Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]: Die Weltkunst (4.1930)

JAHRGANG IV / NR.40

5. OKTOBER 1930

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ARTäAVORLD ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT MONDE </hARTS

DAS INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

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Bisheriger Titel:

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Herausgeber Dr. J.I.von Saxe



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WERTHEIM : DAS BIBLOGRAPHIKON
b e r im w 9. i e 1 p zig erst r. Alte Graphik Seltene Bücher Moderne Kunst

Das
Deutsche Museum
Vielleicht die wichtigste Neuschöpfung
innerhalb des Komplexes der soeben eröffne-
ten Berliner Museen im Messelbau bedeutet
das Deutsche Museum, mit dessen Vollendung
nicht nur, wie bei den antiken und vorderasia-
tischen Sammlungen, eine wesentliche Er-
weiterung und Verbreiterung der bisherigen
Schausammlungen erreicht wird, sondern das,
als Kernpunkt und Krönung des Bodeschen
Programms anzusprechen, eine folgerichtige
und längst dringend wünschbare Abrundung
und noiwendige Ergänzung der Berliner Mu-
seen darstellt. Denn kein Besucher des
Kaiser-Friedrich-Museums konnte sich ver-
hehlen, daß gerade die deutsche Kunst, nach
Umfang und Qualität des vorhandenen Mate-
rials gleichermaßen bedeutend, gegenüber den
Abteilungen der altchrisilich-byzantinischen
und der italienischen Kunst unverhältnismäßig
stark zurücktreten und ein Dasein führen
mußte, das an einer so prominenten Stelle
doppelt bedauernswert erschien.
Die Kriterien, die heute für die Beurteilung
dieses Deutschen Museums angewandt wer-


Halle im Erdgeschoß des Deutschen Museums, Berlin

den dürfen, müssen aus den beiden Gesichts-
punkten der Geschichte des Neubaus wie der
Entstehung der deutschen Abteilung entwickelt
werden. Die Grundsteinlegung des von Bode
inspirierten Flügels, der die deutschen Samm-
lungen jeßt beherbergt, fiel in eine Zeit,
als die vor erst etwa 50 Jahren von der An-
tikenabteilung abgetrennten und in dem unauf-
haltsam vorwärfsstürmenden Tempo unseres
genialen Museumsorganisators in voller Ab-
wärtsbewegung befindlichen Sammlungen
deutscher Kunst eine nach Quantität wie Qua-
lität so außerordentliche Entwicklung ver-
sprachen, wie sie die durch den Weltkrieg
und die damit verbundenen wirtschaftlichen
Verhältnisse gegebenen Umstände nicht er-
füllen konnten. Wenn bei der jeßigen Eröff-
nung das Deutsche Museum nach seinen,
durch die Anlage der antiken und vorder-
asiatischen Architekiurmuseen notwendig ge-
gebenen, besonders im Erdgeschoß in Er-
scheinung tretenden unverhältnismäßigen
Größenverhältnissen, denen die in ihren Ab-
sichten durchaus modern eingestellten Orga-
nisatoren der Sammlungen, die Herren M. J.
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