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Tafel 4.
Eine Sternschnuppe.

Gelingt es von einer Sternschnuppe zwei
Aufnahmen gleichzeitig von zwei entfernten
Punkten aus zu machen, dann kann man die
Höhe der Sternschnuppe über dem Erdboden
leicht dadurch bestimmen, daß man die Ver-
schiebung mißt, die ihre Spur gegen die be-
nachbarten Sterne des Hintergrundes auf den
beiden Platten erleidet. Bringt man die bei-
den Bilder in's Stereoskop, so äußert sich
diese Verschiebung (die Parallaxe) als räum-
licher Eindruck. Man sieht die Spur vor dem
Hintergrunde des Fixsternhimmelsfrei schweben.

Die beiden Bilder sind mit unseren zwei
6 Zöllern aufgenommen am 12. August 1904.
Die abgebildete Gegend liegt im Sternbild der
Andromeda, die Platten sind 5 '/.' Stunden be-
lichtet. 1 Grad entspricht etwa 14 Millimetern.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß die räum-
liche Wirkung der Sternschnuppenspur hier
nur scheinbar ist, hervorgerufen durch einen
Fehler einer der zwei Aufnahmen. Immerhin
gibt das Bild den Effekt, wie er sich in die-
sen Fällen zeigen muß, und illustriert gut
die Anwendung des Stereoskopes.

Slereoskopbilder. L Serie. Tafel 4.
 
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