BRUCHSAL. — HAMBRÜCKEN. HEIDELSHEIM. HELMSHEIM.

164

111. HAMBRÜCKEN.

Br. Eine in der Nähe der Landstraße ausgegrabene Bronze-Randaxt
(Fig. 147) mit beiderseits erhöhten Rändern aus der älteren Bronze-
zeit befindet sich in der St. S. Bruchsal.

HmabritcKga.
Fig. 147.

R. Auf einem Wiesenstück mitten in einem benachbarten Wald soll um
1850 ein Kopf aus grauem Sandstein (Juno?) gefunden worden sein.
Auch römische Ziegelstücke werden genannt (A. K.).

112. HEIDELSHEIM.

Fr. Als 1896 für einen Hausbau die westlich vom Ort sich erhebende
Lößwand 10 m tief bis zum Straßenniveau abgegraben wurde, stieß man
dabei auf zwei oder drei Gräber, denen zwei Eisenschwerter, eine Spatha
mit schmalem Griffknopf und ein Scramasax sowie eine Speerspitze, ein Pfeil mit Wider-
haken und Reste eines Schildbuckels entnommen werden konnten. Es wurde bekannt,
daß schon 1887 bei Abgrabungen an derselben Stelle ähnliche Stücke von Eisenwaffen,
Schwert, Speer und Schildbuckel, gefunden worden waren. Geordnete Nachgrabungen,
die ich 1896 vornahm, führten auf sechs von Osten nach Westen reihenweise
liegende Gräber, die das Vorhandenseineines fränkischen (oder alamannischen)
Reihengräberfriedhofs bezeugten, der sich nach Äußerung des Totengräbers
auch noch in den nahe anstoßenden Kirchhof hineinzog, in welchem früher schon zwei
gemauerte Gräber gefunden worden waren. Die Ausbeute war nicht sehr bedeutend; es
fanden sich in Grab I bei dem Skelett eines etwa 14jährigen Kindes farbige Ton- und
Glasperlen am Hals, in Grab II (weiblich) ebenfalls Tonperlen, zum Teil noch in
ursprünglicher Anordnung liegend, und ein unkenntliches Stück Eisenblech, in Grab III
(männlich) keine Beigaben, in Grab IV (weiblich) ein Messer, eine kleine Schnalle und
ein kleiner (Finger-?) Ring aus Eisen, einige farbige Tonperlen, Reste eines Beinkammes
und Stückchen einer Bronzefibel, die in Form der Schlangenfibel an ein Erzeugnis der
Hallstattzeit erinnerte, in Grab V Messer und Eisenschnalle, in Grab VI eiserne Giirtel-
beschlägstücke mit Bronzenägeln und eine Eisenpfeilspitze mit kurzen Widerhaken. —
Fundstücke in der Gr. S. Khe.

113. HELMSHEIM.

St. Im Sommer 1901 entdeckte Pfarrer Brenngartner in Helmsheim im dortigen
Gemeindewald „Großer Wrald“, „bei der Linde“, ungefähr in der Mitte zwischen Helmsheim
und Obergrombach, vier Grabhügel, welche in unregelmäßigem Viereck 180—430 m
voneinander abstehen. Ich habe sie im August 1902 untersucht und gebe im folgenden
meinen Fundbericht in der W. Z. K.B1. XXIII, n. 41, wieder:

Der dortige Boden ist sandiger Lehm ohne Steine; was die Gräber an Steinen
enthielten, muß eingetragen worden sein.

Im ersten Hügel A (Dm. 20 m, H. 1,50 m) schienen in 50—60 cm Tiefe gereihte größere
Steine, 2,50 m westlich von der Mitte entfernt, einen Steinkranz bilden zu wollen, der aber nicht über
1lg des Umkreises einnahm. In der Mitte selbst lag in 1,10 m Tiefe eine etwas größere Steinplatte
 
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