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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 4.1930

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Nr. 49 (7. Dezember)
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Jahrg. IV. Nr. 49 vom 7. Dezember 1930

WELTKUNST

ft

Chinesische Kunst
Bei Dr. Otto Burchard & Co. in
Berlin sind Neueingänge an China-Kunst
ausgestellt, und zwar hervorragende Bronze-
arbeiten und keramische Erzeugnisse, die der
ältesten Epoche angehören und die das künst-
lerische Schaffen der Chinesen der damaligen
Zeit veranschaulichen. Den Mittelpunkt der
neuerworbenen Bronzen bildet der hier
abgebildete Bronze-Doppelkopf aus der
Chou-Dynastie, eine
plastische Darstellung
einer tao t’ieh-Maske,
deren hinteren Teil
ein ebenfalls pracht-
voll stilisierter Widder-
kopf bildet.
Von eindrucksvoller
Wirkung ist die feine
Lackpatina, sowie die
großzügige Stilisierung
dieses Exemplars, in
dem der feine Formen-
sinn der frühchinesi-
schen Bronzekunst zum
Ausdruck kommt.
Neben einer vergol-
deten Vase der Tang-
Zeit, mit ungewöhn-
lichen Löwen- und Lotos-
blumenornamenten in
Hochrelief verziert, sind
noch ein komplettes
zweiteiliges Sakral-Ge-
fäß mit smaragdgrüner
Patina besonders her-
vorzuheben, sowie auch
eine fein patinierte
flache Weinkanne, eine
Form, die bisher nur in
den späten Nach-
bildungen in Jade an-
zutreffen war.
Unter den kerami-
schen Erzeugnissen
tritt eine Tingyao
Kumme von unge-
wöhnlicher Größe her-
vor, die außen mit
Lotosblumendekor und
innen mit einem
eingeseßten Fischorna-
ment, in geschwun-
genen Linien ausge-
führt, verziert ist. Be-
sonders reizvoll wirkt
auch ein kleiner dreibeiniger Chunyao Koro
mit roten Flecken, der zu den seltensten und
begehrtesten Exemplaren chinesischer Früh-
keramik gehört. Spätere Erzeugnisse der
kaiserlichen Manufaktur der Ming- und
Kanghi-Zeit sind auch in reichlicher Auswahl
vertreten.

beiten vertretenen Lucas van Gassel, unter
seinen Zeitgenossen und vielen Nach-
folgern auf Jan Brueghel, Abel Grimmer,
Gillis van Coninxloo, Lucas van Valkenburgh,
Hans Boi, Roelant Saverij, David Vinckeboons,
und auf seltene Meister wie Jan van Amsiel,
Jan Wellesz de Cock, Gillis d’Hondecoeter
und andere hingewiesen. So bildet sich in
gegenseitigen Durchschneidungen und Beein-
flussungen ein geschlossenes Bild der Epoche,
ergeben sich wichtige enfwicklungsgeschicht-
liche Ausblicke auf die Fortseßer einer boden-

ständigen Tradition, auf den de Momper
innerlich verwandten Herkules Seghers und
auf Rembrandt.
Wir bilden heute auf Seite 26 eine der
interessanten Landschaften von Josse de Mom-
per ab und werden in der nächsten Nummer
der „Weltkunst“ ausführlich auf die Amster-
damer Ausstellung zurückkommen.


Bronze-Doppelkopf. Chou-Dynastie
H. 14,5 cm
Galerie Dr. Otto Burchard & Co., Berlin

Josse de Momper
Ausstellung bei P. de Boer in
Amsterdam
Am 9. Dezember wird bei P. de Boer in
Amsterdam unter dem Titel „Josse de Momper,
einige Vorgänger und Zeitgenossen“ eine um-
fangreiche Ausstellung frühniederländischer
Landschaftsmalerei eröffnet, die sich das Ziel
seßt, eine bis jeßt wenig geklärte Epoche der
niederländischen Malerei durch die Gegen-
überstellung einzelner auf diesem Gebiet

tätiger Meister zu beleuchten und zu sicheren
stilistischen Abgrenzungen innerhalb des
Oeuvres dieser Maler zu gelangen. Im Mittel-
punkt dei Ausstellung, die außer den im Be-
siß von P. d. Boer befindlichen oder durch
dessen Vermittlung jn prjvatbesiß über-
gegangenen Werken durch Leihgaben der
großen öffentlichen Institute des In- und Aus-
landes bereichert wurde, steht Josse de Mom-
per, dessen gesamte, besonders in den bis
heute noch wenig bekannten Anfängen
interessante Entwicklung durch bezeichnende
und gesicherte Werke belegt wird. Unter
seinen Vorgängern sei vor allem auf Herri
met de Bles und den mit zwei signierten Ar-

Moderne
österreichische Malerei
in Amerika
Wie seinerzeit berichtet, hat sich durch Ver-
mittlung der ständigen Künstlerdelegation in
Wien ein Komitee gebildet, das zufolge der
dankenswerten Einladung der „College
|Art Association of America" in
New York eine Aus-
stellung moderner
österreichischer Malerei
zusammensfellen sollte.
Die „College Art Asso-
ciation“ ist eine Ver-
einigung, die kunst-
pädagogische Ziele
verfolgt und durch Ver-
anstaltung von Wander-
ausstellungen, die in
verschiedenen ameri-
kanischen Städten ge-
zeigt werden, das Ver-
ständnis für künstle-
rische Bestrebungen zu
fördern sucht. Ihr Prä-
sident ist Dr. John
Shapley, Professor
an der Universität in
Chicago. Das Wiener
Komitee, an dessen
Spiße der Kustos der
Albertina, Reg.-Rat Dr.
Anton Reichl, stand,
und dem die Herren
Garry Hauser, Ludwig
Wieden und Franz
Zülow angehörfen, be-
sorgte im vergangenen
Sommer die Auswahl
und Zusammenstellung
von etwa 50 Werken
moderner österreichi-
scher Maler und Gra-
phiker für die geplante
Ausstellung in Amerika,
die am 31. Oktober in
New York in den Räumen der Galerie
SiIbe rm an eröffnet wurde.
Um das Zustandekommen der für die öster-
reichische Künstlerschaft sehr bedeutsamen
Veranstaltung haben sich verdient gemacht
das Haus E. u. A. Silber man (Wien-
New York) und Frau Dr. Gabriele R a b e 1,
vor allem aber die unermüdliche Sekretärin
der College Art Association: Mrs. Mac-
Ma h o n.
Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte
durch den österreichischen Gesandten in
Washington, Edgar Prochniker, im Beisein des
österreichischen Generalkonsuls Dr. Friedrich
(Fortseßung auf Seite 12)


Lackschüssel, China,' Ming-Epochc
Plat verni, Chine — Chinese Lacquer dish
D- 57 cm — Schwarz und rot — Rouge et noir — Black and red
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