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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Editor]
Die Weltkunst — 4.1930

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Nr. 51/52 (21. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44979#0188
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4

WELT KUNST

Jahrg. IV, Nr. 51/52 vom 21. Dezember 1930

AufäionsVorberichte

Frühjahrsauktionen

bei FL Ball und P. Graupe
Berlin, Vorb. Frühjahr 1931
Bei Hermann Ball und Paul Graupe
werden im kommenden Frühjahr zwei bedeu-
tende Auktionen stattfinden, auf die wir schon
jeßt hinweisen möchten, — in beiden kommen
hervorragende Werke des französi-
schen 18. Jahrhunderts aus allen
Kunstgebieten zum Ausgebot.
Die eine Versteigerung betrifft die Samm-
lung Baron Erich von Goldschmidt-
Rothschild, Berlin, von deren Auktion
bereits in Nr. 45 der „Weltkunst“ kurz die
Rede war. Bei ihr liegt das Schwergewicht
auf den Arbeiten der Rokokozeit, von
denen ein berühmtes Gesellschaftsgemälde
von Pater, Bronzearbeiten von Caffieri und
Falconet, Lackmöbel von Dubois, Oppenord
und Jacob, kostbare Aubusson-Garnituren,
zwei Zeichnungen von Moreau le Jeune zu der
berühmten Folge „Monument du Costume“
und schließlich der einzigartige Schaß von
frühen Meißener Geschirren aus der Herold-
Zeit erwähnt seien.
Bei der SammlungWendland über-
wiegen dagegen die Gegenstände der
Louis-XVI-Zeit, die vor allen Dingen
durch die außergewöhnlich schönen Möbel
hervorragend vertreten ist.

^.uktionsnctchberichte

Antike Kunst

Berlin, Nachb. 12. Nov.
(Vorb. in Nr. 44, S. 4)
Am 12. November sind bei Rudolph
Lepke zwei Privatsammlungen antiker
Kunst versteigert worden, Vasen und
Plastiken von großer Schönheit, aus den
Sammlungen des Bankiers Arthur Loeb-
becke und des Herrn Dr. F. C. Witte.
Den höchsten Preis erzielte Nr. 458, ein
attisch rotfiguriger Glockenkrater, 440 v. Chr.,
H. 30 cm, mit 1600 M. Daran anschließend
sind zu nennen: Nr. 456, attisch rotfigurige
Hydria, Ende 5. Jahrh. v. Chr., H. 35,6 cm, mit
1550 M., — Nr. 495, großer apulinischer
Glockenkrater, 4. Jahrh. v. Chr., H. 37,5 cm,
mit 1080 M., — Nr. 541, große Prachtamphora,
3. Jahrh. v. Chr., H. 130 cm, mit 1050 M. Weiter

wären noch zu erwähnen Nr. 487, Weihrelief,
4. Jahrh. v. Chr., H. 47,5 cm, mit 410 M., —
Nr. 493, Stüßfigur, römische Kaiserzeit, H.
62 cm, mit 450 M., — Nr. 435, Terrakotta-
statuette eines Mädchens, 4. Jahrh. v. Chr.,
H. 25,4 cm, mit 340 M., — Nr. 532, rotfigurige
Pelike, 4. Jahrh. v. Chr., H. 29,9 cm, mit 320 M.,
und Nr. 418, Bronzestatuefte der Aphrodite,
aus Herculanum, 11. 18 cm, mit 300 M.
Wir nennen an wei-
teren interessanten
Preisen die folgenden:
Nr. 452, Attisch
schwarzfigurige Am-
phora, 6. Jahrh. v. Chr.,
H. 25 cm: 200 M.; -
Nr. 467, Campanisch
rotfiguriger Contaros,
4. Jahrh. v. Chr., H. 14,5
cm: 150 M.; — Nr. 491,
Marmorkopf eines bär-
tigen Griechen, um 150
n. Chr., H. 32 cm: 280
Mark; — Nr. 525, Weiß-
grundige schwarzfigu-
rige Lekythos, 6. Jahrh.
v. Chr., H. 36 cm: 300
Mark; — Nr. 654, Große
Kanne aus Bethsaen,
FL 26,4 cm: 250 M.
Den ausführlichen
Preisbericht
brachten wir in Nr. 47
und 48.
Autographen
Berlin, Nachb. 24.Nov.
(Vorb. in Nr. 46, S. 8)
Bei der Firma J. A.
Stargard in Berlin
fand am 24. November
die Versteigerung einer
Autographen- und
Stammbücher - Samm-
lung statt, auf der eine
Reihe bemerkenswerter
Preise erzielt wurde.
Wir nennen zuerst
Nr. 15 a, Originalbrief
von Beethoven,
14. Juli 1809, mit 2500 M.
Daran schließen sich
Nr. 178, Schubert-
Manuskript des Liedes
„Leid eines Kriegers“, datiert: 31. Dec. 1824,
6% Seiten, mit 1500 M., — Nr. 49, Leonhard
Euler „Mathematik-Manuskript“, datiert
26. Dec. 1732, mit 700 M., — Nr. 160, Alexan-
der Pope „Brief an Oliver Bach“ mit 500 M.,
— Nr. 172, Jean Jacgues Rousseau, Brief
an Mr. Mazoier in Lyon, mit 405 M. und Nr. 169,
Maximilian Robespierre, Eigenhändige
Zeilen zu Talliens „Registre“, mit 320 M.

Von weiteren Preisen seien genannt:
Nr. M.
82 Goethe, 9 Briefe und Billetts . 315
90 Z e 11 e r, Manuskript Tenebrae . . 95
91 Zelter, Stammbuch des G. W.
Danz.175
105 Haydn, Originalbrief, italienisch . 150
110 Hortska, Das Soziale Problem . 225
122 Karl XII., Brief Stralsund 3. XL 1714 210

Ostasieu, Afrika, Ozeanien
Berlin, Nachb. 3./4. Dez.
(Vorb. in Nr. 46 u. 47)
über die Hauptergebnisse der Auktion
Hloucha, Prag, im Internationalen
Kunst- und Auktionshaus am 3. und
4. Dezember, haben wir bereits in Nr. 49, S. 11,


Sir Henry Raeburn, Portrait General Andrew Hay
125 : 100 cm — Collection Ambrose Monell — Kat. Nr. 60
Versteigerung — Vente — Sale:
American Art Association Anderson Galleries, New York, 28. November 1930
Brachte — adjuge ■— sold: S 46000

berichtet. — Bei den ostasiatischen
Objekten hatten die Hauptpreise Nr. 158,
Stehende Kwanyin, schwarzlackiert, 16. Jahr-
hundert, H. 165 cm, mit 2600 M., — Nr. 807,
Stehende Göttin mit Fächer, Elfenbein, poly-
chrom, H. 59 cm, mit 2500 M., — Nr. 498,
Buddhakopf, Sandstein, 10. Jahrhundert’
H. 34 cm, mit 2200 M. — Eine Reihe dieser
und der folgenden Stücke ging in ausländi-
schen Staatsbesiß über.
Wir erwähnen ferner die folgenden Preise:

Nr. M.
154 Stehender Shaka, Holz, mit
Schwarz- und Goldlacküberzug,
14.—15. Jahrhundert, H. 75 cm . . 1700
182 No-Maske der Okame . . . 125
378 Häuptlingsstuhl, Afrika, H.
68 cm.260
510 Zwölfarmige Kwanyin, Holz,
rotgoldene Lackbemalung, Indo-
china, 17. Jahrhundert, H. 105 cm
fehem. Smlg. P. Loti).1400
799 Tempelwächter, Holz, Goldlackauf-
lage, 18. Jahrhundert, H. 100 cm . . 1300

Gemälde
alter und neuerer Meister
Berlin, Nachb. 11. Dez.
(Vorb. in Nr. 48, S. 4)
Die Versteigerung alter und neuerer Ge-
mälde bei A. Wertheim in Berlin brachte
für die aus der Sammlung Carl Bech-
stein stammenden Werke bei regem Inter-
esse und glattem Absaß durchaus ange-
messene, für kleine Stücke teilweise über-
raschend gute Preise, während die aus auslän-
dischem Besiß hinzugefügten Gemälde wegen
der hohen Limite beinahe restlos unverkäuflich
waren. Von den besten Preisen nennen wir
2250 M. für die Antwerpener Madonna um 1530
(Nr. 1, 48 : 34 cm, Käufer: Pirschei), 5300 M. für
die Replik der Versuchung des Antonius von
Hieronymus Bosch {Nr. 9, 70 : 81 cm), 2300 M.
für die frühniederländische Landschaft in der
Art des van Gassel (Nr. 21, 67 : 83,5 cm), 3000 M.
für die dem Hobbema zugeschriebene Wald-
landschaft (Nr. 25, 46:62 cm), 1600 M. für die
kleine Flußlandschaff von Salomon van Ruis-
dael (Nr. 51, 14,5 : 19,5 cm, Abb. in Nr. 49 der
„Weltkunst“, Weisner I) und 4100 M. für David
Teniers große Versuchung des heiligen An-
tonius (Nr. 53, 48:114cm, Abbildung in
Nr. 48).
Für die Berliner Gemälde waren
Nachfrage und Preise gering. Leistikows
„Märkischer See“ (Nr. 102, 30 : 45 cm) wurde mit
820 M. und Hosemanns „Berliner Wirtshaus-
szene“ (Nr. 91, 27 :33 cm) mit 860 M. bezahlt.
(Fortsetzung der Nachberichte auf Seite 8)


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