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Holzschnitte.
(Meist Original-Formschiitte.)
Deutsche.
Xylographiseltes oder Holztafeldruckwerk. von
Ijienliart zu Regensburg, um das
Jahr 1470.
19081 Das Salve Regina, ein Antiphonium, in bildlichen Darstel-
lungen.
Dieses zeither gänzlich unbekannte Werk des oben genann-
ten Briefdruckers*) besteht aus 16 Blättern, wovon leider die
ersten zwei Blätter fehlen; es ist anopislographisch, d. h. nur
auf einer Seite, und zwar in brauner Wasserfarbe und mit
dem Reiber gedruckt, auch nach Kartenart gleichzeitig illumi-
nirt. Die Bilder stehen einander gegenüber und zu oberst
jeden Bildes steht die Erklärung in deutscher Schrift. Die
weissen Rückseiten sind noch nicht zusammengeklebt, wo das
Werk dann eine Folge von 8 Blättern ausmachen würde. Zwi-
schen den Bildern, und zwar in der Mille, jedoch etwas nach
oben, sind die Signaturen b. c. d. e. f. (a. fehlt, wie oben
angegeben), welche Bindungsstriche (die die beiden gegenüber
stehenden Bilder verbinden) einfassen, und die letzten 4 Blät-
ter, oder wenn zusammengeklebt, die letzten 2 Blätter, entbeh-
ren der Signaturen g. h., welche das Werk schliessen. Auf
dem 13. (oder vielmehr 15.) Blatte liest man unten, fast inner-
halb der Randlinie, den gänzlich unbekannten Namen des Holz-
schneiders und Briefdruckers: lienharl czu regensput ck, mit
derselben gothischen Schri/t, wie die Ueberschriften. Die Bil-
der inclusive der oberen Schrift eines jeden Blattes sind mit
Randlinien versehen und messen in der Höhe 8 Zoll 8 Linien
und in der Breite 6 Zoll 2 Linien alt franz. Maass. Das
Papier hat Linien und eine Bischofsmütze mit Kreuz in der
Milte, als Wasserzeichen.
Das Antiphonium oder der kirchliche Wechsel- oder Gegen-
gesang, welcher bald dem Petrus Compostellanus, bald dem Her-
*) J. A. Pangkofer und J. R. Schnegraf gedenken in ihrer Geschichte der Buch-
druckerkunst in Regensburg, Regensburg 1840, eines Meisters Lienhart zu Re-
gensburg, der schöne Schriften gemalt hat.
Holzschnitte.
(Meist Original-Formschiitte.)
Deutsche.
Xylographiseltes oder Holztafeldruckwerk. von
Ijienliart zu Regensburg, um das
Jahr 1470.
19081 Das Salve Regina, ein Antiphonium, in bildlichen Darstel-
lungen.
Dieses zeither gänzlich unbekannte Werk des oben genann-
ten Briefdruckers*) besteht aus 16 Blättern, wovon leider die
ersten zwei Blätter fehlen; es ist anopislographisch, d. h. nur
auf einer Seite, und zwar in brauner Wasserfarbe und mit
dem Reiber gedruckt, auch nach Kartenart gleichzeitig illumi-
nirt. Die Bilder stehen einander gegenüber und zu oberst
jeden Bildes steht die Erklärung in deutscher Schrift. Die
weissen Rückseiten sind noch nicht zusammengeklebt, wo das
Werk dann eine Folge von 8 Blättern ausmachen würde. Zwi-
schen den Bildern, und zwar in der Mille, jedoch etwas nach
oben, sind die Signaturen b. c. d. e. f. (a. fehlt, wie oben
angegeben), welche Bindungsstriche (die die beiden gegenüber
stehenden Bilder verbinden) einfassen, und die letzten 4 Blät-
ter, oder wenn zusammengeklebt, die letzten 2 Blätter, entbeh-
ren der Signaturen g. h., welche das Werk schliessen. Auf
dem 13. (oder vielmehr 15.) Blatte liest man unten, fast inner-
halb der Randlinie, den gänzlich unbekannten Namen des Holz-
schneiders und Briefdruckers: lienharl czu regensput ck, mit
derselben gothischen Schri/t, wie die Ueberschriften. Die Bil-
der inclusive der oberen Schrift eines jeden Blattes sind mit
Randlinien versehen und messen in der Höhe 8 Zoll 8 Linien
und in der Breite 6 Zoll 2 Linien alt franz. Maass. Das
Papier hat Linien und eine Bischofsmütze mit Kreuz in der
Milte, als Wasserzeichen.
Das Antiphonium oder der kirchliche Wechsel- oder Gegen-
gesang, welcher bald dem Petrus Compostellanus, bald dem Her-
*) J. A. Pangkofer und J. R. Schnegraf gedenken in ihrer Geschichte der Buch-
druckerkunst in Regensburg, Regensburg 1840, eines Meisters Lienhart zu Re-
gensburg, der schöne Schriften gemalt hat.