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Weinbrenner, Friedrich
Architektonisches Lehrbuch (Band 1): Geometrische Zeichnungslehre, Licht- und Schattenlehre — Tübingen, 1810

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https://doi.org/10.11588/diglit.6992#0072
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geraden Liaie a b, welche sodann im Grundriss die elliptische Linie a2, b2, c, ü, bildet, und (nach
Fig. XVIII, XIX, XX, Tab. II, der Zeichnungslehre) durch die Theile 1,2, 3,4, 5, 6, 7, bestimmt werden
kann. Das stärkste Licht ist, vermöge §. 4> hei e und e2 in dem Grund- und Aufriss. Dieses kann hier,
wegen seiner Stärke, als Glanzlicht angesehen werden. Es verschwächt sich, von diesem Punct aus, nach und
nach, bis es sich endlich unbemerkt an der Grenzlinie von Licht und Schatten (a b im Aufriss, und a2b2 cd
im Grundriss) verliert.

Anmerkung. Der (nach §.11) von der Grenzlinie des Licbtes und Schattens der Kugel (ab im
Aufriss, a2 b2 c d im Grundriss) auf den Boden fallende Schatten, bildet eine Ellipse, und kann
durch die Theile t, 2, 3, 4» 5, 6, 7, (wie in der Zeicbnungslehre Fig. XLIH, Tab. VI) im
Grundriss bestimmt werden.

Vierzehnte Aufgabe. Fig. XVII. Ta b. X.

Den Schatten mit der Beleuchtung von einer Kugel zu finden, wenn das Licht in dem Grundriss
schief, mit der perpendikularen Zeichnungsfläcbe gerichtet ist.

Auflösung. Denkt man sich, im Grundriss, das einfallende Licht S, statt schief von S nach c,
parallel mit der perpendikularen Zeichnungsfläche von a nach c einfallend; so kann diese Aufgabe, wie
die vorige, aufgelöset werden. Man darf sich die Kugel in dem Grundriss nur um den Punct c, gleich-
wie um die perpendikulare Achsenlinie c2 c\ von a nach b, im Grundriss mit Licht und Schatten herumgedreht
vorstellen, und so verzeichnen.

Wenn aber, wie hier, die Figur in der wirklichen Direction des einfallenden Lichtes S, in Grund-
und Aufriss verzeichnet werden soll, so denke man sich in dem Grundriss- die Kugel nach dem Lichtstrahl
S nach b d durchschnitten, welcher Durchschnitt sodann in dem Aufriss (vermöge der Zeichnungslehre,
Fig. XVIII, Tab. II, oder Fig. XL V, Tab.. VI), als die Ellipse b\ c\ d2, c3, bildet. Wenn nun mit dem auf diese Ellipse
vertikal einfallenden Licht S, die Lichtstrahlen e2, e2, und./2 f\ parallel als Tangenten auf diese Ellipse, und
eben so auch in dem Grundriss mit der Direction des Lichtstrahls S, die Strahlen hh2 gg2 parallel als Tangenten
der Kugel gezogen werden; so sind bei e2 und J2 in dem Aufriss, und in dem Grundriss in g2 und h2, die
Grenzpuncte von Licht und Schatten. Bringt man dann die obern Puncte J2 und e2 auf den Grundriss,
und die Puncte g2 und h2 in Aufriss; so kann dann die ganze Grenzlinie von Licht und Schatten, um
die Kugel, wie in vorhergehender Figur, durch die Theile 1, 2, 3, 4> u. s. w. (nach Zeichnungslehre,
Fig. XX, Tab. II), in Grundriss, und von da in Aufriss gebracht werden. Das stärkste Licht der Kugel ist
bei t, in dem Grund- und Aufriss, und der Schlagschatten auf dem Boden, welcher von der gefundenen
Grenzlinie von der Licht- und Schattenseite fällt, ist ebenfalls durch die Theile 1, 2, 3, 4> u.s. w., wie
in voriger Figur, zu bestimmen.

Anmerkung. Nach dieser Aufgabe, wo das Licht, in dem Grundriss, mit der Basis schief einfällt,
kann der wirkliche Winkel der Sonnenhöhe nur nach dem einfallenden Licht *S" abgenommen
werden, indem, in der angenommenen Richtung, derselbe (nach Fig. IV, Tab. I der Zeichnungslehre)
als schief mit der obern Zeichnungsfläche gerichtet, anders erscheint, als er ist. Daher ist bei der
ersten bemerkten Verzeichnung dieser Figur, wenn die Beleuchtung von dieser Aufgabe parallel
 
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