Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wilpert, Joseph [Editor]
Die Malereien der Katakomben Roms (Text): Die Malereien der Katakomben Roms — Freiburg i.Br., 1903

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1340#0007

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
VORWORT

In dem vorliegenden Bande kommt ein Werk über die Katakombengemälde
zur Veröffentlichung, an dem ich fast fünfzehn Jahre gearbeitet habe. Es weicht
von der in der christlichen Archäologie gewöhnlich eingehaltenen Praxis ab, indem
es nicht die Malereien einer Katakombe noch auch diejenigen einer bestimmten
Gruppe von Darstellungsgegenständen behandelt, sondern den gesammten Bilder-
schatz, den die Urkirche uns in den unterirdischen Nekropolen Roms hinterlegt,
hat, umfasst und ihn in kritischer Weise und erschöpfend zu verarbeiten sucht. Den
ersten Anstoss zu der Abfassung desselben gab Johannes Baptista de Rossi, der wis-
senschaftliche Neubegründer der christlichen Archäologie, für dessen Anregungen
und Belehrungen ich nie genug dankbar sein kann. Ich griff den Gedanken des
unvergesslichen Meisters um so entschiedener auf, als ich gleich in den Anfängen
meiner archäologischen Studien die Überzeugung gewonnen habe, dass die veröf-
fentlichten Kopien der Katakombengemälde wegen ihrer geringen Treue einer gründ-
lichen Revision zu unterziehen waren.

Die ursprüngliche Anlage meines Werkes entsprach den bescheidenen Mitteln,
welche mir zu Gebote standen; sie wurde bedeutend erweitert, als mir (im Jahre 1897)
von Seiten der päpstlichen Kommission für die Ausgrabungen die Einladung zukam,
meine Arbeit als eine Fortsetzung der Bände der Roma Sotterranea de Rossi's zu
veröffentlichen. Besondere Umstände, die ich hier nicht näher darlegen kann, führten
schliesslich zu der Form, in welcher ich das Werk der Öffentlichkeit übergebe. Sein
Erscheinen, von mir öfters in Aussicht gestellt, musste immer wieder verschoben wer-
den. Die Ursache liegt in den eben angedeuteten Verhältnissen, welche mich zu einer
zweimaligen Umarbeitung meines Werkes veranlasst haben. Der dem Text beigege-
bene Tafelband würde übrigens allein genügen, um die lange Verzögerung zu ent-
schuldigen: enthält er doch die stattliche Zahl von zweihundertsiebenundsechzig Ta-
feln (133 farbigen und 134 schwarzen), zu deren Anfertigung weit über fünfhundert
 
Annotationen